RiffReporter Spezial Koloniales Erbe
Kolonialismus ist mehr als nur die Eroberung fremder Gebiete – er bedeutet Kontrolle, Ausbeutung und Unterdrückung. Mächtige Nationen sicherten sich nicht nur Land, sondern auch Rohstoffe und Arbeitskräfte, um ihre eigenen Interessen zu stärken. Die einheimische Bevölkerung hatte dabei kaum Mitspracherecht: Sie wurde verdrängt, entrechtet oder ihrer Kultur beraubt.
Die Folgen dieser Zeit sind bis heute sichtbar. Viele ehemalige Kolonien kämpfen mit wirtschaftlichen Ungleichheiten, politischen Instabilitäten und kulturellen Verlusten. Doch nicht nur sie – auch die ehemaligen Kolonialmächte stehen vor der Herausforderung, ihr Erbe aufzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen. RiffReporter berichtet darüber, wie wir mit diesem kolonialen Erbe umgehen.
Fokus Museen im Wandel
In den letzten Jahren ist die Debatte über das koloniale Erbe stärker in den Fokus gerückt – besonders in der Öffentlichkeit und den Medien. Ethnologische Museen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind nicht nur Bewahrer von Kulturgütern, sondern auch Schauplätze der Auseinandersetzung mit einer lange verdrängten Vergangenheit. Ausstellungen wie im Linden-Museum in Stuttgart oder im Weltkulturenmuseum in Amsterdam beleuchten die Auswirkungen des Kolonialismus und hinterfragen die Herkunft ihrer Sammlungen.
Es geht nicht nur um Objekte, sondern um die Frage: Wie erzählen wir Geschichte – und aus welcher Perspektive?
Ausblick Post-Kolonialismus
Wie prägen die kolonialen Strukturen und Denkweisen weiterhin unsere Institutionen und alltäglichen Diskurse? Post-Kolonialismus kritisiert eurozentrische Geschichtsnarrative und hebt die Perspektiven ehemals unterdrückter Völker hervor. Er zeigt, wie koloniale Denk- und Machtstrukturen fortbestehen und entwickelt Ansätze zur Dekolonisierung von Wissen und Kultur.
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