Die Spur des Pilzes: Wie diese Wespe ein Plätzchen für ihre Eier findet

Die Holzwespen-Schlupfwespe folgt eine Pilz zu ihrer Beute – den Larven der Holzwespen. Züchter nutzen die Fixierung auf den Pilz und vermehren die Schlupfwespen auf den Larven einer ganz anderen Art.

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Eine schwarze Wespe mit weißen Tupfen und roten Beinen sitzt auf einem Holzstück. Sie hat ihren langen schwarzen Legebohrer angesetzt.

Hauptsache, der Pilz ist da. So scheinen die Weibchen der Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria) zu ticken, wenn sie ihre Eier ablegen. Denn der Duft des Braunfilzigen Schichtpilzes (Amylostereum areolatum) führt die Insekten zu ihrer Beute.

Bienen statt Holzwespen: Der Trick der Züchter

Züchter machen sich diese Attraktion zunutze, um die Schlupfwespe mit einer einfachen Methode massenhaft zu vermehren.

Invasive Art verursacht große Schäden

In Ozeanien oder den Amerikas, wo der Mensch Holzwespen wie die Blaue Fichtenholzwespe (Sirex noctilio) eingeschleppt hat, können die Tiere als invasive Arten große Schäden in der Forstwirtschaft anrichten. In so einem Fall braucht es schnell viele Schlupfwespen. Statt auch noch Holzwespen zu züchten, die bis zu zwei Jahre brauchen, ehe sie fertig entwickelt sind, nehmen die Züchter*innen Larven eines Insekts, das ständig tausende Nachkommen produziert und leicht zu halten ist: die Honigbiene (Apis mellifera).

Eine schwarze Wespe mit weißen Tupfen und roten Beinen sitzt auf einem Holzstück. Ihr langer schwarzer Legebohrer ist fast vollständig im Holz versenkt..
Bis zu 50 Millimeter tief kann die Schlupfwespe ins Holz eindringen. Dann piekst sie die Holzwespen-Larve an und lähmt sie, um schließlich ein Ei darauf abzulegen.
Eine schwarze Wespe mit weißen Tupfen und roten Beinen sitzt auf einem Holzstück.
Die Männchen der Holzwespen-Schlupfwespe unterscheiden sich deutlich von den Weibchen. Sie sind kleiner, vor allem aber fehlt ihnen der Legestachel.
Eine Knäuel aus schwarzen Wespen mit weißer Zeichnung und orangen Beinen an einem Holzstamm..
Die Paarung dauert nur kurz. In diesem Fall hat ein Weibchen mehrere Männchen gleichzeitig angelockt, die einen sogenannten Paarungsball bilden.
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