Erstes E-Auto von Jeep: Warum Sie mit dem „Avenger“ lieber nicht ins Gelände fahren sollten

Kompakt und knuffig: Das soll ein Jeep sein? Mit dem „Avenger“ wagt die US-Marke einen Ausbruch aus dem SUV-Größenwahn. Einen Nachteil gibt es aber schon.

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Jeep Avenger von vorne.

Woran denken Sie zuerst, wenn Sie den Namen „Jeep“ hören? An Abenteuer im Gelände? Matschige Offroad-Strecken? Große, bullige Geländewagen?

Tja, falsch gedacht! Der Jeep Avenger, das erste reine Elektroauto der US-amerikanischen Traditionsmarke, setzt andere Prioritäten.

Das Abenteuer im Gelände: Könnte schwierig werden, wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Matschige Pisten: Lieber nicht, denn der Avenger kommt ohne Allrad-Antrieb daher. Und die Größe: Er ist vier Meter lang, wie ein Opel Corsa. (Und auch nur wenige Zentimeter höher.)

Preis startet bei 30.000 Euro nach Förderung

Das soll ein Jeep sein? Oh ja, und was für einer! Endlich traut sich mal ein Hersteller, den derzeitigen SUV-Größenwahn zu durchbrechen. Echte Geländefahrten sind in unseren Breiten ohnehin kaum möglich, während kleine, bezahlbare E-Autos fehlen.

Der Avenger könnte also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wuchtig aussehen, aber gleichzeitig einen Preis bieten, der bei knapp über 30.000 Euro (nach Förderung) beginnt.

Vielleicht ist so auch der Name „Avenger“ (zu Deutsch: Rächer) zu verstehen. Der kleine Stromer rächt sich an allen, die unbedingt einen SUV wollten und sich hinterher beschweren, dass sie keinen Parkplatz finden.

Autor Steve Przybilla sitzt am Steuer des Jeep Avenger.
Dem Testfahrer gefällt die Schlichtheit des Offroaders, mit dem man lieber nicht „offroad“ fahren sollte.
Jeep Avenger parkt vor einer Mauer.
Dank einer Länge von gerade mal vier Metern passt der Avenger auch in kleine Parklücken.
Jeep Avenger von vorne.
Guck doch nicht so böse! Die schmallippigen LED-Scheinwerfer sehen wie zusammengekniffene Augen aus.
Heckansicht des Jeep Avenger
Eine Stippvisite im Park ist das Höchste der Gefühle, was die Gelände-Gängigkeit angeht.
Blick in den Innenraum des Jeep Avenger.
Richtige Knöpfe! Das hat in einem Auto heutzutage Seltenheitswert.
Hand klappt Staufach im Jeep Avenger hoch.
„Halt die Klappe!“ Das Staufach in der Mittelkonsole verfügt über einzelne magnetische Lamellen.
Tacho des Jeep Avenger
Tacho, Reichweite, Verbrauch: Viel mehr braucht es nicht, um sich bei der Fahrt zurechtzufinden! Und natürlich ein Navi.
Cockpit des Jeep Avengers während der Fahrt im Sonnenuntergang
Adieu, Riesenbildschirm! Anders als andere Hersteller verzichtet Jeep auf XXL-Touchscreens.
Blick auf Armaturenbrett des Jeep Avenger
Die Anzeigen kommen ohne viel Schnickschnack aus und sind deshalb gut lesbar.
Rückfahrkamera zeigt einen Parkplatz.
Mit der hochauflösenden Rückfahrkamera gelingt das Einparken immer. Tut es aber auch so, denn der Avenger ist gerade mal vier Meter lang.
Autor Steve Przybilla öffnet die hintere Tür des Jeep Avenger.
Die oben angeordneten Türgriffe haben eine eigene Plastikverkleidung. So landen keine Fingerabdrücke auf dem Glas.
Rückbank im Jeep Avenger
Knie anziehen! Bei längeren Fahrten ist die Rückbank eher als Notsitz zu betrachten, zumindest bei Erwachsenen.
Der Jeep Avenger ist an einer Aldi-Ladesäule angeschlossen.
An der Schnellladesäule lädt der Avenger kurzzeitig mit 104 Kilowatt – und damit sogar schneller als versprochen.