Long-COVID: Wie kann Reha gelingen, ohne den Patientinnen und Patienten zu schaden?

Reha-Aufenthalte bei Corona-Langzeitfolgen sind umstritten: Während einige Betroffene gute Erfahrungen machen, berichten andere von erheblichen Zustandsverschlechterungen. Auch in der Medizin wird kontrovers diskutiert. So auch beim Long-COVID-Kongress in Jena – es gab überraschende Eingeständnisse und neue Ideen.

vom Recherche-Kollektiv Postviral:
6 Minuten
Ein Reha-Mediziner unterstützt eine junge Frau beim Training mit einer kleinen Hantel, die sie am ausgestreckten Arm hält.

Für den wohl größten Aha-Effekt beim zweiten Jenaer Long-COVID-Kongress sorgt der Kinder- und Jugendmediziner Dirk Heinicke. „Ich stehe hier sehr demütig vor Ihnen“, beginnt der Chefarzt der Reha-Klinik Bavaria Zscheckwitz im sächsischen Kreischa seinen Vortrag. Für Post-COVID-Patient:innen hätten viele Einrichtungen lange überhaupt keine Notwendigkeit erkannt, spezifische Konzepte aufzusetzen, räumt er selbstkritisch ein. Man habe Standard-Rehaprogramme genommen und als „Post-COVID-Reha“ verkauft – „alten Wein in neuen Schläuchen produziert“, wie Heinicke sagt.

Ein Raunen geht durch den Saal im Volkshaus Jena, als der Pädiater darüber spricht, welch fatale Folgen dies für Betroffene gehabt habe. „Da haben wir PEMs am Stück produziert“, sagt er.

Arzt gesteht Schädigung von Rehabilitand:innen ein