Sonnenstrom vom Balkon: Solarmodule für die heimische Steckdose

Mit Balkonsolar-Anlagen können Mieter und Wohnungseigentümer Sonnenstrom für den Eigenbedarf erzeugen. Wie das funktioniert, was es zu beachten gilt – und wann sich solche Anlagen lohnen.

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Zwei Solarmodule, die über einer Balkonbrüstung hängen.

Die Photovoltaik-Pioniere der Achtziger und Neunziger Jahre hatten eine Vision: die Demokratisierung der Energieversorgung. Bürger sollten ihren eigenen Strom erzeugen, um sich aus der Abhängigkeit von den Energiekonzernen zu lösen, so ihre Überzeugung. Doch ganz so einfach ist das nicht – man braucht dafür schließlich ein eigenes Dach. Deshalb blieb die solare Selbstversorgung lange Zeit denen vorbehalten, die sich ein Eigenheim leisten können.

Das hat sich nun aber geändert: In den letzten Jahren sind zahlreiche Solarsysteme auf den Markt gekommen, mit denen auch Mieter sowie Wohnungseigentümer Sonnenstrom für den Eigenbedarf erzeugen können. Mit den zuletzt stark gestiegenen Strompreisen hat die Nachfrage nach diesen Kleinanlagen enorm zugenommen. Die Erträge sind zwar nicht hoch, aber doch oft ausreichend, um zumindest in sonnigen Stunden den Strombedarf eines Haushalts vollständig decken zu können. Das drückt die Stromrechnung. „Balkonsolar“ wird dieses Konzept genannt, manche sprechen auch von „Steckersolar“ oder „Plug-In-PV“. Was man darüber wissen sollte.

Was ist Balkonsolar?

Ein oder zwei handelsübliche Photovoltaik-Module, ein integrierter Mikro-Wechselrichter für die Umwandlung des erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom, dazu ein Kabel mit Stecker – mehr braucht es nicht, um sich selbst mit hausgemachtem Sonnenstrom zu versorgen. Die Energie wird einfach in den Stromkreis des Haushalts gespeist, so dass sie vor Ort verbraucht werden kann. Damit müssen die Bewohner nicht mehr so viel Strom von ihrem Versorger beziehen. Die Module, so werben die Anbieter dieser Solarpakete, lassen sich überall dort anbringen, wo gerade Platz ist: etwa auf der Terrasse, im Garten oder eben am Balkongeländer. Und wenn ein Umzug ansteht, können sie mit wenigen Handgriffen abgebaut und in der neuen Wohnung wieder aufgebaut werden. Die für diese Anlagen geltende elektrotechnische Norm erlaubt eine Einspeiseleistung von bis zu 600 Watt. Etwa 140.000 bis 190.000 Balkonsolar-Anlagen waren Ende 2021 in Betrieb, schätzen Experten der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – mit zuletzt stark steigender Tendenz.

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