Seetangwälder als Klimaschützer: die unterschätzten Ökosysteme

Eine neue Studie zeigt: Seetangwälder speichern mehr CO₂ als bislang angenommen. Doch die Wälder der Meere sind durch den Klimawandel zunehmend gefährdet. Eine Kolumne.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Viele braune Algen sind nahe der Wasseroberfläche zu sehen. Auch einige Fische schwimmen im Wasser.

Rekordhitze in Indien, Hochwasser in Süddeutschland und ein Allzeithoch der Wassertemperaturen in der Nordsee: In den vergangenen Tagen waren die Folgen des Klimawandels wieder einmal deutlich zu spüren – auch in Deutschland und Österreich.

Fest steht: Wir müssen endlich umsteuern und die CO2-Emissionen drastisch reduzieren, um noch gravierendere Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern. Und nicht nur das. Wir müssen bis Mitte des Jahrhunderts zusätzlich bis zu neun Milliarden Tonnen CO2pro Jahr aus der Atmosphäre entziehen und langfristig speichern, Stichwort: Carbon Dioxide Removal (CDR). Nur so können wir laut einer aktuellen Studie noch die Pariser Klimaziele erreichen.

Der Ozean ist die größte natürliche Kohlenstoffsenke

Über CDR-Methoden wird in den Medien immer mehr berichtet. Da geht es etwa um „CO2-Staubsauger“, die Kohlendioxid aus der Luft saugen können oder um Technologien, die Biomasse zur Energieerzeugung nutzen und dabei das freigesetzte CO2 einfangen und dauerhaft speichern. Doch worüber noch immer zu wenig gesprochen wird, sind die natürlichen Kohlenstoffsenken. Dazu gehören etwa Moore, der Boden, Wälder - und der Ozean, die größte natürliche Kohlenstoffsenke der Welt. Er nimmt rund 25 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen auf.