Omikron-Variante: „Wir werden weiterhin schwere Verläufe haben, die uns Probleme machen werden.“

Die Omikron-Welle erfasst Deutschland. Experten sehen Unterschiede zu anderen Ländern, wo sie trotz Rekordinzidenzen bislang glimpflich verläuft. Um Kliniken zu schonen, müsse die Welle gebrochen werden.

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Eine Schlange von Krankenwagen, dazwischen sieht man die Hälfte einer Bahre mit einem Schwerkranken.

Zu Beginn des Jahres 2022 zeigt die Corona-Pandemie ein neues, ambivalentes Gesicht. Die Omikron-Variante hat sich gegenüber ihren Vorgängerinnen stark verändert und bringt viel Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie. Einerseits breitet sie sich äußerst schnell aus und führt in Ländern wie den USA, Frankreich oder England schon zu Rekorden in den Inzidenzwerten. Andererseits führt die Variante wohl weniger häufig zu schweren Verläufen als die zuletzt vorherrschende Delta-Variante.

Das hat in London zu einem gewissen Aufatmen geführt. Dort sind die Infektionszahlen nach Weihnachten deutlich höher gestiegen als im letzten Winter. Doch die Zahl der Patienten auf normalen Krankenhausstationen erreichte bislang nur etwa den halben Wert wie vor einem Jahr. Noch auffälliger: Die Zahl der Patienten, die künstliche Beatmung brauchen, hat sich in der Londoner Omikron-Welle bislang kaum erhöht.

Bedeutet das nun Entwarnung? Kann auch Deutschland der Omikron-Welle gelassen entgegen sehen? Ganz so einfach ist es nicht, wie Experten bei einem Briefing des Science Media Center Deutschland (SMC) verdeutlichen.

Steiler Anstieg

Fest steht: Omikron kommt mit Wucht auch nach Deutschland. Seit Mitte Dezember steigt die Zahl der Omikron-Fälle steil an. Das RKI zählte bislang rund 43.000. In Baden-Württemberg ist Omikron bereits dominant. Hierzulande verbreitet sich Omikron offenbar etwas langsamer als in anderen Ländern, wo sie sich teils alle zwei Tage verdoppelte.