Mikroplastik in Lebensmitteln: So viele Plastikteilchen stecken in Kaugummis

Kaugummis enthalten zahlreiche Mikroplastik-Partikel, so eine Studie. Forschende untersuchten sowohl synthetische Kaugummis als auch solche mit naturbasierten Zutaten – und kamen zu überraschenden Ergebnissen.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Profilaufnahme einer afro-amerikanischen jungen Frau vor gelbem Hintergrund. Sie blickt nach rechts und macht mit einem Kaugummi eine rosafarbene Blase.

Mikroplastik gerät weltweit zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Wie gelangt Mikroplastik in unsere Lebensmittelkette? Welche Lebensmittel sind am stärksten betroffen und welche potenziellen Gesundheitsrisiken sind damit verbunden? Das sind nur einige der Forschungsfragen. Wissenschaftler:innen haben nun einen weiteren Weg bestätigt, über den Mikroplastik in unseren Körper gelangen kann, der indes vielen wahrscheinlich zunächst nicht bewusst ist: Kaugummis.

Laut einer neuen Studie der University of California in Los Angeles (UCLA) kann bereits das Kauen eines einzigen Kaugummis Hunderte bis Tausende Mikroplastikpartikel in den Speichel bringen. Mikroplastik gelangt laut bisherigen Untersuchungen durch Verschlucken und Einatmen in den Körper und verteilt sich nachweislich in Blut, Lunge, Plazenta, Gehirn und Hoden.

Es war bereits bekannt, dass Kaugummis aufgrund ihrer Inhaltsstoffe potenzielle Probleme mit sich bringen. Denn: Die Hauptbestandteile konventioneller Kaugummis sind die Kunststoffe Polyvinylacetat oder Butylkautschuk aus petrochemischer Produktion. Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt. Achtlos weggeworfene Kaugummis sind deshalb ein echtes Umweltproblem, da sie sich kaum in der Natur zersetzen – und über lange Zeit Mikroplastik abgeben.

Verbraucher:innen kauen also auf einer einer Erdöl-Masse herum, um zu entspannen oder ihren Appetit zu zügeln. Die genaue Menge an Mikroplastik, die eine Person durch Kaugummikauen aufnehmen kann, war bisher noch nicht erforscht. Diese Lücke will nun die aktuelle Studie schließen, die vergangene Woche auf der Frühlingstagung der American Chemical Society (ACS) vorgestellt wurde, bislang aber noch nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht ist. Die Studie wird derzeit von Experten begutachtet („peer reviewed“).

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