Gibt es bald einen epigenetischen Test, der Post-Covid oder ME/CFS erkennt?

Manche Menschen bekommen nach einer Corona-Infektion Post-Covid. Über viele Wochen hinweg bleiben sie schwach, leiden an Müdigkeit und weiteren Symptomen, die an das chronische Fatigue-Syndrom erinnern. Jetzt entdeckten Forschende Veränderungen an den Genen von Immunzellen.

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Ein junger Mann sitzt erschöpft auf seinem Bett.

Aktuell gibt es keinen biomedizinischen Test, der Ärzt*innen verrät, ob Patient*innen an langfristigen Folgen einer Corona-Infektion leiden oder nicht. Das könnte sich angesichts neuer Studien bald ändern.

Fürchten wir eine Grippe, messen wir als erstes Fieber. Ärzt*innen nehmen etwa bei einem Verdacht auf Lungenembolie zunächst Blut ab, um darin nach Proteinen oder Botenstoffen zu suchen. Das soll klare Hinweise auf die Erkrankung geben.

Doch was passiert bei Post-Covid oder verwandten Leiden wie dem chronischen Fatigue-Syndrom? Hier fällt die Diagnose noch immer schwer. Weil klar messbare Indikatoren fehlen, zweifelt eine Minderheit unter den Fachleuten sogar bis heute daran, dass die Krankheiten überhaupt eine körperliche Ursache haben.

Zwar gibt es erste Hinweise auf typische Veränderungen des Immunsystems, für einen zweifelsfreien Test eigenen sich diese aber noch nicht. Viele Betroffene werden sich deshalb freuen, dass eine neue Pilotstudie nun weitere klare Hinweise gefunden hat. Es geht um eine molekularbiologische Signatur des Post-Covid-Syndroms.

Eine mittelalte Frau mit langen blonden Haaren und Brille schaut freundlich in die Kamera.
Maria Lerm, Professorin in der Abteilung für biomedizinische und klinische Wissenschaft an der Linköping Universität, Schweden