Aktionsprogramm der Umweltministerin: Win-win für Klima und Natur?

Mit vier Milliarden Euro will Bundesumweltministerin Steffi Lemke Naturschutzprojekte fördern, die gleichzeitig helfen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu holen oder Kohlenstoff dauerhaft zu speichern. Wir bieten Antworten auf die wichtigsten Fragen

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Drohnenfoto eines Moores

Klimakrise und Artensterben gemeinsam zu bekämpfen – diese Idee gewinnt seit einiger Zeit unter dem Schlagwort „Nature-based Solutions“ mächtig an Fahrt. Nun bekommt das Konzept auch in Deutschland einen massiven Schub. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch das von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgelegte „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ (ANK). Die wichtigsten Inhalte und Reaktionen:

Was ist natürlicher Klimaschutz?

Das Konzept des natürlichen Klimaschutzes geht davon aus, dass Klima- und Biodiversitätskrise zwei Seiten einer Medaille sind und deshalb auch am effektivsten gemeinsam bekämpft werden können. Naturbasierte Lösungen im Klimaschutz sollen solche Lebensräume schützen oder renaturieren, die zugleich große Mengen an Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und in ihrer Biomasse speichern und als Lebensräume wichtige Refugien für eine große Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten sind. So soll eine Win-win-Situation für Klima und Natur geschaffen werden.

Welche Lebensräume sind für den Klimaschutz besonders wichtig?

Grundsätzlich sind alle intakten Ökosysteme natürliche Klimaschützer – einige mehr, andere weniger. In ihrer Gesamtheit absorbieren Ökosysteme mehr als die Hälfte der menschengemachten Treibhausgase aus der Luft. Wälder, Seegraswiesen beispielsweise im Wattenmeer, aber auch Hecken und selbst innerstädtische Grünflächen können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sind deshalb auch Teil des „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“.

Eine Bekassine mit dem typischen langen Schnabel im Wasser.
Die Bekassine lebt Feuchtgebieten und profitiert von deren Schutz.