Claudia oder Xochitl? Die Präsidentschaft in Mexiko machen erstmals zwei Frauen untereinander aus

Claudia Sheinbaum ist Hauptstadtbürgermeisterin und Favoritin des Präsidenten. Xochitl Gálvez ist Unternehmerin mit indigenen Wurzeln. Beide sind Ingenieurinnen, beide sind 61 Jahre alt. Die eine verspricht Kontinuität, die andere mehr Sicherheit und Demokratie.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
8 Minuten
Mexikos Präsident López Obrador mit seiner Wunschnachfolgerin Claudia Sheinbaum bei einer symbolischen Stafetttenübergabe.

Am 2. Juni sind Wahlen in Mexiko. Eines steht schon jetzt fest: Zum ersten Mal wird eine Frau Präsidentin werden, denn der einzige Mann im Rennen liegt in Umfragen weit abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Der amtierende Präsident, Andrés Manuel López Obrador (genannt Amlo), darf laut Verfassung nicht erneut kandidieren. Er ist aber weiterhin der mit Abstand beliebteste Politiker des Landes und zieht im Hintergrund die Fäden.

Wird es ihm gelingen, Claudia Sheinbaum zu seiner Nachfolgerin zu machen? Und was steht in Mexiko überhaupt auf dem Spiel? Ein Überblick.

Im Vordergrund die drei Kandidatïnnen Maynez, Sheinbaum und Gálvez, dahinter die Journalistïnnen und Organisatoren des Wahlinstituts INE am Set der TV-Debatten.
Die drei Bewerberïnnen um die Präsidentschaft Mexikos bei einer der drei TV-Debatten, die vom Wahlinstitut INE organisiert werden.
Die oppositionelle Herausforderin Xochitl Gálvez bei einer Wahlkampfrede im zentralmexikanischen Tlaxcala.
Mexikos Oppositionskandidatin Xochitl Gálvez steht alleine auf der Bühne bei einem Wahlkampfakt in Tlaxcala. Sie ist beliebter als die Altparteien, die sie unterstützen.
Menschenmenge im Abendlicht vor einer wahlkampftribüne, auf der Claudia Sheinbaum flankiert von Parteimitgliedern in die Menge winkt.
Die Kandidatin der regierenden Morena-Bewegung Claudia Sheinbaum ist eher spröde, wird aber getragen vom Charisma und dem Parteiapparat ihres populären, linksnationalistischen Vorgängers López Obrador. Daher steht sie nie alleine auf der Bühne und ist nie einzige Rednerin.
Stoffpuppen, Magnete und Schlüsselanhänger mit dem Konterfei von Mexikos Präsidenten werden am Rande von Wahlkampfveranstaltungen seiner Wunschkandiatin verkauft. Von Claudia Sheinbaum hingegen gibt es kaum Nippes.
Um Mexikos Präsidenten Andrés Manuel López Obrador hat sich ein Personenkult entwickelt. Obwohl er laut Verfassung nicht mehr antreten darf, ist er im Wahlkampf ständig präsent - und sei es als Souvenir.
Offizielles Gipfelfoto der drei nordamerikanischen Staatschefs beim Dreiergipfel neben ihren Nationalflaggen.
Die Staatschefs der T-mec-Staaten beim Gipfeltreffen 2023: Joe Biden (USA), Andrés Manuel López Obrador (Mexiko) und Justin Trudeau (Kanada)
Mexikos Präsident Andres Manuel López Obrador winkt beim Verlassen der Wahlkampfbühne in die Menge.
Er verlässt nach sechs umstrittenen Jahren die Bühne der Macht: Andrés Manuel López Obrador. Seine Kritiker vermuten aber, dass er weiterhin die Fäden im Hintergrund ziehen wird. Seiner Wunschnachfolgerin hat er schon eine lange To-Do-Liste vererbt.