Ehrung für Riff-Projekt „Die Flugbegleiter“

Journalistenteam für Berichterstattung über Naturschutz und Artenvielfalt ausgezeichnet

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Eine Auszeichnung aus Holz in der Form eines Baumes.

Das RiffReporter-Projekt „Die Flugbegleiter – Eure Korrespondenten aus Natur und Vogelwelt" wurde am 26. April im Museum für Naturkunde Berlin im Rahmen der UN-Dekade für Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die undotierte Ehrung bekommt das zwölfköpfige Team für den Aufbau eines Journalismusprojekts, das sich intensiv mit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit, der Bewahrung der Naturvielfalt, beschäftigt, konstruktiv Lösungen beschreibt und seinen Leserinnen und Leser vertieftes Naturerlebnis eröffnet.

Die Flugbegleiter bildeten „Schön- und Besonderheiten als auch Gefährdungen der Natur“ journalistisch ab, sagte Marvin Manzenberger, Jugendbotschafter der UN-Dekade. Die Naturforscherin Sarah Darwin vom Museum für Naturkunde (Mitte), Ururur-Enkelin des weltberühmten Wissenschaftlers Charles Darwin, bezeichnete die Würdigung bei der Übergabe an die Journalistin Christiane Habermalz (r.) als „wohlverdient". Christiane Habermalz hob hervor, dass sich der Journalismus der Flugbegleiter „an jeden richtet, der sich für die Natur und ihren Schutz interessiert.“

Marvin Manzenberger und Sarah Darwin (Mitte) überreichen Journalistin Christiane Habermalz die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt.
Erfreuliche Ehrung: Marvin Manzenberger und Sarah Darwin (Mitte) überreichen die Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt an die Journalistin Christiane Habermalz (rechts) als Vertreterin des Teams von „Die Flugbegleiter“.

Die Flugbegleiter bieten in ihrem RiffReporter-Projekt jeden Mittwoch neue Beiträge zu Naturschutz, Umweltpolitik, Ornithologie, Artenvielfalt und Naturerlebnis. Bisher sind bereits rund 230 Beiträge erschienen. Zum Team gehören die Journalistinnen und Journalisten Johanna Romberg, Markus Hofmann, Claudia Ruby, Joachim Budde, Thomas Krumenacker, Anne Preger, Cord Riechelmann, Christiane Habermalz, Felix Wolf, Petra Ahne, Carl-Albrecht von Treuenfels und Christian Schwägerl.

Weitere Informationen zum Team und zur journalistischen Mission.

Viele Menschen sitzen um ein Redepult herum. Daran steht ein Mann im Anzug. Zwischen den Zuschauern befindet sich ein sehr großes Skelett eines Dinosauriers.
Bei der Nachtigala im Museum für Naturkunde stand das Bürgerforschungs-Projekt „Forschungsfall Nachtigall“ im Zentrum.

Die Flugbegleiter waren an dem Abend Gast bei der „Nachtigala" des Projekts „Forschungsfall Nachtigall" im Museum für Naturkunde – einer Veranstaltung, mit der, wie Projektleiterin Silke Voigt-Heucke sagte, die Rückkehr der Berliner Nachtigallen aus ihrem Überwinterungsgebiet in Ghana gefeiert wird. Bei dem Projekt können Bürgerinnen und Bürger mit einer Smartphone-App Aufnahmen von singenden Nachtigallen machen und zur Auswertung in eine Datenbank einspeisen. Zudem können sie selbst beim Forschungs- und Auswertungsprozess mitmachen. Über das Projekt haben die Flugbegleiter im vergangenen Jahr berichtet.

Es sind 5 Personen in einer Gesprächsrunde zu sehen, drei Frauen und zwei Männer. Sie sitzen auf Hockern vor einer Wand.
Bei der NachtiGala 2019 diskutierten (von links) die Ornithologin Silke Voigt-Heucke, die Autorin und Politikwissenschafterin Maike Weißpflug, Philipp Schrögel vom Karlsruhe Institut für Technologie, RiffReporter-Mitgründer Christian Schwägerl und die Ornithologin Kim Mortega über das Verhältnis von Wissenschaft, Natur, Gesellschaft und Medien.
Christiane Habermalz unterhält sich Besuchern.
In ehrwürdiger Nachbarschaft: An ihrem Stand neben dem Berliner Exemplar des Archaeopteryx informierten die Flugbegleiter – im Bild Christiane Habermalz – über ihre journalistische Arbeit.

Laudatio für „Die Flugbegleiter“ von

Jugendbotschafter Marvin Manzenberger

„Die biologische Vielfalt ist weltweit und auch in Deutschland derart bedroht, dass wir global jeden Tag hunderte Arten unwiederbringlich verlieren. Um die Dringlichkeit einer Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt zu unterstreichen und möglichst viele Menschen für die Erhaltung der Biodiversität zu sensibilisieren, wurde von den Vereinten Nationen das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 zur UN-Dekade Biologische Vielfalt erklärt. Zentrales Element der deutschen UN-Dekade-Aktivitäten ist der UN-Dekade-Wettbewerb, der im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt und von der UN-Dekade-Geschäftsstelle koordiniert wird. Hierbei werden durch eine unabhängige Fachjury Projekte, die einen besonderen Beitrag zur Erhaltung, nachhaltigen Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt leisten, als UN-Dekade-Projekt ausgewählt.

Portrait von Marvin Manzenberger (Naturschutz-Jugendbotschafter)
Der Naturschutz-Jugendbotschafter Marvin Manzenberger bei der Preisverleihung im Museum für Naturkunde.

Das frisch ausgezeichnete Projekt „Die Flugbegleiter – Eure Korrespondenten aus Natur und Vogelwelt“ schafft ein innovatives und unabhängiges Bildungs- und Informationsangebot, indem ein Kollektiv aus Journalist*innen wöchentlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Beiträge aus Natur und Vogelwelt in für Laien verständlicher Weise veröffentlicht. Dabei wird Wert darauf gelegt, sowohl Schön- und Besonderheiten als auch Gefährdungen der Natur abzubilden. Besonders möchte ich hervorheben, dass neben Reportagen und Analysen auch aktuelle Fachdiskussionen dargestellt werden, bei denen aufgrund bestehender Wissenslücken und naturschutzfachlichen Zielkonflikten keine eindeutige normative Bewertung möglich ist. Mit dieser gelungenen Gesamtkonzeption erreicht das Projekt eine Stärkung eines breiten Dialogs auf wissenschaftlicher Grundlage und unterstützt damit die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung.

Es freut mich als Jugendbotschafter der UN-Dekade Biologische Vielfalt ganz besonders, das umweltjournalistische Projekt „Die Flugbegleiter – Eure Korrespondenten aus Natur und Vogelwelt“ auch im Namen der UN-Dekade Biologische Vielfalt zur Auszeichnung zu beglückwünschen. Ich bin sehr gespannt, die weitere Entwicklung des Projektes zu verfolgen.“

Marvin Manzenberger, geboren 1995 im Bayerischen Wald, studiert nach Abschluss eines Biologiestudiums an der Universität Leipzig (Bachelor) derzeit „Landscape Ecology and Nature Conservation“ an der Universität Greifswald (Master). Seit 2006 ist er aktiver Junior Ranger im Nationalpark Bayerischer Wald und arbeitet als Sprecher des bundesweiten Junior-Ranger-Programms. Nach seinem Schulabschluss leistete er 2013 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Nationalpark Berchtesgaden und war Bundessprecher des Freiwilligendienstes. Im Rahmen eines Deutsch-Tunesischen Partnerschaftsprojekts des Auswärtigen Amts unterstützte er 2015 in der tunesischen Zivilbevölkerung Umweltbildungsmaßnahmen zum Erhalt der Biodiversität und zur Entwicklung der Zivilgesellschaft vor Ort. 2016 wurde er zum Jugendbotschafter der UN-Dekade berufen.