Momente der Ruhe:

Der Election Distractor der New York Times

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Der Bildbetrachter blickt von einer Anhöhe hinab auf einen blau-grün schimmernden See, der von grünen Bäumen umsäumt ist. Im Hintergrund sind felsige Berge.

Heute ist der 1. November 2020. Ein neuer Monat beginnt. Und wie heißt es doch gleich?

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.“ (H. Hesse, Stufen)

Ja, so ist es mit Anfängen. Da ist diese zauberhafte Vorfreude, diese fröhliche Neugier auf das, was ansteht. Meistens jedenfalls.

Doch dieser beginnende November im Jahr 2020, wirkt er nicht eher wie der Anfang vom Ende? Die zweite Welle der Pandemie steigt inzwischen auch in Deutschland exponentiell an, die Belegung von Intensivbetten mit COVID-19-Erkrankten nimmt zu, mehr Menschen sterben.

Ein Wellenbrecher-Lockdown steht an. Aber im Gegensatz zum Frühjahr gehen viele von uns, zumindest die, die sich nicht um ihren Job oder ein erkranktes oder gefährdetes Familienmitglied sorgen müssen, nicht ängstlich in diesen Wellenbrecher-Lockdown. Das Gute ist: Menschen, zumindest manche bzw. viele, lernen aus Erfahrung. Die Erfahrung des ersten Lockdowns im Frühjahr hat gelehrt:

Es gibt Möglichkeiten. Home-Office ist in vielen Berufen inzwischen routiniert möglich, die Klopapiervorräte sind aufgefüllt, der Kühlschrank auch. Social Media und seit Jahrzehnten etablierte Medien wie z.B. das Fernsehen bieten den Sich-im-Lockdown-Befindenden die Möglichkeit, vom heimischen Sofa aus in die Welt zu blicken. Doch was sehen wir da?

In vielen Teilen dieser Erde brennt es – im wörtlichen und im übertragenen Sinn. Die Feuer in Kalifornien zum Beispiel haben bereits eine Fläche größer als Thüringen verbrannt und sie lodern auch im November weiter. Die anstehenden Wahlen in den USA verursachen nicht nur bei US-Amerikaner:innen Anspannung. Die Welt blickt in die USA.

Und genau dort, in den USA, genauer gesagt: auf der Website der New York Times, habe ich etwas entdeckt, das mir in dieser aufgeheizten Zeit Ruhe, Ablenkung und Inspiration bringt, ein – vielleicht ja auch für Sie – wunderbares, zauberhaftes Tool: The New York Times Election Distractor.

Zugegeben, ganz zu Beginn wirkt dieser Election Distractor, diese großartige Wundertüte, für ein paar Sekunden eher wie eine Werbemaßnahme (vermutlich ist das auch ein Ziel), um noch die Letzten in den USA zu motivieren, wählen zu gehen. Doch zwei Klicks später beginnt diese Wundertüte, dieser Zauberwürfel, mit wohltuenden Ablenkungen. Mal ganz ruhig, mal informativ und inspirierend.

Der Election Distractor bietet vieles, um interessiere Leser:innen bzw. Zuschauer:innen von den US-Wahlen und der aggressiven Nachrichtenflut abzulenken:

Momente der Ruhe, beruhigende Naturbilder. Achtsamkeit. Yoga. Waldbaden. Das Weltall wird erklärt. Es wird getöpfert. Und immer wieder Videos von Tieren. Ein großer Vogel läuft vorbei, ein junger Delfin erkennt sein Spiegelbild, Lämmer trinken Milch. Die „Physik von Früchten“ wird thematisiert.

Sogar interaktiv ist dieser Zauberwürfel: „Tippe und halte, um die Pflanze zu gießen“ (und wachsen zu sehen!). Auch einen „digitalen Anti-Stress-Ball“ kann man quetschen.

Positive Affirmationen des Election Distractors zaubern mir ein Lächeln aufs Gesicht: „Nimm einen tiefen Atemzug. Sage: ‚Es wird GUT werden.‘ Sage es nochmal. (Und nochmal.)“

In diesem Sinne:

„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ (H. Hesse, Stufen)

Danke, New York Times für diesen Election Distractor. Und danke an Mohamed Amjahid, der den Election Distractor via piqd beschrieben hat. Über den Piqd-Newsletter ist dieser Zauberwürfel Election Distractor in meinem E-Mail-Postfach gelandet.

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Hier bei uns auf RiffReporter gibt es übrigens viele tolle Magazine. Einige Beispiele, die Sie interessieren könnten:

Kennen Sie z.B. schon „Taktvoll“? In diesem Magazin schreibt Dr. Ulrike Gebhardt über „die Rhythmen des Lebens“.

Im Magazin „Erbe und Umwelt“ von Dr. Peter Spork erfahren Sie, was Gesundheit und Persönlichkeit prägt. In diesem Beitrag erklärt er, was Epigenetik ist und wie wir über unser Verhalten unsere Epigenetik und damit unser Erbe beeinflussen können.

Auch viele andere Autor:innen hier bei uns auf Riffreporter berichten zu Themen, die der Election Distractor aufgreift. Wenn Sie tiefer in diese Themen eintauchen möchten, empfehle ich Ihnen beispielsweise diesen Beitrag der WaldReporter über Waldbaden oder tauchen Sie bei den Flussreportern in tiefere Gewässer ab. Wenn Sie sich eher für die Vögel in luftigen Höhen interessieren, dann schauen Sie doch mal bei den Flugbegleitern, unseren Korrespondenten aus der Vogelwelt vorbei. Und wenn Sie sich für Sterne und das Universum interessieren, dann haben die Weltraumreporter genau die richtigen Texte für sie.

Für die USA-Fans unter Ihnen: Schauen Sie doch mal bei USA-Reporter Steve Przybilla vorbei.

Wenn Sie The New York Times Election Distractor ausprobieren möchten, einfach hier klicken.

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