Scharlachspinte - die pink-roten Zorros unter den Bienenfressern
Sie sind weder zu übersehen noch zu überhören. Doch wer Scharlachspinte erleben will, muss dazu ins südliche Afrika reisen.

Ein Beitrag von „Die Flugbegleiter – das Online-Magazin für Natur und Vogelwelt“
Zwei Löwen faulenzen am sandigen Ufer des Luangwa-Flusses. Die Morgensonne klettert langsam den Himmel hinauf. Richtig kraftvoll scheint sie aber noch nicht. Denn im September, am Ende der Trockenzeit, ist die Luft in Sambia und den Nachbarländern oft dunstig – vom Rauch der vielen alljährlichen Buschfeuer, über die man in Deutschland eher selten spricht. Die beiden Löwen lassen sich weder von unserem Geländewagen stören noch von den aufgeregten Rufen, die vom anderen Flussufer herübertönen.

Die Scharlachspinte hört man schon von weitem. Sie haben im sandigen Steilufer am Fluss ihre Brutkolonie. Hunderte Vögel sitzen dicht an dicht an Höhleneingängen in der Wand und zetern unaufhörlich. Auch durch ihre schrillen Farben fallen sie auf, besonders jetzt, wo die Landschaft im Südluangwa-Nationalpark der Jahreszeit entsprechend karg ist. Nicht alle Scharlachspinte sind das ganze Jahr über hier. Viele kommen erst im August zum Brüten an den Luangwa. Ihr Brutgeschäft richten sie zeitlich auf die ersten Regenfälle aus. Die kommen in der Regel Ende Oktober, bringen einen ersten Schub an Feuchtigkeit und in Folge Massen von Insekten, wie Libellen, fliegende Termiten, Grillen und Schmetterlingen. Von denen ernähren die Scharlachspinte sich und ihren Nachwuchs, der um diese Zeit aus den Eiern schlüpft.

Inzwischen eine eigene Art
Der Scharlachspint gehört wie der Bienenfresser in Europa zur gleichnamigen Familie. Die Art hatte – zumindest bis November 2019 – nicht einmal einen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia. Was vermutlich daran liegt, dass sich die Spinte nie nach Europa verirren und deswegen noch nicht die Aufmerksamkeit von Wikipedia-AutorInnen auf sich gezogen haben. Sie ziehen nur innerhalb von Afrika.
Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich, nur die etwas längere Schwanzspitze weist auf Männchen hin. Die Art mit der schwarzen Zorromaske ist etwa so groß wie unser Buntspecht. Früher wurde der Scharlachspint (Merops nubicoides) mit zu den Karminspinten (Merops nubicus) gezählt. Doch inzwischen sehen Vogelkundler beide als getrennte Arten an. Die Karminspinte leben auf dem afrikanischen Kontinent weiter nördlich. Sie sehen auch etwas anders aus: Ihre Kehle ist grün statt pink wie bei den Scharlachspinten.
Lesen Sie weiter: Warum Scharlachspinte nicht immer gute Nachbarn sind und warum Brüten in der Kolonie auch mal fatale Folgen haben kann. Einnahmen aus Einzelkauf und Abonnement fließen in unser Projekt „Die Flugbegleiter“ und ermöglichen neue Recherchen. Das Abo ist monatlich kündbar. Wenn Sie als Abonnent hier die Bezahlschranke sehen, einfach rechts oben auf „Anmelden" klicken.
Tauchen Sie ein! Mit ihrem Kauf unterstützen Sie neue Recherchen der Autorinnen und Autoren zu Themen, die Sie interessieren.
Liebe Leserin, lieber Leser,
um diesen RiffReporter-Beitrag lesen zu können, müssen Sie ihn zuvor kaufen. Damit Ihnen der Kauf-Dialog angezeigt wird, dürfen Sie sich aber nicht in einem Reader-Modus befinden, wie ihn beispielsweise der Firefox-Browser oder Safari bieten. Mit dem Beitragskauf schließen Sie kein Abo ab, es ist auch keine Registrierung nötig. Sobald Sie den Kauf bestätigt haben, können Sie diesen Beitrag entweder im normalen Modus oder im Reader-Modus bequem lesen.






Kostenfreier Newsletter: Flugbegleiter
Tragen Sie sich hier ein – dann bekommen Sie jeden Mittwoch die neuen Beiträge über Natur und Vogelwelt von den Flugbegleiter-Journalisten zugeschickt!
Die Flugbegleiter: Denn Artensterben darf nicht erst wieder bei der nächsten Alarmstudie Thema sein.
Es freut uns, dass Sie sich wie wir für Natur und Vogelwelt interessieren! Wir sind überzeugt: Artenvielfalt, Naturschutz und Ökologie sollten in der Öffentlichkeit eine viel größere – und kontinuierliche – Rolle spielen. Dafür treten wir als Team von zwölf JournalistInnen an. Mit unserem Projekt „Flugbegleiter“ bei RiffReporter, mit unserer Arbeit für Verlage, Sender und als Buchautoren wollen wir die öffentliche Aufmerksamkeit stärken und interessierte Menschen mit gutem Journalismus versorgen. Hier bei RiffReporter bieten wir jeden Mittwoch neue spannende Beiträge zu Naturschutz, Vogelbeobachtung und Ornithologie. Als Abonnent oder Förderabonnent (Knopf rechts unten auf dieser Seite) können Sie uns den Rücken stärken und neue, intensive Recherchen ermöglichen. Bitte tun Sie das, denn die Öffentlichkeit braucht sachkundigen Umweltjournalismus. Mit unserem kostenfreien Newsletter können Sie über unsere Arbeit auf dem Laufenden bleiben.
Beitrag teilen:
Folgen Sie: RiffReporter:
Folgen Sie: Die Flugbegleiter