Energiesicherheit: Deutscher Unternehmer will auf alten AKW-Standorten Fusionskraftwerke bauen

Neben erneuerbaren Energiequellen brauche es „unbedingt eine zweite Basis für die Energieversorgung, die Grundlast liefert“, sagt Frank Laukien, Vorstandsvorsitzender des Hightech-Herstellers Bruker, im Interview. Mit der neu gegründeten „Gauss Fusion“ will er für Fusionsstrom ab 2045 sorgen

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Skyline von Berlin mit stark beleuchteten Straßen und Gebäuden.

Bisher war die deutsche Energiepolitik ganz darauf ausgerichtet, Deutschland zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu versorgen. Doch in den vergangenen Wochen rückte die Kernfusion mit ins Zentrum der Debatte. Kann es gelingen, das Feuer der Sonne auf der Erde kontrolliert zu zünden und damit Strom zu erzeugen?

Der deutsche Unternehmer Frank H. Laukien ist davon fest überzeugt und geht nun mit der Gründung der Gauss Fusion GmbH an die Öffentlichkeit. Das Ziel: Bis 2045 in Deutschland ein Fusionskraftwerk ans Netz zu bringen.

Laukien ist seit 1991 Vorstandsvorsitzender und heute wichtigster Aktionär der Bruker Corporation und mehrerer Tochterunternehmen, die Hightech-Geräte und Komponenten für Wissenschaft und Technikunternehmen produzieren. Bruker hat nach eigenen Angaben 7500 Mitarbeiter an 90 Standorten weltweit.

Der 62 Jahre alte gebürtige Stuttgarter hat am Massachusetts Institute of Technology Physik studiert und in Harvard in Chemischer Physik promoviert. Das Magazin Forbes gibt sein Aktienvermögen mit 2,5 Milliarden US-Dollar an. Laukien gehört dem Senat von acatech, der deutschen Akademie der Technikwissenschaften, an.

Hightech-Metallgehäuse für Plasma, Portraitfoto des lächelnden Mannes: „Großes Ziel“.
Fusionsversuchsanlage Jet, Unternehmer Frank Laukien
Riesige Baustelle aus der Luft mit vielen großen Gebäuden.
Die erste große Versuchsanlage für Kernfusion weltweit: Iter-Gelände in Südfrankreich.
Inneres der hochtechnischen Anlage, kreisrund und gefüllt mit Maschinen und Bauteilen.
Herzstück der Iter-Anlage in Südfrankreich: Erhebliche Verzögerungen
Der Feuerball der Sonne in einer sehr genauen Aufnahme, die das wilde Treiben auf dem Zentralgestirn zeigt.
Natürlicher Fusionsreaktor: Aus zahlreichen Einzelbildern hat die Europäische Raumfahrtagentur ESA diese Darstellung der Sonne zusammengesetzt.
Die Ministerin steht am Mikrofon und spricht.
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP) am 30. November 2022 im Deutschen Bundestag.
Drohnenbild des Kraftwerksgeländes. einer der Kühltürme fällt gerade in sich zusammen.
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