Zu Besuch bei den Trojanern
Zum ersten Mal besucht eine Raumsonde die Trojaner-Asteroiden des Jupiters. Die Mission hat gleich sieben Ziele und ist vergleichsweise günstig. Und sie könnte ein großes Rätsel um die Entstehung der Planeten ergründen.
Mit irdischen Teleskopen lässt sich über die Trojaner nur wenig in Erfahrung bringen, doch wirken sie tatsächlich eher heterogen. Manche besitzen eine völlig konturlose Oberfläche. Die meisten sind sehr dunkel und auf einigen gibt es spektroskopische Hinweise auf Eis und organische Verbindungen. Vielleicht sind ihre Oberflächen aber auch durch die Effekte des Weltraums, durch Kollisionen, Aufheizung und Ausgasungen, derart umgestaltet worden, dass ihre wirkliche Beschaffenheit erst beim Vorbeiflug zu Tage tritt.
„Das wichtigste Kriterium bei unserer Auswahl war es, dass wir möglichst diverse Trojaner anfliegen“, sagt Cathy Olkin. Lucy ist somit eine Explorations-Mission, weil sie erstmals in eine bisher unbekannte Sphäre des Planetensystems vordringt. Wenn die Sonde die zwölf Jahre im All übersteht, besteht sogar Aussicht auf mehr: Die Forschenden planen, im Laufe der Mission nach weiteren Zielen am Lagrangepunkt L5 zu suchen.
Eine frühere Version dieses Textes ist auf Spektrum.de erschienen.