Einfach besser essen: Mehr Hülsenfrüchte im Speiseplan – gesund, lecker und umweltschonend

Sie schmecken, sind eine preiswerte Proteinquelle und vielfältig einsetzbar: Hülsenfrüchte. Sie spielen auch eine wichtige Rolle für unsere Böden – und den Klimaschutz. Zeit, sich die Tausendsassas einmal genauer anzuschauen. Eine Kolumne.

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Nahaufnahme. Kinderhände halten ein kleines Weidenkörbchen mit grüne Bohnen fest.

Kindheitserinnerungen sind bei mir mit unzähligen Stunden im Garten verbunden. Ich wuchs in der DDR auf, frisches Obst sowie Gemüse waren in den Läden Mangelware. Deshalb bauten meine Eltern von Äpfeln bis Zucchini gefühlt alles selbst an. Sie tauschten Samen und Pflänzchen mit Nachbarn und Bekannten, manchmal mit überraschenden Ergebnissen: So erblickten statt Gurken eben sehr viele Zucchini das Licht der Welt – und wir konnten aufgrund üppiger Ernte fortan alle Nachbarn und Freunde mit dieser Unterart des Gartenkürbis‘ beglücken, und das wöchentlich. (Natürlich bilde ich mir bis heute ein, sie haben sich alle jedes Mal darüber gefreut und keine Zucchini-Abneigung entwickelt!)

Im Sommer warteten gelbe Buschbohnen darauf, gepflückt zu werden. Meine Mutter bereitete diese häufig als Eintopf mit Kartoffeln und etwas saurer Sahne zu. Auf dem Teller richtete sie alles mit einem pochierten Ei und etwas frischem Dill an. Und obwohl ich gelbe Bohnen bis heute mag, gerieten sie mir – wie auch andere Hülsenfrüchte – jahrelang in Vergessenheit. Ich habe sie erst vor einigen Jahren wieder für mich entdeckt.

Die Hülsenfrüchtler, auch Leguminosen genannt, sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien und gehören zur Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales). Im engeren Sinne – etwa im ernährungswirtschaftlichen Bereich – versteht man unter Hülsenfrüchten die Körner-Leguminosen. Zu diesen gehören alle Arten von Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Lupinen sowie Erdnüsse. Nicht nur ich habe Hülsenfrüchte lange Zeit weitgehend ignoriert. Im deutschen Speiseplan fristen sie ein Schattendasein. Das war nicht immer so.