1950er Jahre: Kunst aus dem Geist der Mathematik

Treibende Kraft der Avantgarde – Waldemar Cordeiro entwickelte erste Verfahren der Medienkunst in Lateinamerika

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Ein Mann kniet am Boden. Vor ihm sind Publikationen zu seiner Computergrafik ausgebreitet.

Schwerpunkt Militärdiktatur in Brasilien: Während der Film Für immer hier und der Roman Die Liebe vereinzelter Männer von Victor Heringer zeigen, wie das Regime über zwei Jahrzehnte die Gesellschaft lähmte, trieben Netzwerker wie Waldemar Cordeiro eine ideologiefreie Kunst voran.

Waldemar Cordeiro war kein Künstler, der von morgens bis abends im Atelier stand und malte. Er erfand sich immer wieder neu und war als Verfechter der Konkreten Kunst und Pionier der Medienkunst immens einflussreich. Das zeigt eine Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe, die überraschenderweise auch von vielfältigen Verbindungen brasilianischer Künstlerin:innen in den Südwesten Deutschlands und andere Teile Europas berichtet. Wie es dazu kam, erzählen Briefe, Fotografien und Publikationen im neu eingerichteten Projektraum der neuen ZKM-Sammlungsausstellung.

Schwarzweißaufnahme eines weitläufigen Terrains mit einem Spielplatz aus geometrischen Formen.
Waldemar Cordeiro studierte unter anderem in Brasilien Architektur und arbeitete als Landschaftsarchitekt: 1966 wurde der Spielplatz Clube Esperia in São Paulo eröffnet.
Hochformatige Computergrafik. Aus einzelnen Zeichen ergibt sich das Bildnis einer indigenen Frau.
Kunst aus dem Drucker: 1971 programmierte Waldemar Cordeiro die Grafik „A mulher que não é B.B. [Die Frau, die nicht B.B. ist]“.
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