Können Hunde und Katzen mit Sars-CoV-2 infiziert werden oder es übertragen?

Stand heute gibt es keine Infektionsgefahr durch diese Haustiere

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Ein Coronavirus im Elektronenmikroskop

Bei RiffReporter berichten WissenschaftsjournalistInnen für Sie über die Pandemie

Viele HaustierhalterInnen machen sich Sorgen, ob ihre Hunde oder Katzen das neuartige Coronavirus übertragen könnten. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es weiterhin keinen Beleg für eine Ansteckungsgefahr, die von diesen Haustierarten ausgeht. Sie gelten bislang nicht als Überträger der Krankheit Covid-19. Das berichten übereinstimmend das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut, FLI) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (World Organisation for Animal Health, OIE).

Neu bewerten muss man jedoch die Frage, ob sich Haustiere selbst anstecken können. In Hongkong wurden laut OIE zwei Hunde positiv getestet, nachdem ihre jeweiligen HalterInnen an Covid-19 erkrankten. Keiner der beiden Hunde entwickelte Krankheitssymptome, auch wurde ein Tier zuletzt negativ getestet. Dieser Hund, ein 17 Jahre alter Zwergspitz, ist inzwischen verstorben. Die Todesursache ist unbekannt, da die Halterin keine Obduktion vornehmen lassen möchte. Weitere Tests haben allerdings gezeigt, dass dieser Hund Antikörper gegen das Virus entwickelt hatte. Laut Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, ist dies allerdings noch kein Beleg dafür, dass der Hund auch tatsächlich eine Infektion durchgemacht hatte. Seine Werte seien nur sehr schwach positiv gewesen.

Bei Katzen sieht die Sache möglicherweise anders aus. In Belgien wurde eine Katze positiv auf das Coronavirus getestet. Sie entwickelte Krankheitssymptome wie Atemnot, Erbrechen und Durchfall. Weiterhin haben sich in China Katzen im Labor mit dem Virus infizieren lassen. Auch kam es dort in einem Fall zu einer Übertragung auf ein anderes Tier. Für die Studie wurde den Katzen eine hohe Virendosis direkt in die Nase injiziert. Wie der Übertragungsweg von Katze zu Katze erfolgte, ist noch unklar.

Bei Frettchen, die auch als Haustiere gehalten werden, weiß man inzwischen mehr. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat in ersten Versuchen gezeigt, dass sich die domestizierten Marder leicht mit Sars-CoV-2 infizieren lassen und das Virus auch auf ihre Artgenossen übertragen. Fraglich ist allerdings, ob sie auch Menschen mit Sars-CoV-2 infizieren können.

Das vorsichtige vorläufige Fazit lautet also: Während Hunde sich als wenig empfänglich für das Virus gezeigt haben, lassen sich Katzen schon leichter anstecken und geben das Virus möglicherweise an Artgenossen weiter. Frettchen haben sich in ersten Versuchen als leicht infizierbar gezeigt. Doch noch bewegt sich das alles im Rahmen von Einzelfällen, weshalb dringend weitere Studien notwendig sind. Das FLI bleibt bei seiner bisherigen Einschätzung, dass Haustiere bei der Verbreitung von Sars-CoV-2 keine Rolle spielen. (Katharina Jakob)

Letzte Aktualisierung am: 19.08.2020

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