Verkehrswende: Warum wir uns endlich von der autozentrierten Stadt lösen müssen

Deutsche Städte sind bislang vor allem auf Autos ausgerichtet: Das ist weder klimafreundlich noch gerecht. Warum es Zeit ist, den Verkehr ökologisch und sozial zu gestalten.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Man sieht eine Kreuzung am Potsdamer Platz in Berlin. Autos fahren auf der Fahrbahn.

Als Schülerin musste ich jeden Tag mit meinem vollbepackten Rucksack eine sechsspurige Kreuzung am Bahnhof Dammtor in Hamburg überqueren, um zum Unterricht zu kommen. Und jeden Tag musste ich rennen. Der Grund: Die Ampelschaltung war so getaktet, dass man selbst in zügigem Schritttempo nicht über die Straße kam. Wer nicht gerannt ist, stand mit mehreren Fußgänger:innen eng an eng auf der schmalen Mittelinsel. Die Autos rasten dann dicht an einem vorbei. Als Kind fand ich das beängstigend. Bis heute hat sich der Zustand an der Kreuzung nicht geändert.

Dass Städte vor allem auf Autos ausgerichtet sind, ist nichts Neues. Ein Blick auf eine x-beliebige Straße in einer deutschen Stadt zeigt, wie ungleich der Raum im Straßenverkehr derzeit verteilt ist: Die Fahrbahn für die Autos ist breit und meist zweispurig, rechts und links säumen parkende Autos die Straßen. Für Fußgänger ist meist nur ein schmaler Gehweg vorgesehen, für Radfahrer, wenn sie Glück haben, ein Radweg.

Eine sozial gerechte Verkehrswende ist nötig

Erst vergangene Woche kritisierte der Expertenrat für Klimafragen die Klimapolitik der Ampelregierung, gerade was den Verkehr angeht. Im Verkehrssektor steigen die Emissionen kontinuierlich an – ein wesentlicher Grund ist der Individualverkehr.

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