Macht Kriegsfotografie heute noch Sinn?

Im Gespräch mit dem Fotografen Matthias Bruggmann

20 Minuten
Kriegsfotograf Matthias Bruggmann führt durch seine Ausstellung im Lausanner Musée Elysée.

„Ethik und Ästhetik sind Eins.“ Ludwig Wittgenstein


Ich befinde mich in der Schweiz am Genfersee. Im Musée de l’Elysée im schönen Städtchen Lausanne habe ich die Gelegenheit, mich am Rande der Eröffnung der Ausstellung „Un acte d’une violence indicible“ (An Act of Unspeakable Violence) mit dem 1978 in Aix en Provence geborenen Schweizer Kriegsfotografen Matthias Bruggmann über seine Arbeit zu unterhalten.

„Was ist das Thema? Diese Frage bewegt mich heute wirklich.“ Sagt er am Ende unseres Gespräches im Museumsgarten. „Ich bin mir nicht mehr sicher, was die interessanten Themen in der Fotografie sind. In diesem Moment haben wir schon so viele Fragen beantwortet, dass es mir unmöglich scheint, darauf eine Antwort zu geben.“ Diese Äußerung ist bemerkenswert, denn Matthias Bruggmann hat einiges beizutragen zum Thema Fotografie und Konflikt. Er erhielt gerade den mit 80 000 Schweizer Franken dotierten Prix Elysée. Die Ausstellung im gleichnamigen Museum zeigt aus diesem Anlass seine Bilder. Die Frage, was man zeigen darf und was man lieber nicht zeigt, haben in diesem Fall die Kuratoren des Museums beantwortet. In meinem Projekt „Fotograf mit Zweifel“ gibt auf diese Frage der Künstler Joan Fontcuberta eine Antwort.

Kriegsfotograf Matthias Bruggmann führt durch seine Ausstellung im Lausanner Musée Elysée.
Kriegsfotograf Matthias Bruggmann führt durch seine Ausstellung im Lausanner Musée Elysée.

Work in Progress. Open Source. Schwarmintelligenz.

Über das Projekt „Fotograf mit Zweifeln“

Die hier behandelten Fragestellungen werden nicht (oder nur selten) durch den Autor beantwortet und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Gegenteil. Durch die Vielzahl von Antworten unterschiedlicher Menschen entsteht eine Bandbreite von Wissen, aus dem Sie, verehrter Leser, ziehen mögen, was Sie wollen. Jede neue Meinung und Frage, die das Gesamtspektrum erweitert, ist willkommen: info@gottlicher.de

Bisher erschienen: „So finden Fotojournalisten ihre Themen“, „Meeri Koutaniemi über ihre Erfahrungen mit FGM“

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