„Wir Menschen bringen die Orientierung vieler Tiere durcheinander“

Der Biologe Bill Hansson erklärt im Interview, wie die Umweltverschmutzung die Geruchslandkarte der Welt verändert und welche Folgen das hat.

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Ein großer schwarzer Vogel mit kahlem roten Kopf mit ausgebreiteten Flügeln vor hellblauem Himmel. Die hinteren Federn an den Flügeln und am Schwanz sind hellgrau.

Das Experiment ist aus heutiger Sicht arg einfach: Der US-amerikanische Naturforscher und Künstler John Audubon wollte im Jahr 1826 überprüfen, ob Vögel über einen Geruchssinn verfügen. So absurd das klingen mag – darüber wurde Anfang des 19. Jahrhunderts tatsächlich ernsthaft debattiert. Und das Ergebnis ist noch erstaunlicher. Audubon stellte fest: Vögel können gar nicht riechen. Das war ein Irrtum, wie sich viele Jahre später herausstellen sollte.

Von der Entdeckung des Vogelgeruchssinns und von vielen anderen verblüffenden Erkenntnissen aus der unsichtbaren Welt der Düfte und Gerüche erzählt Bill Hansson, Direktor des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie. „Die Nase vorn“ heißt sein neustes Buch, das im S. Fischer Verlag erschienen ist. (400 Seiten, 24 Euro). Mit den Flugbegleitern spricht er darüber, wie der Mensch mit Abgasen und Plastikmüll die Geruchslandschaften der Welt verändert und welche Folgen das für das Leben auf diesem Planeten hat.

Ein Mann hält eine Machete in der behandschuhten Hand. Er ist umgeben von hohen Stauden. Er blickt zurück.
Mit der Machete durch das Dickicht der Weihnachtsinsel: Bill Hansson untersuchte dort, wie sich Palmendiebe, eine Krebsart, mithilfe ihres Geruchssinns orientieren.
Ein weißer Vogel mit weit ausgebreiteten schmalen Flügeln vor blauem Himmel. Der Schnabel ist rosa, die Ränder und Spitzen der Flügel sind schwarz.
Albatrosse wie dieser Wanderalbatros (Diomedea exulans) gehören zur taxonomischen Ordnung der Röhrennasen. Das Areal in ihrem Gehirn, das Geruchsinformationen verarbeitet – der Riechkolben – ist bei ihnen besonders groß.

„Wenn wir so weitermachen, werden die Menschen aussterben.“

Bill Hansson

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