Schulze schlägt Warner vor dem Artensterben für Friedensnobelpreis vor

Die Bundesumweltministerin nominiert den Weltbiodiversitätsrat IPBES für die Auszeichnung

vom Recherche-Kollektiv Countdown Natur:
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Das Bild zeigt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Mai 2020.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat den Weltbiodiversitätsrat IPBES für den diesjährigen Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Die SPD-Politikerin begründete ihre Nominierung mit der weltweiten Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit der Experten für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die UN-Organisation habe damit einen „unschätzbaren Beitrag zum Weltfrieden und zur globalen Entwicklung“ geleistet, schrieb Schulze in ihrem Nominierungsbrief an das Nobelpreiskomitee in Oslo, der RiffReporter vorliegt. In seinen bislang acht Berichten zum weltweiten Zustand von Natur und Artenvielfalt und ihre Beeinflussung durch den Menschen habe der Rat äußerst wichtige Hinweise für politische Entscheidungen auf allen Ebenen gegeben.

Weltklimarat hat schon 2007 den Friedensnobelpreis bekommen

Der IPBES ist eine Schwesterorganisation des Weltklimarates IPCC. Beide sind zwischenstaatliche Wissenschaftsorganisationen, die die Regierungen und internationale Organisationen bei der Erarbeitung von Gesetzen und Vorgaben beraten. Während der IPCC bereits seit 1988 arbeitet, wurde der Weltbiodiversitätsrat IPBES erst 2012 gegründet. Der IPCC hatte bereits 2007 den Friedensnobelpreis erhalten.

Schulze hob in ihrem Nominierungsschreiben besonders den im Mai vergangenen Jahres von den mehr als 130 Mitgliedstaaten des IPBES verabschiedeten achten Bericht zum weltweiten Zustand der Natur, den sogenannten Global Assessment Report, hervor. Dieser habe weltweit die Aufmerksamkeit auf das katastrophale Artensterben gelenkt und zu neuen Verpflichtungen zahlreicher Staaten bis hin zu den sieben führenden Industrienationen (G7) geführt, begründete die SPD-Politikerin die Nominierung.