Elektrische Transporter im Test: Was taugen Nutzfahrzeuge mit Batterie?

Umziehen im Elektro-Transporter: Geht das? Wir probieren es mit zwei Modellen aus. Und erleben eine große Überraschung.

7 Minuten
Ein elektrischer Kleintransporter steht auf einem Parkplatz und ist an eine Ladestation angeschlossen.

Zack, zack, zack. Ein Umzugskarton nach dem anderen wandert in den silbernen Peugeot e-Expert. Schon nach einer knappen Viertelstunde ist der Keller leer und der Laderaum des elektrischen Kleintransporters gefüllt. Ein Rollkoffer zum Abschluss, daneben eine Packung Waschpulver und oben drauf noch eine Matratze. Das war der leichte Teil.

Die größere Herausforderung: die Fahrt selbst. Knapp 700 Kilometer sind es vom nordrhein-westfälischen Solingen bis zur Insel Rügen. Schon mit einem Verbrenner ist eine solche Fahrt anstrengend.

Aber kann sie auch mit einem Stromer gelingen? Oder dauert sie dank zahlreicher Ladestopps ewig?

Um das herauszufinden, stellen wir zwei Kleintransporter auf exakt derselben Strecke gegenüber. Schließlich sind Lieferanten, Malermeisterinnen oder Umzugshelfer längst nicht mehr auf schmutzige Diesel angewiesen, um ihre Geschäfte zu erledigen. Viele Hersteller haben ihre Nutzfahrzeug-Flotte elektrifiziert, wenngleich die Reichweiten aktuell noch zu wünschen übrig lassen.

Unser erstes Testfahrzeug, der Peugeot e-Expert, kommt gerade einmal 316 Kilometer weit. Auf dem Papier. Die realistische Reichweite dürfte bei einer Autobahn-Fahrt noch einmal deutlich darunter liegen.

Blick in den geöffneten Laderaum eines Transporters. Im Inneren stapeln sich Umzugskisten.
Im Laderaum können bis zu 927 Kilo transportiert werden.
Ein Mann belädt einen Transporter durch eine Seitentür mit Kartons.
Auch über die seitlichen Schiebetüren lassen sich die Transporter gut beladen. Sie öffnen sich auf Knopfdruck automatisch.
Ein Mann sitzt am Steuer eines Fahrzeugs, das über die Autobahn fährt.
Lange Fahrt: Auf dem Weg nach Rügen (hier im zweiten Testfahrzeug, dem Toyota Proace Electric) werden zwei Stunden für Ladepausen fällig.
Nahaufnahme eines Navi-Bildschirms.
Stylisch geht anders: Die Navi-Grafik ist rudimentär…
Nahaufnahme eines Schalters.
Per Schalt-Hebel kann man die „Gänge“ der beiden Testfahrzeuge wechseln.
Ein Transporter lädt Strom auf an einer Schnellladesäule von E.on.
Ladestopp an der A1: Bei einem privaten Umzug sind die Zwangspausen nicht schlimm – bei geschäftlichen Terminen könnten sie nerven.
Ein Mann öffnet den Kofferraum eines Transporters.
Dass unser Toyota Proace eine Kofferraum-Klappe und Fenster hat, liegt an einer Verwechslung. Der Hersteller hatte versehentlich die Van-Variante („Verso“) zur Verfügung gestellt.
Ein Stromkabel steckt in einem Elektroauto.
Praktisch beim Ladestopp: Der Stromanschluss befindet sich vorne auf der Fahrerseite.
Ein Kleintransporter tankt Strom.
Eindeutige Verwandtschaft: Hier parkt der Toyota Proace am Autohof Hoyer südlich von Hamburg.
Ein Transporter lädt Strom.
Autohof Hoyer, diesmal mit dem Peugeot-Transporter. Beide Fahrzeuge verfügen auch unter der Haube über die gleiche Technik
Motorraum eines Elektro-Transporters.
Blick in den Motorraum des Peugeot e-Expert: Ein Frunk ist nicht verbaut. Dafür bleibt hinten genug Ladefläche.