Das Merkel-Lexikon: Von Veränderungen über Versprecher bis Volk

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Die Hände von Kanzlerin Merkel, zur Raute geformt.

Veränderungen

Merkel wird oft vorgeworfen, die Personifzierung eines Status-Quo-Versprechens an die Deutschen zu sein – alles soll so bleiben wie es ist. Sie selbst sieht dies aber ganz anders, auch weil sie mit der DDR den Untergang eines politischen Systems erlebt hat. „Damit hat sich mein Denken über Veränderungen so geprägt, dass Veränderungen durchaus etwas Gutes sein können. Das ist durchaus auch geblieben“, sagte Merkel. Viele für andere unerwartete Änderungen empfinde sie aber gar nicht so überraschend, weil sie sich schon frühzeitig damit beschäftigt habe.[1] Noch deutlicher wurde sie im Mai 2017 mit Blick auf die Digitalisierung: „Deshalb ist wichtig, dass wir verstehen, dass Veränderung etwas Normales ist. Stillstand sei das, „wovor wir uns ängstigen müssen“.[2] Noch drastischer wurde sie einen Monat später: „Deshalb ganz wichtig, dass wir verstehen, dass Veränderung etwas Normales ist – und Stillstand etwas ist, wovor wir uns ängstigen müssen.“[3]

  • [1] Zitiert nach Torsten Körner, Matthias Schmidt, Angela Merkel – die Unerwartete, MDR und Broadview TV, 2016
  • [2] Merkel bei der Cnight der CDU, 18. Mai 2017.
  • [3] Merkel bei der C’night der CDU, 18. Mai 2017,

Verhandlungen

Eine gefürchtete Eigenschaft von Angela Merkel ist ihr Stehvermögen in Verhandlungen (s. EU). Das hat Politikerkollegen und Journalisten etliche durchwachte Nächte beschert.

Vernunft

Merkel wird mit ihrem Politikstil generell als Vertreterin eines Vernunft-Ansatzes gesehen – und schmückt sich auch damit. „Ich habe jetzt verstanden, warum Mecklenburg-Vorpommern meine politische Heimat ist: Weil es hier mit Vernunft zugeht“, scherzt sie nur halb auf dem Landesparteitag der CDU im Januar 2018 über den Slogan „Vernunft“.[1]

  • [1] Merkel in ihrer Rede auf dem Landesparteitag der CDU-Mecklenburg-Vorpommern in Rostock, 19. Januar 2019.