Was machen Sie am 20. September?

Wie und wo unsere Gesprächspartner am Klimastreik teilnehmen – zusammengestellt von KlimaSocial-Team

14 Minuten
Junge Leute aus der FridaysForFuture-Bewegung stehen vor einem Gebäude der Universität München und halten ein Banner mit der Aufschrift „Climate Action Now“ vor sich.

Streik! Für den 20. September haben viele Verbände und Gruppen zu einem globalen Protest gegen die Klimakrise und zu Demonstrationen für eine engagierte Politik aufgerufen, um die Erderhitzung möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen. Nicht nur die Jugendlichen aus der Fridays-for-Future-Bewegung sollen auf die Straßen gehen, sondern diesmal alle Generationen. Im Internet verbreiten schon Viele, was sie an dem Tag machen werden. Wir haben die Menschen gefragt, die wir in unseren Artikel bei KlimaSocial zitiert haben und dokumentieren hier einige der Antworten.

Erste Gruppe

Viele werden sich an dem Tag tatsächlich an den Demonstrationen beteiligen.

Claudia Kemfert, DIW, Berlin: Genau wie beim „March for Science“ im April 2017 bin ich auch beim „Klimastreik“ am 20. September aus tiefer Überzeugung dabei. Als Teil der ScienceForFuture-Bewegung stehe ich für die wissenschaftlich bewiesene Tatsache ein, dass Deutschland und Europa Maßnahmen ergreifen müssen (und können!), um den Klimawandel zu bremsen.
Claudia Kemfert
Logo für Artikel, die KlimaSocial im Rahmen der globalen Aktion CoveringClimateNow veröffentlicht. Enthält Kreuzwort-Logo von KlimaSocial und Logo der Aktion und den Text: Dieser Artikel erscheint im Rahmen von CoveringClimateNow, einer Initiative von mehr als 250 Medien, die Berichterstattung über die Klimakrise zu verbessern.
Hinweis auf die Aktion Covering Climate Now
Brigitte Knopf, Generalsekretärin des MCC-Instituts Berlin. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Brigitte Knopf

Brigitte Knopf, Mercator-Institut für globale Gemeinschaftsaufgaben und Klimawandel, Berlin: Ich werde mich auf jeden Fall aktiv am Klimastreik und der Demonstration beteiligen. Es ist wichtig, hier ein Signal zu setzen, dass nicht nur die Jugendlichen für mehr Klimaschutz demonstrieren, sondern die ganze Gesellschaft. Es geht darum, der Politik zu zeigen, dass uns allen Klimaschutz wichtig ist und dass wir mehr Maßnahmen zur Umsetzung brauchen. Parallel werde ich an dem Tag auch die Ergebnisse des Klimakabinetts verfolgen, wo hoffentlich weitreichende Beschlüsse für den Klimaschutz in Deutschland gefasst werden. Link zum Artikel

Ulf Sieberg, Leiter der Berliner Büros des Vereins CO2-Abgabe e.V.  Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Uwe Sieberg

Ulf Sieberg, CO2-Abgabe e.V.: Der CO2 Abgabe e.V. setzt am 20. September ein Zeichen für schnell wirksame Preise auf Treibhausgase. Daran beteiligen sich viele seiner rund 1000 Mitglieder aus Unternehmen, Verbänden und Kommunen sowie Einzelpersonen in Berlin, Freiburg und an anderen Orten in ganz Deutschland. Ziel ist es, die zahlreichen Umlagen und Steuern auf Energie am Klimaschutz neu auszurichten. Wir fordern von der Bundesregierung am Tag der Entscheidung des Klimakabinetts eine verursachergerechte, sozialverträgliche und technologieoffene Umsetzung, die Bürokratie abbaut sowie Planungssicherheit und Innovationen fördert. Link zum Artikel

Herbert Lenz, Verleger Komplett Media, Gräfelfing. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Herbert Lenz

Herbert Lenz, Verleger, Komplett Media, Grünwald bei München: „Alle fürs Klima“ ist der Titel eines neuen Buches in meinem Verlag Komplett-Media, das jetzt im September erschienen ist. Reiner Zufall, dass der Titel mit dem Aktions-Motto am 20. September zusammenfällt. Auch der Inhalt passt: Schüler, Eltern und Wissenschaftler gemeinsam gegen Leugner, Verdränger und Ignoranten.

Auf das „Klimapäckchen“ der Regierung müssen wir ein resolutes „Greta-Paket“ draufsetzen, das dem real existierenden globalen Klima-Notstand gerecht wird. Da geht es nicht ohne drastische Einschnitte und Gebote, um das Unwort „Verbote“ zu vermeiden.

Am 20.September verbiete ich mir, auch nur einen Gedanken an freiwillige Selbstverpflichtungen von Politik und Wirtschaft zu verschwenden. Die Mit-Demonstranten in München werden mir sicher dabei helfen. Link zum Artikel

Jana Heck, Initiatorin der Aktion FlightFree2020, mit Mann und Kind. Das Bild ist ein weißer Streifen, die Köpfe sind in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Jana Heck mit Mann und Kind

Jana Heck, Initiatorin des deutschen Ablegers von „FlightFree 2020“: Ich werde am 20.9. an der Demo in Trier teilnehmen und während der darauf folgenden „Week for Climate“ dort einen Vortrag zu nachhaltigem Reisen halten, bei dem unter anderem die Flight-Free-Kampagne Thema sein wird. Die Anzahl der Unterschriften ist gestiegen und die Initiative ist inzwischen in weiteren Ländern aktiv (USA, Peru, Österreich, …). Da sich unser Team stark verkleinert hat, läuft die Kampagne gerade sehr langsam. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir nochmal an Fahrt aufnehmen. Link zum Artikel

Matthias Hüttmann, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, Übersetzer des Buches „The Madhouse Effect“. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Matthias Hüttmann

Matthias Hüttmann, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie, Landesverband Franken, Übersetzer von „The Madhouse Effect“: Wir alle [bei der DGS] setzen uns seit mehr oder weniger 20 bis 30 Jahren für Klimaschutz, vor allem für die Nutzung der Solarenergie, ein. Die FFF-Bewegung ist eine Geschichte, die sehr viel Hoffnung macht, das spürt auch die ein wenig in die Jahre gekommene Energiewendebewegung. Der Moment ist sehr wichtig, der Druck darf nicht nachlassen, aus Zielen und Sonntagsreden müssen Taten werden. Es ist 5 nach 12, die Demo beginnt auch deshalb um diese Uhrzeit. Wenn am 20. September das Klimakabinett tagt und seine Pläne kundtut, werden die Menschen genau darauf schauen, ob die Minister verstanden haben, was die Stunde schlägt. Den Regierenden und denen, die es werden wollen, muss man genau auf die Finger schauen. Link zum Artikel

David Nelles (rechts) und Christian Serrer, Autoren des Buchs „Kleine Gase – Große Wirkung“, Zeppelin-Universität, Friedrichshafen. Das Bild ist ein weißer Streifen, die Köpfe sind in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
David Nelles (rechts) und Christian Serrer

David Nelles ® und Christian Serrer, Autoren des Büchleins „Kleine Gase – Große Wirkung“, Zeppelin-Universität Friedrichshafen: Wir werden am 20. September in Berlin – hoffentlich mit tausenden anderen Menschen – auf die Straße gehen. Die Uni muss an dem Tag fürs Klima mal ausfallen. Link zum Artikel

Molina Gosch, Mitarbeiterin der Grünen-Bundestagsabgeordneten Renate Künast und Absolventin des Al-Gore-Trainings. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Molina Gosch

Molina Gosch, Mitarbeiterin der grünen Bundestagsabgeordneten Renate Künast und Absolventin des Al-Gore-Trainings, Berlin: Meine Heimatstadt Kappeln liegt am Meer. Damit sie nicht bald im Meer liegt, setze ich mich für den Klimaschutz ein und organisiere seit einem Jahr die Klimawache in Berlin. Wir treffen uns einmal im Monat vor Merkels Kabinettssitzung am Kanzleramt, um ein Zeichen für Klimaschutz und schnellen Kohleausstieg zu setzen. Unsere Speaker zeigen Wege aus der Klimakrise auf, und wir vernetzen uns, um Lösungsansätzen zur schnelleren Umsetzung zu verhelfen. Die nächste Klimawache ist am 17.9. Am 20.9. gehe ich natürlich zur FFF-Demo. Link zum Artikel

Frediric Hanusch, IASS, Potsdam. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Frederic Hanusch

Frederic Hanusch, Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung, Potsdam: An den Klimastreiks nehme ich teil, da sie auf einen eklatanten Missstand unserer Demokratien hinweisen: Sie können eher schlecht als recht mit der fernen Zukunft umgehen. Es ist zu hoffen, dass sich das Anliegen des Protest bald in politische Institutionen übersetzt, denn Appelle an Verhaltensänderungen jedes Einzelnen werden nicht ausreichen. Link zum Artikel

Birgit Schneider, erforscht die Bildsprache der Klimaforschung, Universität Potsdam. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Birgit Schneider

Birgit Schneider, erforscht die Bildsprache der Klimaforschung, Universität Potsdam: Ich gehe am 20. September zur Demonstration von #fridaysforfuture ans Brandenburger Tor. Auf den Plakaten halte ich Ausschau nach Visionen für eine bessere Zukunft. Und hier bekomme ich das Gefühl, dass wir die deutsche Klimapolitik wirklich verändern können. Link zum Artikel


Heinrich Strößenreuther, Fahrrad-Aktivist, Berlin: Für den 20.09. haben wir die Demonstration Business-people on global climate strike ausgerufen. Wir UnternehmerInnen, ManagerInnen und Angestellte in Unternehmen zeigen im Businessdress (so wie man zum besten Kunden geht) Flagge für den Klimaschutz.
Heinrich Strossenreuther

Zweite Gruppe

Andere unserer Gesprächspartner können an dem Tag nicht streiken, oft weil sie für den 20. September schon lange etwas anderes geplant hatten. Doch für viele von ihnen gilt, was Mark Lawrence, Direktor am IASS in Potsdam sagt: „Ich bin in der glücklichen Lage am 20. September nicht streiken zu müssen, da ich im Rahmen meines Berufs jeden Tag im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit tätig sein darf.“

Naomi Oreskes, Wissenschafts-Historikerin, Harvard University, Autorin der Bücher „Merchants of Doubt“ und „Vom Ende der Welt“. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Naomi Oreskes

Naomi Oreskes, Autorin von „Merchants of Doubt“ und „Vom Ende der Welt“, Harvard University: Ich nehme an einer Veranstaltung an der London School of Economics für Kinder im Schulalter teil. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 Jahren und mehr. Sie kommen von Schulen, die ihnen für den Streik nicht frei geben wollten, aber gern bereit sind, die Jugendlichen an einer Veranstaltung an der LSE teilnehmen zu lassen, bei der es um das Klima geht. Link zum Artikel

Dan Bloom, aktiv in der Szene der Climate Fiction. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Dan Bloom

Dan Bloom, Literaturkenner, der den Begriff „Climate Fiction“ prägte: In Taiwan, wo ich lebe, ist kein Klimastreik für den 20.9. in Planung. Deswegen werde ich den Tag damit verbringen, die Nachrichten des globalen Klimastreiks in den verschiedenen Ländern über Twitter und Google News zu verfolgen. Ich hoffe, dass einige der Streikenden über Climate Fiction reden werden und auf den Veranstaltungen Schilder mit Sprüchen zeigen wie „The Climate Strike Needs Poets, Artists, Playwrights, Film Directors, Novelists. Start Your Engines Today!“ Link zum Artikel

Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Antje Boetius

Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegner-Instituts in Bremerhaven: Am 20. 9. ist für uns Polarforscher ein großer Tag – es beginnt die größte Nordpolexpedition aller Zeiten, MOSAIC. Diese internationale Expedition wird erheblich zum Verständnis von Klimadynamik der Arktis beitragen, per ganzjähriger Drift wird unser Eisbrecher Polarstern für ein Jahr internationale Forscherteams Untersuchungen auf dem Eis ermöglichen. Am 20.9. verabschieden wir das Schiff und seine Mannschaft in Tromso, ich bin auch vor Ort. Link zum Artikel

Özden Terli, Wettermoderator ZDF. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Özden Terli

Özden Terli, ZDF-Wettermoderator: Ich bin am 20.9. in besonderer Mission. Streiken wäre natürlich ein Zeichen, allerdings bin ich trotzdem für die Wissenschaft und den Klimaschutz unterwegs. Ich werde für das ZDF von Tromsö/Norwegen aus berichten. Das Forschungsschiff Polarstern bricht auf, um sich ein Jahr in der Arktis einfrieren zu lassen und sich nur mit der natürlichen Eisdrift/Transpolardrift ohne Antrieb zu bewegen (Megaexpedition MOSAIC). Es wäre zu schade, den Menschen das nicht näher zu bringen und zu streiken. Die Arbeit dort und die gewonnen Daten dort werden einmalig und extrem wertvoll sein für die Klimawissenschaft. Link zum Artikel

Reimund Schwarze, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Reimund Schwarze

Reimund Schwarze, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig: Ich sehe meinen Beitrag zum Klimaschutz nicht im Streiken oder anderen demonstrativen Aktionen. Klimapolitik ist für mich alltägliche Kernerarbeit auf allen Ebenen, zuhause, in der Gemeinde, in der Region, national und international. Ich habe aber große Sympathie für die Klimastreiks am 20. September und unterstütze die Bewegung durch meine Mitwirkung bei den internationalen Scientists for the Future. Link zum Artikel

Susanne Breitner, Helmholtz-Zentrum München: Ich finde diese Initiative wirklich sehr gut und wäre gerne dabei. Leider mache ich am 20.9. aber etwas ziemlich Unspektakuläres, was nichts mit Klima zu tun hat – ich bin im Prüfungsausschuss tätig für Disputationsprüfungen von Studenten aus dem Masterstudiengang Public Health an der LMU. Link zum Artikel

Mark Lawrence, Direktor am IASS, Potsdam. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Mark Lawrence

Mark Lawrence, Direktor am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung, Potsdam: Ich bin in der glücklichen Lage am 20. September nicht streiken zu müssen, da ich im Rahmen meines Berufs jeden Tag im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit tätig sein darf. Am Tag des Klimastreiks bin ich allerdings nicht am IASS, sondern halte einen Vortrag beim Klima-Aktionstag an der Universität Mainz. Link zum Artikel

Sebastian Guoy, Mitgründer der Firma UrMo. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Sebastian Guly

Sebastian Gouy, Co-Founder bei UrmO, München: Wir nehmen nicht an diesem einen speziellen Tag teil, aber wir stellen unser Unternehmen mit Blick auf Mobilität grundsätzlich klimafreundlich ein: Wir fahren innerhalb Europas nur noch mit der Bahn (und sind sehr zufrieden) und wir fahren auf 98% unserer Strecken rein elektrisch Auto. Das wird sich auch in unserem UrmO widerspiegeln u.a. im Packaging, das weitgehend auf Einwegplastik verzichtet. Glücklicherweise verändert sich ständig etwas. Leider sind es derzeit noch keine großen Schritte, aber im Kleinen hat die Verkehrswende schon begonnen. Ein sehr schönes Beispiel ist die Fraunhoferstraße in München, auf der im Sommer alle öffentlichen Parkplätze entfernt worden sind und nun ein wunderbarer Fahrradweg entlang führt. In Stuttgart wurden in diesem Sommer Parkplätze in Sitzecken umgewandelt, um die Straßen mit Leben zu füllen. Wir hoffen, dass viele solcher kleinen Schritte zur großen Veränderung in unseren Städten führen. Link zum Artikel


Fabian Dosch vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): Das BBSR beteiligt sich als Institution nicht an dem globalen Klimastreik. Überdies haben wir dann eine polnische Studierendengruppe zu Gast und werden auch das Thema Klimaanpassung und Stadtentwicklung ansprechen. Ich habe den Eindruck, dass der Klimawandel durch den erneuten Hitzesommer und die verheerende Trockenheit der (Wald-)Böden, aber auch wegen der möglichen CO2-Abgabe stärker diskutiert wird, aber vielleicht liegt das auch an der massiven Brandrodung im Mato Grosso und „an Präsident Bolsonaro“. Die Gefahr, dass der Medienhype zu einer (erneuten) Sättigung am Thema Klimawandel führt, steigt jedoch. Link zum Artikel

Grischa Perino, Klima-Ökononom, Universität Hamburg. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Grischa Perino

Grischa Perino, Klimaökonom, Universität Hamburg: Gemeinsam mit einem Kollegen veranstalte ich am 19./20.9. einen internationalen Workshop zur Frage, wie man den regulatorischen Rahmen im Stromsektor umgestalten kann, um die Energiewende erfolgreich fortzuführen. Es geht also um einen wissenschaftlichen Austausch zu einer zentralen Säule der Klimapolitik. Das Programm endet um die Mittagszeit und ich habe vor, im Anschluss (ggf. mit den Workshopgästen) bei der zentralen Kundgebung von Fridays for Future vorbeizuschauen. Ein Streik im engeren Sinne halte ich in Anbetracht der Natur meiner Tätigkeit für nicht zielführend – zumal ich gemeinsam mit Teamkollegen den ganzen September durch eine Studie zu diesem Aktionstag durchführe und damit die Veranstaltung von direktem Interesse für meine Forschung ist. Link zum Artikel

Graeme Maxton, ehemaliger Generalsekretär des Club of Rome. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette rechts zu sehen.
Graeme Maxton

Graeme Maxton, ehemaliger Generalsekretär International Club of Rome: Es ist mir klar, dass all diese Demonstrationen absolut nichts bewirken werden. Sie sind Zeitverschwendung, weil sie keine sinnvolle Wirkung haben und Zeit verloren geht. Es ist wie die Unterzeichnung einer Petition: Alle Weisen, Großen und Guten zeigen sich und sagen, dass sie mit an Bord sind. Viele machen mit, weil es einfach ist. Niemand muss tatsächlich etwas tun, was das Leben von jemandem stören würde. Haben Sie gesehen, was all diese Leute in Hongkong machen? Sie kämpfen rund um die Uhr, nicht für einen Tag im Jahr! Der Klimawandel beschleunigt sich und ist schon außer Kontrolle. Wir kämpfen jetzt für die Zukunft der Menschlichkeit. Erst wenn so viele Leute wie in Hongkong bereit sind, auf die Straße zu gehen, bin ich dabei.“ Link zum Artikel

Ottmar Edenhofer, Co-Direktor des Potsdam-Instituts. Das Bild ist ein weißer Streifen, der Kopf ist in schwarz-weiß in einer Vignette links zu sehen.
Ottmar Edenhofer

Ottmar Edenhofer, Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung: An diesem Tag ist die Klimakrise nicht nur Thema bei den Protesten, sondern auch in der Bundesregierung. Das Klima-Kabinett entscheidet über eine faire CO2-Bepreisung in Deutschland – es geht hier um das wahrscheinlich wichtigste Werkzeug für eine Stabilisierung unseres Klimas. Das sehe ich als Ökonom so, aber auch die #FridaysForFuture haben sich interessanterweise für eine deutliche Bepreisung ausgesprochen. Ich werde also am 20.9. gespannt beobachten, was auf den Straßen geschieht. Aber auch, was unsere Regierung beschließt. Link zum Artikel

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