Heizen mit der Klimaanlage: eine Alternative zum Gas- oder Ölkessel?

Klimaanlagen sind in der Lage, auch Wärme zu liefern – und das auf einigermaßen emissionsarme Weise. So können sie helfen, Erdgas und Heizöl zu sparen. Allerdings müssen die Bewohner dafür einige Komfortverluste in Kauf nehmen.

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Innengerät einer Klimaanlage, montiert an einer Wohnungswand. Darunter ein junges Paar auf einem grauen Sofa, links und rechts daneben Grünfplanzen.

In den heißen Regionen Asiens kommen die Wohnhäuser meist ohne klassische Heizung aus. Denn an den wenigen kühleren Tagen liefern dort Klimaanlagen die nötige Wärme: Statt einem kalten produzieren sie dann einen warmen Luftstrom. Wäre das Konzept nicht auch etwas für unsere Breiten – als Alternative zum derzeit so teuren und zudem CO2-intensiven Heizen mit Erdgas?

Die Bundesregierung setzt vor allem darauf, Gaskessel durch Wärmepumpen zu ersetzen. Allerdings ist die Nachfrage nach den Anlagen derzeit enorm groß. „Hausbesitzer müssen heute vielerorts ein Jahr und länger auf die Installation einer Wärmepumpe warten“, berichtet Ramona Mittag, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Auch sind Wärmepumpen sehr teuer: Inklusive Installation kosten die Anlagen meist 15.000 Euro und mehr, die staatliche Förderung schon eingerechnet. Klimaanlagen sind dagegen schon für wenige tausend Euro zu haben.

„Wir beobachten in unseren Beratungen seit einigen Jahren, dass das Interesse an Klimaanlagen wegen der heißen Sommer stark steigt“, berichtet Mittag. „Seit dem heftigen Anstieg der Gaspreise fragen die Bürger aber immer öfter auch, wie sie damit heizen können.“