Neuer Weltklimabericht: Der letzte Weckruf für die Politik

Mit dem IPCC-Abschlussbericht warnen die Wissenschaftler:innen eindringlich: Nur durch schnelles und drastisches Handeln können wir die unumkehrbare Klima-Katastrophe abwenden. Die Lösungen dafür haben wir. Nun muss die Politik ins Handeln kommen.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
6 Minuten
Eine überflutete Straße in Dhaka, Bangladesch, 2020. Autos, Radfahrer, Fußgänger kämpfen sich durch die Wassermassen.

Das Abschlussdokument des Sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC, das an diesem Montag veröffentlicht wurde, klingt wie ein letzter Weckruf für die internationale Staatengemeinschaft, der Ton ist deutlich wie nie zuvor.

Bislang reichen weder Tempo noch Umfang der bisherigen Maßnahmen aus, um den Klimawandel zu bewältigen. Die globale Durchschnittstemperatur liegt bei 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau, die Folgen sind bereits heute deutlich zu spüren, auch hierzulande. Noch kann die Weltgemeinschaft unumkehrbare Folgen eindämmen. Doch die Zeit zum Handeln wird knapp.

Klimakrise: „Die nächsten Jahre sind entscheidend“

„Wir wissen, dass die Auswirkungen des Klimawandels mit jedem bisschen Erwärmung massiv ansteigen werden. Und gleichzeitig haben wir es noch in der Hand, dagegen vorzugehen und das Allerschlimmste abzuwenden. Aber dieses Fenster schließt sich und dabei sind die nächsten Jahre wirklich entscheidend", sagt Matthias Garschagen, Klimaforscher und leitender Autor im Weltklimarat.

Gut eine Woche haben Forschende mit mehr als 650 Regierungsvertretern im schweizerischen Interlaken um die zentralen Aussagen des Berichts gerungen. Der Synthesebericht fasst die Ergebnisse der bereits seit 2018 veröffentlichten Berichte zusammen und gilt als der wichtigste Teil des 6. Berichtszyklus. Er dient als wissenschaftliche Grundlage für die bevorstehende 28. Weltklimakonferenz in Dubai Ende des Jahres.