Podcast zur Zeitumstellung: Warum die Sommerzeit den meisten Menschen Schlaf raubt

Natalie Grams und Peter Spork unterhalten sich über Chronobiologie. Warum sollte Zeitumstellung enden? Warum wäre eine ganzjährige Sommerzeit besonders schlimm? Welche anderen Tipps hat die Wissenschaft, damit die Gesellschaft wieder ausgeschlafener wird?

von , Natalie Grams
2 Minuten
Die glühend orangene Sonne verschwindet hinter einem Hügel. Darunter das endlose Häusermeer Athens. Im Vordergrund eine Mauer der Akropolis.

Die Nation ist gespalten: Zwar wünscht sich eine deutliche Mehrheit das Ende der lästigen Zeitumstellung. Doch bei der Frage, ob danach die Sommerzeit oder die Normalzeit gelten soll, scheiden sich die Geister. Natalie Grams hat deshalb Peter Spork in ihren Podcast „Grams’ Sprechstunde“ eingeladen. Der Autor mehrerer Bücher zur Chronobiologie erklärt, was die Wissenschaft zum Thema beitragen kann.

Die meisten Menschen in Deutschland arbeiten oder lernen in geschlossenen Räumen und bekommen deshalb zu wenig Tageslicht. Weil zusätzlich die Arbeit oder die Schule meist sehr früh beginnen, ist die einzige Tageszeit, zu der wir ausgiebig nach Draußen gehen und eine Lichtdusche nehmen können, der Nachmittag und Abend. Kein Wunder, dass so viele Menschen die Sommerzeit mögen.

Aus der Warte der Wissenschaft sieht die Sache aber anders aus: Rund 80 Prozent der Mitteleuropäer*innen schlafen ohnehin zu wenig, denn sie stehen an Arbeitstagen nur mit Hilfe eines Weckers auf. Helfen würde dagegen mehr Tageslicht am Morgen und am Vormittag, weil das die inneren Uhren der Menschen nach vorne stellt. Licht am Nachmittag und Abend stellt die inneren Uhren hingegen zurück und verschärft das Problem.

Für die Gesundheit der überwiegenden Mehrheit der Menschen wäre ein Leben in der ganzjährigen Normalzeit also vorzuziehen – am besten gepaart mit mehr Freizeit an der frischen Luft am Vormittag. Während der Sommerzeit sind innere Uhren und der Lauf der Sonne hingegen schlecht synchronisiert. Weil die Sonne jeden Tag zur falschen Zeit auf- und untergeht, erhalten Menschen zudem jeden Tag erneut die falschen Zeitsignale. Ihr Mini-Jetlag wiederholt sich nicht nur am Tag nach der Zeitumstellung sondern täglich. Sie werden tendenziell abends zu spät müde und morgens zu früh vom Wecker geweckt.

Es ist, als würden die Menschen während der Sommerzeit jede Nacht in eine andere Zeitzone verreisen, ohne dort jemals richtig anzukommen. Was all das für die Gesundheit der Menschen bedeutet und was wir dagegen machen können, besprechen Natalie Grams und Peter Spork im Podcast.

Zum Anhören bitte den empfohlenen redaktionellen Inhalt anzeigen lassen.

Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!
VGWort Pixel