Die Klimakrise macht die Alpen gefährlicher. Was geschieht da und wie passen wir uns an?

Naturgefahren wie Hochwasser oder Hangrutschungen häufen sich in den Alpen. Die Geografin Margreth Keiler erklärt, wie die Klimakrise Gefahren beeinflusst und wie wir uns anpassen müssen.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
7 Minuten
Eine Lawine aus Schutt und Geröll im alpinen Gebiet

Schmelzende Gletscher, Felsstürze, Starkregen mit Murenabgängen: Die Klimakrise macht die Alpen gefährlicher. Margreth Keiler ist Profession an der Universität Innsbruck und leitet das Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie erklärt, wie wir uns jetzt anpassen müssen.

Wie verändert die Klimakrise die Alpen?

Margreth Keiler: Wir sehen unterschiedliche Prozesse: Murenabgänge, Felssturz, Lawinen, Hochwasserereignisse, Rutschungen und immer stärker auch Waldbrände. Ein Treiber dafür sind die Veränderungen im Klima. Dazu kommt, dass sich Niederschlag auch saisonal verschiebt. Die Schneefallgrenze und die Schneemächtigkeit werden sich entsprechend der Höhenlage verändern. Bei Starkniederschlagsereignissen können wir die Wirkungen direkt sehen: Der Boden kann das Wasser nicht aufnehmen und es fließt sofort ab, was zu Murenabgängen und Hochwasser führen kann.

Der Permafrost taut

Ein zerstörtes Wohnhaus, davor Schutt und Schlamm.
Aufräumarbeiten nach einer Schlammlawine. Je näher an die Alpen gebaut wird, desto größer können die Schäden für die Infrastruktur sein, kommt es zu einem Ereignis.
Ansicht eines Hochwasser-Retentionsbeckens. In den Berg gestaffelte Mauern halten Wasser zurück.
Hochwasser-Retentionsbecken schützen Gemeinden in den Alpen. Sie wirken aber immer nur bis zu einer bestimmen Ereignisgröße