Klimafreundlich heizen: Wann lohnt sich die Umrüstung auf eine Wärmepumpe?

Die hohen Preise für Gas und Öl machen Wärmepumpenheizungen attraktiv. Auch der Klimaschutz würde von mehr Wärmepumpen profitieren. Die Effizienz dieser Heizungstechnologie hängt jedoch von diversen Faktoren ab.

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Eine Wärmepumpe, die ein Wohnhaus beheizt

Die Deutschen erwärmen sich für die Wärmepumpe. Nicht erst im Zuge der aktuellen Gaskrise erhöht sich die Nachfrage nach dieser Heizungsart. Fast 180.000 verkaufte Wärmepumpen zählten die Hersteller im letzten Jahr, mehr als das Doppelte als 2016. Im ersten Halbjahr 2022 zog die Nachfrage sogar noch weiter an.

Die Bundesregierung will das Tempo des Zubaus mehr als verdoppeln, auf mindestens eine halbe Million Geräte jährlich. Bis 2030 sollen sechs Millionen Wärmepumpenheizungen in Deutschland laufen, derzeit sind es etwas mehr als eine Million. Zwei Ziele will die Regierung damit erreichen: mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eine klimafreundliche Wärmeerzeugung.

Damit das klappt, müssen auch viele Bestandsbauten auf Wärmepumpen umgestellt werden. Derzeit heizen drei Viertel von ihnen mit Öl und Gas. Hausbesitzern stellt sich die komplexe Frage, ob sie den Umstieg von einer Verbrennerheizung auf eine Wärmepumpe angehen sollen – und wenn ja, wie. RiffReporter beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Der Name sagt es schon: Eine Wärmepumpe transportiert Wärme von einer Quelle zu einem Ziel, auch „Senke“ genannt. Die Quelle ist die Umwelt, in der Regel die Außenluft, die Senke das Innere eines Hauses. Von Natur aus strömt Wärme entlang eines Temperaturgefälles, also von warm nach kalt. Aber es geht auch umgekehrt, denn ein kaltes Medium enthält ebenfalls Wärme, die sich abziehen lässt. Dafür muss aber Energie aufgewendet werden. Deshalb braucht eine Wärmepumpe Strom. Der Clou: Die aufgewendete elektrische Energie beträgt nur ein Bruchteil der transportierten Wärme. Eine Wärmepumpenheizung nutzt also Energie, die in Luft oder Boden von Natur aus vorhanden ist, und ähnelt damit der Sonnen- oder Windenergie. Daher gilt sie als klimafreundliche Heizungsart.