Mit zweierlei Maß

Bei den Black-Lives-Matter-Protesten ging die Polizei massiv gegen Demonstrierende vor. Bei der Erstürmung des US-Kapitols war das anders. Ein Kommentar.

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Das Kapitol in Washington, D.C. Im Vordergrund halten sich Menschen auf dem Rasen auf.

"When the looting starts, the shooting starts.” Es ist noch nicht lange her, da richtete sich Donald Trump auf martialische Weise an diejenigen, die er selbst als Verbrecher und Plünderer titulierte: „Black Lives Matter“-Aktivistïnnen, die im ganzen Land gegen rassistische Polizeigewalt demonstrierten.

Damals, im Mai 2020, gingen Tausende Menschen auf die Straße, nachdem in Minneapolis der Afroamerikaner George Floyd durch Polizeigewalt zu Tode gekommen war. Auf offener Straße hatte ein Beamter minutenlang auf Floyds Hals gekniet, Handyaufnahmen und lautstarken Protesten von Passanten zum Trotz.

Bei den anschließenden Demonstrationen – auch das soll nicht verschwiegen werden – kam es zu Sachbeschädigungen und mancherorts auch zu Brandstiftung. So ging bei gewaltsamen Ausschreitungen in Minneapolis eine Polizeiwache in Flammen auf.