Corona-Impfung für Jugendliche: Was für den Booster spricht

Schutz vor Omikron, Gefahr von Herzmuskelentzündung: Warum die US-Impfkommission und jetzt auch die deutsche STIKO die Auffrisch-Impfung gegen Covid-19 für 12– bis 17-Jährige empfehlen

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Ein Jugendlicher im roten T-Shirt wird mit dem Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer in den linken Oberarm geimpft.

Update 13.01.2022: In Deutschland hat sich die STIKO jetzt auch für eine Booster-Impfung bei den 12– bis 17-Jährigen ausgesprochen. Der letzte Abschnitt wurde entsprechend aktualisiert.

Am 5. Januar hat sich die US-Impfkommission ACIP dafür ausgesprochen, dass auch Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren eine Auffrisch-Impfung erhalten sollten. Der Booster wird frühestens fünf Monate nach der zweiten Impfung empfohlen. ACIP ist das US-amerikanische Äquivalent der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO).

Zwei Tage vorher hatte die US-Zulassungsbehörde FDA die Zulassung für den Booster mit dem Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer für 12– bis 15-Jährige erteilt, für 16– und 17-Jährige war die Auffrisch-Impfung bereits seit Anfang Dezember möglich. Der Impfstoff Spikevax von Moderna ist in den USA für Unter-18-Jährige nicht zugelassen.

Was für den Booster spricht

Für ihre Impfempfehlung hat die Impfkommission Daten aus den USA ausgewertet. Diese legen nahe, dass ähnlich wie bei Erwachsenen vermutlich auch bei Jugendlichen der Impfschutz einige Monate nach der zweiten Impfung abnimmt. Zwar gibt es bisher nur relativ wenige Daten zum Nutzen des Boosters für Unter-18-Jährige. Für die Impfkommission sprachen dennoch einige Argumente für eine Empfehlung: Steigende Infektionszahlen in den USA, die zunehmende Ausbreitung der Omikron-Variante und Hinweise, dass bei Erwachsenen Geboosterte besser vor Omikron geschützt sind als Zweifach-Geimpfte.

Was zum Risiko für Herzmuskelentzündungen bekannt ist

Um mögliche Risiken abzuschätzen, diskutierte die Impfkommission Sicherheitsdaten aus Israel, wo Jugendliche bereits seit Ende November geboostert werden. Sowohl bei den 12– bis 15-Jährigen als auch bei älteren Jugendlichen zeichnet sich danach ab, dass nach der Booster-Impfung eine Herzmuskelentzündung weniger häufig ist als nach der Zweitimpfung.

Diese Nebenwirkung ist aber ohnehin eher selten: In der am häufigsten betroffenen Gruppe von 16– bis 19-jährigen männlichen Jugendlichen wurden nach der Zweitimpfung in Israel rund 150 Fälle pro eine Million Impfungen gemeldet. Die Wahrscheinlichkeit für eine Myokarditis bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 liegt deutlich höher.

Wie die Booster-Situation in Deutschland aussieht

In der EU ist der Booster für die 12– bis 17-Jährigen noch nicht zugelassen. Seit dem 13. Januar 2022 empfiehlt die deutsche STIKO dennoch die Auffrischimpfung für diese Altersgruppe. Möglich ist der Booster drei Monate nach der zweiten Impfung.

In ihrer Begründung greift die STIKO die gleichen Argumente auf wie die ACIP: Nachlassender Impfschutz nach wenigen Monaten, die Ausbreitung der Omikron-Variante und die damit verringerte Wirksamkeit der zweiten Impfung. Zwar sei die Datenlage zu Wirksamkeit und Risiken des Boosters bisher begrenzt. Die STIKO schätzt das Risiko für schwere Impfnebenwirkungen aber für sehr gering ein.

Bereits seit Dezember 2021 empfiehlt die STIKO für alle Personen ab fünf Jahren bei sehr starker Immunschwäche eine dritte Dosis vier Wochen nach der zweiten Impfung. Diese dritte Dosis gilt dann allerdings nicht als Auffrischung, sondern als Optimierung der Grundimmunisierung.

Die Recherchen zu diesem Beitrag wurden von der Andrea von Braun Stiftung gefördert.

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