Duale Hotelausbildung in der Dominikanischen Republik: Mojito mixen statt deprimiert zu Hause sitzen

Der Tourismus in der Dominikanischen Republik wächst rapide. Und auch die Deutschen haben das Inselparadies für sich entdeckt. Es mangelt an Fachkräften, gleichzeitig ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Doch besonders junge Frauen bekommen kaum Chancen in dem machistischen Land; oft landen sie in der Prostitution. Eine Hotelfachschule in Punta Cana bietet einen Ausweg.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
6 Minuten
Palmenbestandener Sandstrand mit türkisblauem Meer. Touristïnnen flanieren am Strand.

Einen Mojito? Saori lächelt über die einfache Aufgabe, die ihr die deutschen Journalistïnnen stellen. Die klassischen Cocktailrezepte kann die dominikanische Barkeeperin im Hotel der Kette Royalton in Punta Cana im Schlaf. Selbstbewusst greift die 24-Jährige zu einem breiten Glas. Darin werden Minzblätter zerstoßen, mit Zitronensaft und Zucker gemischt. Eiswürfel hinzu, ein Schuss guter dominikanischer Rum, etwas Mineralwasser, garniert mit Limette und einem Minzblatt – fertig ist der erfrischende, säuerliche Drink. Stolz strahlt die zweifache Mutter in die Kamera.

Saori an einer Bar, vor sich einen Mojito.
Saori zeigt ihren Mojito an der Bar des Hotels Royalton in Punte Cana. Mixen hat sie in der Ausbildung gelernt.
Drei junge Frauen in Hoteluniform strahlen auf dem Hotelgelände in die Kamera.
Yumeida, Josmeli und Saori posieren im Hotel Royalton, wo sie arbeiten, für ein Foto. Die drei haben dank der Hotelfachschule eine Zukunftsperspektive.
Josmeli hinter einem Computer im Hotel Royalton, wo sie in der Sicherheit arbeitet. Sie spart ihr Geld für ein Medizinstudium.
Die 19-jährige Josmeli arbeitet nun im Sicherheitsdienst des Hotels Royalton und will danach Medizin studieren.
Saori, Yumeida und Josmeli sitzen nebeneinander bei einem Workshop im  Hotel Royalton in Punta Cana, wo sie die Hotelfachausbildung absolvieren.
Saori, Yumeida und Josmeli haben dank der Hotelfachausbildung den Sprung aus der Armut in ein geregeltes Arbeitsleben geschafft. Das gelingt nur wenigen Mädchen in der Dominikanischen Republik. In blau: Sozialarbeiterin Gilma Taveras.
Sonnenaufgang an einem schmalen, palmbesäumten Strand auf der Halbinsel Samaná im Norden.
Die Traumstände des Karibikstaates Dominikanische Republik ziehen Millionen von Touristen an. Auch aus Deutschland flogen 2023 rund 146.000 Urlauberïnnen in die Karibik.