Der Phosphorkreislauf – und wie er zur Sackgasse wird

Phosphor wandert in großen geologischen Zyklen um die Erde. Doch auch menschliche Aktivitäten spielen eine wichtige Rolle.

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Ohne Phosphor kann niemand leben. Kein Tier, keine Pflanze, niemand auf der Erde und nichts. Phosphor bewegt sich auf der Erde in einem natürlichen Kreislauf. Die Menschen greifen in diesen Kreislauf ein, indem sie Phosphat abbauen und unter anderem als Düngemittel in der Landwirtschaft einsetzen. Der Phosphor gelangt so in unsere Nahrung und über unsere Ausscheidungen in die Kläranlagen.

Bisher wird ein großer Teil des Klärschlamms verbrannt und der Phosphor darin geht verloren – eine Sackgasse. Neue Gesetze sollen nun dafür sorgen, dass in Deutschland der Phosphor künftig aus Klärschlamm oder Klärschlammasche zurückgewonnen und erneut für die Landwirtschaft oder andere Zwecke genutzt wird.

Die Abbildung zeigt den Weg des Phosphors vom Gestein in den Boden, wo er von Pflanzen und Mikroorganismen aufgenommen werden kann. Durch Auswaschung gelangt ein großer Teil in die Gewässer und sinkt dort als Sediment zu Boden. Über jahrmillionen wird aus dem Sediment wieder Gestein und der Kreislauf beginnt aufs Neue.
Die Abbildung zeigt auch, wie Phosphatgestein abgebaut und als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird, und wie ein Teil des Phosphors über die Nahrung in den Kläranlagen landet und damit dem Kreislauf entzogen wird.
Phosphor bewegt sich auf der Erde einem natürlichen Kreislauf aus Verwitterung, Auswaschung und Gesteinsneubildung. Allerdings zieht sich dieser Kreislauf über Jahrmillionen hin. Praktisch und auf die menschliche Lebenszeit bezogen ist Phosphor daher nicht erneuerbar, sondern strömt nur in eine Richtung: vom Gestein durch die Böden weiter in die Gewässer, und dann ist er verloren. Neue Gesetze sollen das nun ändern, zumindest für den Phosphor, der in unseren Kläranlagen ankommt. Er soll zurückgewonnen und erneut für die Landwirtschaft und andere Zwecke genutzt werden.