Rege Regenwürmer – Superhelden des Erdreichs helfen der Umwelt

Regenwürmer leben verborgen im Boden. Sie sind keine Schönheiten, aber in ihrer Welt wahre Superhelden mit ungeahnten Kräften, von denen auch Gärtner und Bauern profitieren.

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
5 Minuten
Ein Regenwurm schlängelt sich über einen grobkörnigen, dunkelbraunen Ackerboden

Ihre glatte, durchscheinende Haut fühlt sich etwas glitschig an. Sie sind lichtscheue Wesen und suchen das dunkle, feuchte Milieu. Denn helles Tageslicht ist auf Dauer für sie tödlich. Ihr bis zu acht Jahre dauerndes Leben besteht größtenteils darin, sich Millimeter für Millimeter durch den Boden zu fressen, ihn zu lockern, zu durchlüften und mit ihren Verdauungsresten fruchtbar zu machen. Auf diese Weise beleben sie den gesamten Boden und sorgen dafür, dass Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen vorfinden. Sie sind Leittiere des lebenswichtigen Ökosystems „Boden“ und prägen diesen Lebensraum in besonderer Weise.

Regenwürmer sind taub, stumm und fast blind, haben weder Rückgrat, Gliedmaßen noch Zähne, doch sie verfügen über besondere Fähigkeiten und eine Körperkraft, die ihresgleichen sucht. Sie haben zwar keine Augen, aber mithilfe von Lichtsinneszellen am Vorder- und Hinterende können sie Helligkeitsunterschiede wahrnehmen. Sie besitzen auf der Körperoberfläche und in der Mundhöhle Sinnes­zellen, mit denen sie chemische Reize wie beispielsweise die Geschmacksqualitäten „süß“ oder „bitter“ wahrnehmen können.

Ein ausgeprägter Tast- und Gravitationssinn ermöglicht ihnen, sich in ihren Röhrensystemen zurechtzufinden. Dank feiner Vibrations- und Drucksensoren können Regenwürmer zudem Erschütterungen wahrnehmen und so vor herannahenden Fressfeinden rechtzeitig flüchten.