Zu Besuch bei den Trojanern

Zum ersten Mal besucht eine Raumsonde die Trojaner-Asteroiden des Jupiters. Die Mission hat gleich sieben Ziele und ist vergleichsweise günstig. Und sie könnte ein großes Rätsel um die Entstehung der Planeten ergründen.

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
7 Minuten
Grafik, die einen Teil von Jupiters Umlaufbahn um die Sonne als Straße visualisiert, auf der vor und nach dem Planeten wolkenartig die Trojaner voraus- und hintendrein fliegen.

Schematische Darstellung von Eurybates, der 60 mal kleiner ist.
Das Größenverhältnis von Trojaner-Asteroid Eurybates und seinem Mond Queta
Grafik zeigt die sieben Ziel-Asteroiden der Mission Lucy. Der kleinste passt dutzendfach in den größten unter ihnen.
Lucys Ziele: Sieben Trojaner und ein Asteroid des Hauptgürtels
Grafik von Lucy, ein grauer Sondenkörper mit Parabolantenne und hervorstehender Instrumentenplattform. Gerade werden kreisförmige Solarzellen entfaltet.
NASA-Raumsonde Lucy

Mit irdischen Teleskopen lässt sich über die Trojaner nur wenig in Erfahrung bringen, doch wirken sie tatsächlich eher heterogen. Manche besitzen eine völlig konturlose Oberfläche. Die meisten sind sehr dunkel und auf einigen gibt es spektroskopische Hinweise auf Eis und organische Verbindungen. Vielleicht sind ihre Oberflächen aber auch durch die Effekte des Weltraums, durch Kollisionen, Aufheizung und Ausgasungen, derart umgestaltet worden, dass ihre wirkliche Beschaffenheit erst beim Vorbeiflug zu Tage tritt.

„Das wichtigste Kriterium bei unserer Auswahl war es, dass wir möglichst diverse Trojaner anfliegen“, sagt Cathy Olkin. Lucy ist somit eine Explorations-Mission, weil sie erstmals in eine bisher unbekannte Sphäre des Planetensystems vordringt. Wenn die Sonde die zwölf Jahre im All übersteht, besteht sogar Aussicht auf mehr: Die Forschenden planen, im Laufe der Mission nach weiteren Zielen am Lagrangepunkt L5 zu suchen.

Eine frühere Version dieses Textes ist auf Spektrum.de erschienen.

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