Junge Designerïnnen aus Tunesien: Eigene Handschrift und bloß keinen Ethno-Chic
Seit dem politischen Umbruch vor zehn Jahren hat sich in Tunesien auch in der Mode viel getan. Junge Designerïnnen mit individuellen Handschriften machen auch im Ausland von sich reden.
Es schimmert, wenn man den Laden von „Née“ betritt. Die Perlen der Brautmode spiegeln das Licht, das sich sanft durch eine Reihe von außergewöhnlich gelöcherten Lampenschirmen in dem kleinen Geschäft verteilt. Gemeinsam bilden sie das Universum von Chemseddine Mechri.
Angefangen hat alles mit den Lampenschirmen. Die hat der gelernte Produktdesigner aus alten Druckplatten hergestellt, die er in Zeitungsdruckereien abgegriffen hat. Gereinigt, in Form gebracht und mit unzähligen kleinen Löchern versehen, sind die Lampenschirme seiner Marke „Né à Tunis“ (In Tunis geboren) in der tunesischen Hauptstadt schon fast ein Klassiker des Upcycling.
2009 fängt er an, mit anderen Produkten und anderen Materialien zu experimentieren. Er kreiert Vorhänge, Accessoires, zeichnet Sitzgelegenheiten aus Pflanzenfasern, entwickelt Stoffe aus Halfagras, inspiriert von der Arbeit traditioneller Handwerkerinnen, die sonst daraus hauptsächlich Körbe und Hüte geflochten haben. Bis er schließlich seine Modemarke „Née“ lanciert. „Sie ist aus diesem Bedürfnis der Kunden entstanden, die immer wieder gefragt haben, warum man diese Stoffe denn nicht aufwertet – das Halfagras, Stoffreste aus Fabriken, Restware, die keiner mehr kauft.“ Am Anfang habe er das nur zum Spaß gemacht. Heute ist daraus ein zweiter wichtiger Geschäftszweig entstanden.
„Nichts ist heilig“
„Eigentlich sehe ich keinen Unterschied mehr zwischen „Née“ und „Né à Tunis“, dazwischen, was man anzieht und wie man sich einrichtet.“ Chemseddine Mechri sprudelt über vor Begeisterung, wenn er erzählt, wie er arbeitet und wo er sich Inspiration holt. Das wichtigste für ihn: „Nichts ist heilig“. Seine Kollektionen entstehen aus dem, was er gerade, was er gerade findet, welche Materialien ihn inspirieren. Das können alte Wollblazer vom Flohmarkt sein, die er umarbeitet, oder ein Set alter Jeans, die fünfzehn Jahre unangetastet in einem Depot lagen. Zusammen mit seinem kleinen Team und einigen kleinen Werkstätten arbeitet er an seinen Kreationen in limitierten Auflagen. „Die Stücke sind nie ganz identisch. Mal kombiniere ich mit mattem, mal mit glänzendem Stoff, mal ist die Stickerei oben, mal unten.“
Noch erreicht er mit seinen Stücken nur eine begrenzte Anzahl von Kunden. „Der tunesische Markt ist noch etwas zurückhaltend, was das Upcycling angeht.“ Mechri will ein junges Publikum ansprechen. Auch wenn die meisten Modelle nicht gegendert sind, kaufen vor allem Frauen bei ihm ein. „Es gibt keine Marke in Tunesien, die öko und jung gleichzeitig ist, trendy, und nicht so fürchterlich bedeutungsschwanger“, meint er. Er deckt eine Nische ab. Seine Kreationen sind gleichzeitig oft günstiger als die „fast fashion“ der großen internationalen Ketten, deren Preise nicht an die tunesischen Lebenshaltungskosten angepasst sind.
Dekonstruierte Hochzeitskleider
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