Dynamische Stromtarife: So profitieren Elektroauto-Fahrer vom Auf und Ab an der Strombörse

Bei dynamischen Stromtarifen ändern sich die Preise im Stundentakt. E-Auto-Fahrer können damit beim Laden viel Geld sparen und zugleich etwas für den Klimaschutz tun – gehen aber ein Risiko ein.

5 Minuten
Eine Hand, die den Stecker einer Wallbox in ein weißes Elektroauto stöpselt.

Wer in den ersten Oktoberwochen sein Elektroauto tagsüber daheim geladen hat, kam an manchen Tagen sehr billig davon – vorausgesetzt, der Strom wurde über einen sogenannten dynamischen Tarif abgerechnet. Dann kostete die Kilowattstunde bei einigen Versorgern nämlich stundenlang nicht einmal 16 Cent. Ein Schnäppchen, denn mit einem Standard-Stromvertrag zahlen die Verbraucher meist das Doppelte und mehr für ihren Strom. Günstiger ist nur das Laden mit hausgemachter Solarenergie.

Wie ist das möglich? Weil der Preis bei dynamischen Tarifen nicht wie üblich fix ist, sondern sich im Stundentakt ändert – abhängig vom Geschehen an der Strombörse. Seine Höhe bestimmt der Spotmarktpreis, der im Tagesverlauf stark schwankt. Dazu kommen die Pflichtabgaben wie Netzentgelte und Steuern sowie, bei manchen Versorgern, ein kleiner Aufschlag als Marge. Andere Anbieter berechnen stattdessen eine geringe monatliche Pauschale.

Noch ist die Auswahl an dynamischen Tarifen sehr überschaubar. Die Kunden können heute aus gerade einmal rund zehn Angeboten wählen, von etablierten Versorgern wie Eon, Gasag oder den Stadtwerken Düsseldorf genauso wie von jungen Unternehmen wie Tibber, Awattar, Rabot Charge oder Voltego. Doch die Palette wird bald stark wachsen: Die Bundesregierung hat alle Versorger mit mehr als 100.000 Kunden verpflichtet, ab 2025 einen solchen Tarif anzubieten.