Montag ist Pflanztag – Wie München grüner werden könnte

Fast die Hälfte des Münchner Stadtgebiets ist versiegelt. Dadurch wird es im Sommer sehr heiß. Die Bewohner packen jetzt selbst an und begrünen ihre Stadt. Auch große Firmen müssen mitmachen. Ein Zukunftsszenario als Ergebnis eines Workshops.

10 Minuten
Kein Grün, der versiegelte Platz vor einem Gebäude in München.

Dorian Larson fühlt sich nicht wohl in seinen Gummistiefeln. In der rechten, von einem Handschuh geschützten Hand, hält er die Schaufel und hebt ein Loch in den grausandigen Untergrund, so tief wie das Wurzelwerk der Pflanze, die hier im Herbst blühen soll. Mit der linken greift er nach der Staude und drückt sie in den Boden, als er von Kathlyn unterbrochen wird. „Schafgarben sind zwar robust, aber sie brauchen mehr frische Erde. Am besten vermischst du vorher den sandigen Boden mit dem Humus“, sagt sie. „Zwei Teile Humus, ein Teil Sand.“ Die junge Frau ruft einen Helfer zu sich, der eine Karre mit Erde aus dem Kompostierwerk vor Dorian abstellt.

Larson ist es nicht gewohnt, Anweisungen entgegenzunehmen. In der Woche leitet er ein Team von vier Dutzend Database-Analysten im neuen Entwicklungszentrum von Google in München. Doch montags spielt das keine Rolle. „Montag ist Pflanztag“, hatte sein Chef gesagt, als er die neue Stelle antrat. Deshalb steht er nun in Stiefeln am Rande des Bürgersteigs und kämpft mit dem lebensfeindlichen Untergrund. Einige Gesichter aus dem Pflanzteam Neuperlach-125 kennt er aus der Kantine in Googles neuem Entwicklungszentrum in der Arnulfpost. Von den anderen weiß er wenig, aber er merkt, dass sie besser mit Pflanzen umgehen können als er. Kathlyn hat sich längst seine Hacke gegriffen und zeigt ihm, wie er den Boden vorbereiten soll.

SchülerInnen geben den Ton an

„Woher kannst Du das?“, fragt Dorian. Kathlyn zeigt auf die Schule auf der anderen Straßenseite. „Nächstes Jahr mache ich meinen Abschluss“, sagt sie. Dorian wird in diesem Moment klar, dass in Neuperlach die Schülerïnnen den Ton angeben. Die jüngeren Menschen übernehmen mehr und mehr Verantwortung. In Schulen und Jugendgruppen sind Grünflächen inzwischen ein wichtiges Thema. Kathlyn hat in einem Projekt die Zahl der Insekten- und Pflanzenarten gezählt, die auf einem Quadratmeter Grün leben. Das Ergebnis war so enttäuschend, dass sie anfing, sich in der Nachbarschaft zu engagieren, auch montags in den Pflanzteams.

Kathlyn hat gelernt, dass sie auch alte Strukturen aufbrechen muss. Viele Menschen haben kein Problem damit, wenn eine Schülerin das Pflanzteam leitet, einige schon. Sie drückt Dorian wieder die Schaufel in die Hand. „Wir müssen uns ranhalten, sonst schaffen wir das lange Stück zwischen Bürgersteig und Parkplatz heute nicht mehr. Nächsten Montag dann die andere Seite.“ „Warum hat man das nicht gleich beim Bau des Gebäudes gemacht“, fragt Dorian. Die junge Frau zuckt mit den Schultern. „War damals so.“

Im Sommer wird es zu heiß

Fast die Hälfte der Stadtfläche Münchens ist versiegelt. Dadurch heizen sich Straßen, Plätze und Wohnviertel im Sommer stark auf. Um daran etwas zu ändern, schrieb die Stadt einen Wettbewerb aus. Einzelpersonen oder Initiativen konnten Vorschläge für mehr Grün im Quartier abgeben. Eigentlich sollten aus den 19.000 eingereichten Ideen die besten ausgesucht werden. Doch dann wollte niemand zurückstecken. Es gab wochenlange Auseinandersetzungen bis die Stadtverwaltung kapitulierte und den Bürgerïnnen die Erlaubnis gab, selbst Hand anzulegen. Die Münchenerïnnen begrünen ihre Stadt nun selbst, weil das Gartenamt noch immer viel zu wenig Mitarbeiter hat. Damit sie Zeit dafür haben, beschloss der Stadtrat, dass montags Pflanztag ist. Seitdem ziehen die vielen Pflanzteams los.

Alle großen Firmen, deren Büros viel Platz einnehmen, müssen sich beteiligen. Auch Apple und Microsoft sind dabei. Das Silicon-Quarter Maxvorstadt, wo Dorian arbeitet, hat montags nachmittags geschlossen. So wie viele andere Großunternehmen. Drei Jahre lang, dann soll Bilanz gezogen werden.

Larson lebt erst seit zwei Monaten in München. Aber er hat schon beobachtet, mit welchem Stolz die Menschen zum Pflanztag gehen. Die Vermieterin hatte ihm gleich beim Einzug ein Buch mit Balkonpflanzen in die Hand gedrückt: Blumenkiste statt Bierkiste. „Gibt es Strafen, wenn ich den Balkon nicht begrüne?“, wollte er wissen. „Nur, dass die Nachbarn nicht mit Ihnen reden werden“, antwortete sie. So war es dann auch. In der Whatsapp-Gruppe auf der Arbeit und im Fitnesscenter häufen sich Fotos von Insekten, Schmetterlingen, Vögeln. Sein Assistent im Büro kann 20 Schmetterlingsarten identifizieren, die in der Stadt leben. Larson hat auf seinem Mobiltelefon rasch ein paar Apps installiert, um sein fehlendes Wissen auszugleichen. Einmal war ihm beim Pflanzen ein Missgeschick passiert. Er hatte aus Versehen Bärlauch als Unkraut ausgerupft und dafür harsche Blicke geerntet. Das soll ihm nicht noch einmal passieren. Außerdem fühlt er sich durch die Apps sicherer im Gespräch mit Kollegïnnen.

Kathlyn mahnt ihn, mit den Schafgarben weiterzumachen. Der Hänger am Bulli, den das Botanische Institut der Uni bereitgestellt hatte, ist noch halb gefüllt. „Warum Pflanzen wir keine Bäume, die sind doch besser für das Klima in der Stadt?“, fragt Dorian. Kathlyn reagiert genervt. „Das geht hier nicht, im Boden liegen zu viele Versorgungsleitungen, außerdem wollen die Anwohner die Parkplätze nicht aufgeben“, antwortet sie. „Aber für ein schmales Staudenbeet gibt es immer Platz.“ Auf der einen Seite mag sie es, wenn die Montags-Helfenden auch Fragen stellen, aber beim Blick auf die Uhr wird schnell klar, dass es knapp werden wird, das für heute gesteckte Ziel zu erreichen.

Zumal Dorian immer noch nicht weitermacht. Der Google-Entwickler schaut stattdessen in Richtung Wohnsiedlung. Dort baut ein anderes Team Baukästen zusammen, mit denen die Fassaden nachträglich begrünt werden. Die acht Meter hohe, sich selbst tragende Gitterkonstruktion kann mehr als 200 Pflanzenarten aufnehmen. Kathlyn sieht das Rätseln in Dorians Gesicht. „Die Montagshelferïnnen, die dort arbeiten, haben eine Handwerksausbildung oder viel Erfahrung aus anderen Projekten, Fassadenbegrünung ist schwieriger, da müssen auch Bewässerungen gebaut werden“, antwortet sie, noch bevor Dorian seine Frage ausgesprochen hat: „Kann ich das irgendwo lernen?“ „Später, jetzt müssen erst die Stauden in die Erde. Aber wenn du Fassadenbegrünung selbermachen googelst, findest du einige Videos mit Anleitungen.“ Dorian muss lächeln, sie weiß nicht, dass er dort arbeitet.

Hintergrund

Workshop in der Bibliothek Schwabing

Das Szenario ist im Juni 2023 im Rahmen des Flower Power Festivals in München entstanden. In einem Workshop in der Stadtbibliothek Schwabing hatten die Teilnehmerïnnen die Möglichkeit, gemeinsam mit uns, den ZukunftsReportern Rainer Kurlemann und Carina Frey, ihre Vision von einer grünen Stadt zu erarbeiten. Es war der zweite Workshop dieser Art. Vor einem Jahr hatten Menschen in Berlin ein Szenario entworfen, in dem ein Parkplatzaufreißer gegen die Versiegelung der Stadt vorgeht. Welchen Weg würden die Münchner einschlagen? Wir waren gespannt.

Im Workshop gab es keine Restriktionen wie „dafür fehlt das Geld“ oder „Gesetz A oder B stehen dem entgegen“. Im Gegenteil: Es ging um kreative Ideen, um eine Vorstellung davon, wie eine grüne Stadt aussehen und der Weg dorthin gestaltet werden könnte. Es zeigte sich schnell, dass die Teilnehmenden keine teure Lösung anstrebten, sondern auf Eigeninitiative setzten.

44 Prozent des Stadtgebiets Münchens versiegelt

Den Einstieg bildeten offizielle Zahlen zum Grün in der Stadt: München verfügt mit dem Englischen Garten über einen der größten innerstädtischen Parks weltweit. Die Stadtverwaltung rühmte sich im Jahr 2020 damit, dass es mehr Platz für Parks, Blumenwiesen und Biotope gebe als zehn Jahre zuvor. Jahr für Jahr würden mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Warum braucht es ein Szenario zum grünen München? In der Diskussion wurde schnell klar: Noch immer sind zu viele Flächen versiegelt. Laut einer Studie waren im Jahr 2019 etwa 44 Prozent des Münchner Stadtgebiets betroffen. Der Bund Naturschutz in München kritisiert, dass München zwischen 2010 und 2019 netto 23.000 Bäume verloren habe, auch heute noch würden mehr Bäume gefällt als gepflanzt, vorwiegend weil gebaut werde. Vor allem die drohende Hitze infolge der Klimaerwärmung machte den Teilnehmenden Sorgen.

„München wird sich wahnsinnig aufheizen. Einige Viertel sind nachverdichtet worden, die eh schon verdichtet waren.“

„Die Städte heizen sich immer mehr auf, besonders für ältere Menschen wird es gefährlich, sich nach draußen zu begeben. Es braucht mehr Grünflächen in den verschiedenen Stadtteilen, damit man schnell hinkommt, egal wo man wohnt.“

„Mir geht es nicht nur um Grünflächen, sondern auch um architektonische Fragen. Wie können Gebäude so gebaut werden, dass sie mit wenig Material auskommen und schon gar keine Klimaanlagen brauchen?“

Grüne Architektur soll Innenstädte kühlen

Weltweit experimentieren Städte mit begrünten Gebäuden. Sie erhoffen sich davon Kühleffekte oder eine natürliche Luftreinigung. Oft handelt es sich um Großprojekte namhafter Architekten, die von Begrünung sehr unterschiedliche Vorstellungen haben. In Düsseldorf beispielsweise entstand mit dem Kö-Bogen 2 Europas größte begrünte Fassade. Die acht Kilometer Hainbuchenhecke hat sich zum Touristenmagnet entwickelt. Biodiversität und Nachhaltigkeit spielten bei diesem Projekt eine untergeordnete Rolle, architektonische Fragen waren wichtiger.

Neuer grüner Mittelpunkt in Düsseldorf. Ein Geschäftshaus ist von einer Hainbuchenhecke bekleidet, ein Teil des Daches dient als Liegewiese.
Der Kö-Bogen in Düsseldorf mit seiner grünen Hainbuchenhecke als Fassade ist ein Touristenmagnet und verbessert das Stadtklima. Der Rasen auf der dreieckigen Dachfläche im Haus gegenüber lädt zur Pause ein.
Fassadenbegrünung in der Stadt. Der Neubau eines Geschäftshauses ist vollständig grün, von einer Hainbuchenhecke.
Das Gebäude Kö-Bogen-2 hat die längste grüne Fassade Europas. Die Hecke aus Hainbuchen verkleidet einen Teil der Fassade und des Dachs. Sie ist acht Kilometer lang.
Grün überall: die Fassade des Aeres University of Applied Sciences in Almere  zeigt, wie Fassadenbegrünung bei Funktionsgebäuden aussehen kann. Es wurde 2022 eröffnet.
Das neue Gebäude der Aeres University of Applied Sciences in Almere ist komplett begrünt. Mehr als 30 Arten wachsen an der Fassade, Bäume gehören zum Gebäude.
Bürgersteig vor der grünen Fassade des Gebäudes der FH in Almere. Die Passanten können den Eindruck bekommen, sie laufen durch einen Wald.
Wer den Bürgersteig am neuen Gebäude der FH in Almere entlangläuft, wähnt sich im dichten Grün. Begrünte Fassade können Städte kühlen.
Beispiel auf der Florida für Fassadenbegrünung: Viele kleine Pflanztaschen versorgen die Pflanzen.
Die begrünte Fassade eines Gebäudes auf der Gartenausstellung Floriade besteht aus vielen einzelnen Pflanztaschen.

Dagegen setzt die Universität in Almere in den Niederlanden auf ein Gebäude, dessen Fassade mit mehr als 30 Pflanzenarten bewachsen ist und Nistplätze für Tiere bietet. Auch München bekommt mit dem Arabella 26 ein Hochhaus mit „vertikalem Garten“. Rund 1.200 Kletterpflanzen sollen sich von Stockwerk zu Stockwerk ranken. Doch es sind nicht solche Gebäude, die die Workshop-Teilnehmerïnnen als Begrünung ihrer Stadt wollten.

„Es kommt darauf an, im Bestand zu begrünen, nicht neu zu bauen. Das versiegelt nur.“

„Wir sollten viel genauer schauen, was erhalten werden kann, statt Investitionsprojekte zu fördern. Wenn neu gebaut werden muss, dann bitte innovativ. In neuen Vierteln könnten solche Gebäude als Best practice entstehen. Aber ich wünsche mir, dass vor allem überlegt wird: Wie kann ich aus einem alten Gebäude ein besseres neues machen?“

Blumenkasten statt Bierkasten

Es müssen nicht immer die großen Lösungen sein, fand eine Frau. Schon mit kleinen Veränderungen ließe sich viel gewinnen:

„Wenn vor jedem Fenster ein Blumenkasten stünde und auf jedem Balkon mindestens zwei, dann hätten wir viel mehr Pflanzen in München. Also: Blumenkasten statt Bierkasten auf den Balkon!“

Dieser Slogan war so gut, dass er sofort Eingang in unser Szenario fand. Eine andere Frau verwies darauf, wie wichtig es sei, die Menschen für solche Veränderungen zu begeistern:

„Ich wäre bei Hausbegrünung wirklich für mehr Biodiversität und Insekten, aber wie kriegen wir hin, dass es sexy wird? So wie jetzt viele sagen: „Mein Nachbar hat eine Solaranlage, dann will ich auch eine.“ Es könnte zum Beispiel einen superguten Bausatz geben, mit dem alle ihre Fassaden selbst begrünen können.“

Radikale Veränderungen kommen nicht an

Bepflanzte Gebäude alleine reichten aber nicht aus, um München grüner zu machen. Braucht es also radikale Veränderungen? Die Vorschläge, alle Straßen unter die Erde zu legen und Gebäude abzureißen, um mehr Luftschneisen zu bekommen, setzten sich in der Diskussion nicht durch. Viel wichtiger sei, bestehende Freiflächen zu erhalten und aufzuwerten. Statt noch mehr Gebäude zu bauen – Stichwort Nachverdichtung – sollten leerstehende Bürogebäude in Wohnungen umgewandelt werden. Öffentliche Plätze und Fußgängerzonen könnten entsiegelt und begrünt werden. Die Stadt müsse mit gutem Beispiel vorangehen und öffentliche Flächen bienen- und schmetterlingsfreundlich gestalten.

„Ich denke, dass manche der kleinen Parks, die einfach Wiese, Bäume und einen Spielplatz haben, naturnaher gestaltet werden können.“

Auch diesen Gedanken griffen wir später beim Schreiben des Szenarios auf. Wir fragten uns, was naturnah bedeuten könnte. In Estland gibt es Initiativen, die die Zahl der Insekten- und Pflanzenarten pro Quadratmeter Grünfläche bestimmen. Gewöhnliche städtische Parks schneiden dabei in aller Regel schlecht ab.

Mehr Grünflächen für ärmere Menschen

In vielen Großstädten ist das Grün ungerecht verteilt. Stadtteile, in denen viele arme Menschen wohnen, sind häufig besonders stark von Verkehrslärm und Lustschadstoffen betroffen und haben vergleichsweise wenige Grünflächen. Berlin weist als erste Stadt Deutschlands diese Zusammenhänge in einem Umweltgerechtigkeitsatlas nach. Muss in München mehr passieren, um solche Ungerechtigkeiten zu beseitigen? Ja, fanden die Teilnehmenden übereinstimmend. Die Daten dafür seien auch in München vorhanden. Vorzeige-Projekte für grüne Architektur sollten vorrangig in solchen benachteiligten Vierteln errichtet werden. Außerdem brauche es vor allem dort mehr Grünflächen.

„Wenn es in den finanziell benachteiligten Stadtteilen mehr Grün gäbe, würde es diese Gebiete aufwerten und neue Möglichkeiten schaffen. Grünflächen könnten ein Ort sein, wo sich Menschen treffen. Das macht gesellschaftlich einen großen Unterschied.“

„Die Nachbarn können das alle zusammen pflegen.“

Daraus entstand die Idee, den Montag zum Pflanztag in der Stadt zu machen: Alle Bewohnerïnnen eines Viertels kommen zusammen, um ihr Quartier zu begrünen, unterstützt von den Mitarbeiterïnnen großer Unternehmen, die montags zum Gärtnern freigestellt werden. Ein Teil ihrer Arbeit sollte künftig darin bestehen, für Nachhaltigkeit und Grün in der Stadt zu sorgen.

„Wenn sich Google und Microsoft auf den tollsten Grundstücken der Stadt breit machen, dann werden sie verpflichtet, dass ihre Mitarbeiter montags pflanzen – vor allem in benachteiligten Vierteln.“

Urban gardening bringt Menschen zusammen

Die Pflanzaktionen sollen verschiedene Gruppen zusammenbringen – benachteiligte Menschen aus den Quartieren mit Business-Leuten. Alle arbeiten regelmäßig zusammen und lernen sich so besser kennen. Aber nicht diejenigen mit viel Geld sollen das Sagen haben, sondern bestehende Machtverhältnisse umgekehrt werden. Zum Beispiel könnten Jugendgruppen aus dem Quartier bestimmen, was wo gepflanzt werden soll. Business-Menschen mit viel Geld müssten diese Ideen umsetzen. Angeleitet von Gartenexperten aus der Urban-Gardening-Bewegung der Stadt, in der viel Wissen zum nachhaltigen Gärtnern vorhanden ist. In München gibt es mit „o’pflanz is!“ eine entsprechende Initiative. Denn auf den Plätzen und in den Parks sollen nicht nur Blumen wachsen, sondern auch Tomaten und Äpfel.

„Urban gardening muss nicht in Konkurrenz zu einem Park stehen. Obst und Gemüse kann man auch in Säcken auf großen Plätzen anbauen.“

Plätze entsiegeln, Flüsse freilegen – auch das könnten Aufgaben der montäglichen Gärtneraktionen sein. Vor allem aber, sollten in der Stadt keine neuen Flächen versiegelt werden, waren sich die Teilnehmerïnnen einig:

„Wir müssen erhalten, was da ist. Bis ein neu gepflanzter Baum die Wirkung von einem alten Baum hat, dauert es wahnsinnig lange.“

Die Pflanzteams aus unserem Szenario werden übrigens nach der Begrünung der Stadt nicht arbeitslos. Sie sollen die Grünstreifen und Mini-Parks pflegen.

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