Demonstrationen gegen Flüssiggas-Terminal auf Rügen: „Wir geben keine Ruhe“

An der Ostsee kämpfen Anwohner seit Monaten gegen ein geplantes LNG-Terminal. Die Kommunalpolitikerin Nadine Förster erläutert im Interview die Hintergründe.

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Blick auf ein mit Flüssiggas beladenes Schiff von der Binzer Strandpromenade aus.

Der Ausbau der Flüssiggas-Infrastruktur schreitet in Deutschland voran. Doch wie bereits an der Nordsee stoßen die Projekte auch an der Ostsee auf Widerstand. Auf Rügen treibt ein geplantes LNG-Terminal die Bevölkerung seit Monaten auf die Straße; über 60.000 Unterschriften haben die Insulaner gesammelt.

Nadine Förster, Gemeindevertreterin aus dem Dorf Göhren (parteilos) und Initiatorin einer Bürgerinitiative, erklärt die Hintergründe.

Frau Förster, seit bekannt geworden ist, dass vor Rügen ein schwimmendes LNG-Terminal entstehen soll, ist der Aufschrei groß. Wieso vereint das Thema derzeit so viele verschiedene Akteure?

Nadine Förster: Wenn nicht jetzt, wann dann? Über viele andere Dinge, zum Beispiel Bebauung oder Tourismus, sind wir als Rüganer durchaus unterschiedlicher Meinung. Aber beim geplanten LNG-Projekt kommen unterschiedlichste Interessengruppen zusammen, weil es nicht nur in unseren Naturraum, sondern auch in unseren Wirtschaftsraum eingreift. Wir leben ja davon, dass die Touristen zu uns kommen, und genau das steht auf dem Spiel.

Landkarte Rügen
Vor der Küste Rügens soll ein schwimmendes LNG-Terminal entstehen.
Ein Aufkleber auf einer Autoheckscheibe kritisiert geplante LNG-Terminals auf Rügen
Die geplanten LNG-Terminals vereinen verschiedene Akteure auf der Insel Rügen.
Schwimmende Plattform vom Strand aus gesehen.
Der Energiekonzern RWE führt vor der Küste bereits Erkundungsarbeiten durch (hier ein Foto aus Binz).