KI-Modell verbessert Vorhersage von Hochwasser in Flüssen ohne Messstationen

Googles Projekt Flood Hub erkennt Hochwasser-Ereignisse an Flüssen weltweit bis zu fünf Tage im Voraus. Forschende sehen einen Mehrwert für Regionen, in denen es nur wenige Messstationen gibt.

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Überschwemmungen können großen Schaden anrichten – rechtzeitige Warnungen können Leben retten.

Fünf Tage statt nur wenige Stunden Vorwarnzeit – diese stark verbesserte Prognosemöglichkeit für Hochwasser könnte vielen Menschen, die an Flüssen wohnen, das Leben retten. Bisher liefert das Global Flood Awareness System (GloFAS) Vorwarnungen für Flüsse mit einer Vorlaufzeit von wenigen Stunden.

Ein Modell auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) verlängert jetzt die Zeit auf fünf Tage – ohne dass es auf die Daten von Messstationen angewiesen wäre. Das zeigten Forschende, die mehrheitlich in der Forschungsabteilung des IT-Konzerns Google arbeiten, in ihrer Studie Global prediction of extreme floods in ungauged watersheds. Sie wurde heute im Fachjournal Nature veröffentlicht.

In Gebieten mit wenigen Messstationen kann das KI-Modell demnach Hochwasserereignisse, die statistisch alle fünf Jahre eintreten, genauso gut oder sogar genauer vorhersagen als bisherige Modelle für jährliche Ereignisse. Integriert wurde das KI-Modell bereits in Googles Frühwarnsystem Flood Hub. Dieses liefert Vorhersagen für über 80 Länder, darunter auch für alle europäischen Staaten.

„Flood Hub“ unterstützt den Katastrophenschutz vor allem in armen Ländern.
Google warnt mit „Flood Hub“ weltweit vor Überflutungen. (Screenshot am 20.03.2024)
KI-Methoden helfen Prognosen bis zu 5 Tage bei Flood Hub zu erstellen.
Flood Hub von Google zeigt KI-gestützt für einzelne Flüsse mehrtägige Pegel-Prognosen an – weltweit. (Screenshot vom 20.03.2024)