Magere Zeiten für Papageitaucher

Rund um den Nordatlantik brüten immer weniger der Seevögel. Forscher suchen nach den Ursachen dafür. Doch von einer Insel gibt es gute Nachrichten.

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
9 Minuten
Papageitaucher im Portrait, mit geöffnetem Schnabel

Nach Monaten auf hoher See kehren die Papageitaucher im Frühjahr zu ihren Brutgebieten zurück. Vor ihnen liegt eine Mammutaufgabe: Den Partner finden, sich paaren, die alte Nisthöhle in Beschlag nehmen und herrichten für das eine Ei, aus dem nach rund 40 Tagen das Küken schlüpft. Auf Skomer in Südwales passiert das Anfang Juni. Auch für Ornithologen gibt es dann viel zu tun. Ros Green liegt tief im Gras. Ihr linker Arm ist komplett in einem Loch im Boden verschwunden. Daraus holt die rothaarige Seevogel-Feldforscherin ein Papageitaucher-Küken hervor. Der Nestling ist dunkelgrau und flauschig. Seinen Eltern sieht er noch nicht sehr ähnlich. „Jetzt ist er etwa anderthalb Wochen alt, “ sagt Green. „Als ich ihn das erste Mal aus dem Nest geholt habe, war er noch halb so groß. Er ist viel gewachsen, offensichtlich ist er gut gefüttert worden. Man fühlt unter dem Flaum richtig das Fett.“ Doch so fühlen sich die Küken längst nicht in allen Brutkolonien an.

Papageitaucher sitzen auf einem Felsen im Sonnenschein.
Sommerliches Begrüßungskomitee auf Skomer.
Über die Bucht von North Haven erheben sich grüne Hügel mit einem Haus.
Vogel-Forschungsstation an North Haven – in dieser Bucht legt das Boot auf Skomer an.
Zwei Papageitaucher im Gras, einer guckt nach oben.
Auf den Shetland-Inseln im Norden Schottlands brüten immer weniger Papageitaucher.
Papageitaucher lugt aus seiner Höhle.
Auf Skomer zeigen Papageitaucher zwar wenig Scheu vor Menschen, aber in der Bruthöhle oder auf hoher See schätzen sie ihre Privatsphäre.
Seevogelforscherin Annette Fayet hält einen Papageitaucher.
Annette Fayet will wissen, wo auf See die Vögel unterwegs sind, wenn sie nicht brüten.
Papageitaucher mit Sandaalen im Schnabel
Um Sandaale und andere Fische zu fangen, tauchen Papageitaucher bis zu 60 Meter tief.
Reporterin Anne Preger mit einem Küken auf dem Arm und einem Mikrophon in der Hand
Papageitaucher-Küken sind noch puscheliger als der Windschutz eines Radiomikrophons.
Papageitaucher mit Grashalm im Schnabel im Landeanflug.
In der Nisthöhle soll es schließlich auch gemütlich sein.
Papageitaucherpaar schnäbelt, zwei weitere Vögel schauen zu.
Papageitaucher sind sich ein Leben lang treu. Am Beginn der Brutsaison wird ordentlich geschnäbelt.
Papageitaucher mit Sandaalen im Schnabel kurz vor der Landung
Der Sandaal-Bringdienst ist im Landeanflug.