Nicht nur auf dem Land: Warum selbst in Berlin Ärztemangel herrscht

Grundsätzlich ist die Hauptstadt medizinisch besser versorgt als andere Regionen in Deutschland, doch bei den Hausarztpraxen gibt es große Engpässe. Die Lage wird sich noch verschärfen – ausgerechnet jetzt, da die Bundesregierung ein Primärarztmodell einführen will.

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Fünf Personen sitzen mit gelangweilten Blicken auf Stühlen im Wartezimmer einer Arztpraxis.

Zwei rote Punkte leuchten auf der Deutschland-Karte zum Thema hausärztliche Versorgung, die die gemeinnützige Stiftung Gesundheit vor einigen Wochen veröffentlicht hat: das Saarland ganz im Südwesten – und Berlin. Nirgendwo sonst in der Republik mussten Hausarztpraxen im Jahr 2024 mehr Patient:innen versorgen als in der Hauptstadt. Statistisch betreut jeder Hausarzt und jede Hausärztin dort 1.521 Einwohner:innen. Auch Brandenburg liegt deutlich über dem Landesschnitt von 1.371 Patient:innen, während in Bayern mit 1.244 weitaus weniger Menschen um die Termine in einer Hausarztpraxis konkurrieren.

Lange galt die medizinische Versorgung allein als Problem ländlicher Räume. Diese Zeiten sind vorbei: Die Daten belegen, dass der Ärztemangel längst auch in einer Metropole angekommen ist.

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