Bidirektionales Laden: So wird das Elektroauto zum Speicher für hausgemachten Solarstrom

Xaver Pfab nutzt in seinem Haus auch nach Sonnenuntergang noch selbst produzierten Solarstrom – ohne dass er dafür eigens eine Batterie installiert hat. Er verwendet dafür den Speicher, der ohnehin in seiner Garage steht: den Akku seines Elektroautos..

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Xaver Pfab in seiner Garage neben einem BMW i3, der durch einen Ladestecker mit der Wallbox an der Wand verbunden ist.

Die Sonne strahlt über Oberbayern an diesem Tag Ende Februar, Frühling liegt in der Luft. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Einfamilienhaus von Xaver Pfab in Ottenhofen, rund 30 Kilometer östlich von München gelegen, läuft auch nachmittags noch mit ordentlicher Leistung. Gut möglich, dass Pfab und seine Frau an diesem Abend den Saunaofen in ihrer Blockhütte im Garten anwerfen werden. „Die Sauna könnten wir dann mit Solarstrom aufheizen – obwohl wir keinen Batteriespeicher installiert haben“, sagt 66-Jährige.

Das geht, weil bei den Pfabs ein Elektroauto, ein BMW i3, in der Garage steht. Sofern sie damit nicht gerade unterwegs sind, verwenden sie dessen Batterie als Speicher für ihren Haushalt: Tagsüber lädt der Akku Sonnenstrom, bei dichten Wolken und Dunkelheit gibt er Energie ins Hausnetz ab. „An schätzungsweise 200 Tagen im Jahr kommen wir ganz ohne Strom von unserem Versorger aus. In dieser Zeit sind wir komplett autark“, freut sich Pfab.

Gartenansicht eines zweistöckigen Einfamilienhauses aus den Siebziger Jahren, mit Wintergarten. Auch dem Dach eine Photovoltaik-Anlage.
Die Photovoltaik-Anlage von Xaver Pfab hat knapp zwölf Kilowatt Leistung, An sonnigen Sommertagen liefert sie schon mal 80 Kilowattstunden Strom.
Das Bild zeigt den Arm von Xaver Pfab, die Hand hält ein Smartphone, darauf die App zur Steuerung der Ladevorgänge.
Über eine App kann Pfab einstellen, wann die Batterie seines Autos zu wie viel Prozent geladen sein soll. Zudem zeigt sie die Stromflüsse zwischen Photovoltaik-Anlage, Elektroauto und Hausnetz an.