Sarah Davis bezwingt den River Murray im Süden Australiens – paddelnd per Kayak
Der Murray ist Australiens längster Fluss. Sarah Davis kennt jeden Meter – von der trockenen Quelle bis zur Mündung – und erzählte unterwegs von ihrem Trip
Alle zwei, drei Stunden steuert die weißblonde Frau Richtung Ufer und steigt aus dem Boot. “Es tut gut, mal vertikal zu sein”, sie streckt sich, trinkt etwas. Dann schiebt Sarah Davis ihr schmales grünes Kajak vom Ufer, faltet sich wieder auf einen 90-Grad-Winkel zusammen – und sticht ihre Paddel ins Wasser. Links, rechts, links… Die Australierin ist von den Cowombat Flats zum Lake Alexandrina dem längsten Fluss Australiens gefolgt: dem River Murray. Aus der Ferne wirkt er wie ein Idyll – tatsächlich gehört er zu den umkämpftesten Wasserstraßen des Kontinents. Unterwegs hat Davis Dürre, schwimmende Emus und Staubstürme gesehen, weite Stauseen, ökologische Katastrophen – und wunderschöne Landschaften.
Der Ursprung des Murray ist mehr als eine Tageswanderung vom nächsten Ort entfernt, versteckt im struppigen Bergland der Snowy Mountains, südöstlich von einem Ort namens Jindabyne. In einem früheren Leben war Sarah Davis Risikomanagerin bei einer Bank in Sydney, und in unbekanntem Terrain verlässt sie sich gerne auf Experten – In diesem Fall auf Mike Bremer, der das Buch schlechthin über Erkundungen des Murray Flusses geschrieben hat. „Ich weiß immer noch nicht genau, wie Mike den Pfosten, der die Quelle markiert gefunden hat“, sagt die athletische Mittvierzigerin nach einem Zwölf-Kilometer-Hike durchs Dickicht. Die Abenteurerin aus der Großstadt hat sich für ihre Tour nicht die idealste Zeit ausgesucht: Ehe Davis beschiffbares Wasser sieht, stapft sie vier Tage lang durch kniehohes Brack oder Eukalyptuswald „so nah wie eben möglich“ neben dem Oberlauf des fast ausgetrockneten Wasserweges. Im Dezember 2019 währt die Dürre in Neusüdwales seit mehr als zwei Jahren. Ihr Kayak reist noch auf dem Autodach eines Freundes.
Tausende wilde Pferde zerstören Feuchtgebiete und Ufer
Auf dem Weg durchs Dickicht folgt sie Alpintourguide Richard Swain, der ihr nebenbei die Augen für eines der großen Dramen der Bergregion öffnet: Brumbies, wilde, von frühen Siedlern eingeführte Pferde. „Ich hatte keine Ahnung, welche Probleme sie verursachen“, sagt Sarah, entsetzt über zerstörte Ufer, die die Tiere auf der Suche nach Nahrung radikal dezimiert haben. „In den letzten fünf Jahren haben sich die Zahlen der Wildpferde mehr als verdoppelt: 2014 waren es 9.187 in diesem Jahr sind es über 25.000.“ Richard gehört zur Gruppe der Umweltaktivisten, die sich im fragilen Ökosystem des Kosziuszko Nationalparks für eine humane Begrenzung der Brumbies einsetzen. Im Juni 2020 begann die Regierung schließlich, mehrere hundert wilde Pferde aus dem Park zu entfernen.
Drei giftige Schlangen, vier Nächte im Zelt und knapp 70 Kilometer später steigt Sarah Davis endlich ins Kajak. Ein Freund hatte das Boot ans Ufer im Ort Khancoban gebracht, nahe der Grenze zwischen New South Wales und Victoria.
Doch angesichts der Dürre ist statt Paddeln erstmal viel Schlepperei angesagt. „Die ersten sechs Tage stieg ich ständig aus dem Kajak, zog es über Felsen oder wich querliegenden Bäumen aus“, erzählt Sarah am Telefon. Endlich hat sie mal Empfang und die Hände frei. „Mehr als einmal dachte ich daran, aufzugeben, und wollte zurückkommen, wenn endlich der Regen gekommen ist.“
Noch vor zwei oder drei Jahren war das Hume-Becken voll. Als Sarah Ende Dezember durch das Gebiet paddelt, ist das Reservoir zu knapp 28 Prozent gefüllt. Staudämme wie das Hume halten Wasser und geben es frei, an Landwirte, angrenzende Gemeinden, an Besitzer von Wasserrechten, darunter nicht zuletzt an die Baumwollfarmer, deren Erzeugnisse so extrem durstig sind.
Ich habe unterwegs niemanden getroffen, der mit dem Management des Flusses zufrieden war.
Zuletzt nimmt Davis auch die Wasserstände als Herausforderung. Je größer Widrigkeiten, um so mehr scheinen sie die Australierin zu interessieren.
Das bewies sie zuvor auf dem Nil. Für ihr erstes große Kayak-Abenteuer wählte Sarah usgerechnet eine Wasserstraße, die zehn afrikanische Länder, Wüsten und Krisenregionen durchquert, in der hungrige Nilpferde und Hechte leben. Zwei Jahre lang hatte die Wahlaustralierin, die im britischen Brighton aufwuchs, den Trip vorbereitet. Über 4.000 Kilometer paddelte sie schließlich aus Ruanda, von der Quelle des längsten Flusses der Welt Richtung Norden. Unterstützt von einem Logistik-, Wildwasser- und Sicherheits-Team sowie hilfsbereiten Einheimischen erreichte sie im April 2019 das Delta in Kairo: als erste Frau, die den Nil durchpaddelte (minus Südsudan, in das sie aus Kriegsgründen nicht einreisen durfte). Sechs Monate, in einem Kajak, in Afrika. Das sollte ja eigentlich als Vorbereitung für Australiens Murray River genügen.
Der Nil war episch – zugleich war die Tour echtes Teamwork, auf dem Murray bin ich ganz auf mich gestellt – eine völlig andere Herausforderung
Verglichen mit den Strapazen und Gefahren der Niltour, genießt sie auf der Reise über den Murray „eine wundervolle Monotonie“. Vor allem, nachdem sie Strecken voller Speedboote und Urlauber hinter sich gelassen hat. Nach Stauschwelle „Lock 26“ ist sie tagelang mit sich und der Natur „alleine“: Kängurus, Wallabies, schwimmende Emus, Koalas, Fische und eine endlose Vielfalt an Vögeln begleiten sie. Sarah findet einen Rhythmus in ihren Neun-Stunden-Tagen, paddelt täglich 60 Kilometer. Zunächst sorgt sie sich ständig, vielleicht abends keinen guten Platz für ihr Zelt zu finden, irgendwann versinkt auch diese Angst im Fluss.
Halbe Strecke? Das heisst auch: Die Hälfte liegt noch vor ihr
Am 17. Janauar erreicht sie nach 32 Tagen den Kilometer-Marker 1250 – die Hälfte des Flusses liegt hinter ihr. Ins Instagram-Video zur Halbzeit mischen sich Lachen und Weinen: „Jeder Tag ist eine Mischung widerstreitender Gefühle: Begeisterung, Erschöpfung, Körper und Geist streiten. Wie viele Tage noch? Dann wieder pures Glück.“ Inzwischen hat auch Sarahs Kajak einen Namen.
„Acht Wochen Ich-Zeit sind selbst für meine Verhältnisse eine lange Zeit“, Die langjährige Single-Frau grinst.
„Ich habe angefangen, mit dem Boot zu reden, daher brauchte es einen Namen. Ich habe es Mildred getauft. Sie ist eine tolle Zuhörerin!“
Fließt der Murray durch Städte, verwöhnt sich Sarah mit einem Ruhetag, einer Massage, einer Mahlzeit, die nicht auf dem Campingkocher zubereitet ist. Vor einem Stopp in Victorias Gemüseanbauzentrum Mildura sieht es aus, als gehe die Welt unter. Zwar konnte sie bislang die extremen Waldbrände der Saison weitgehend vermeiden, jetzt schiebt sich eine rote Wolke über den Horizont. „Ich dachte, es sei Rauch“, erzählt Sarah, sie hat sich in einem Motel ein echtes Bett gegönnt, die Leitung ist stabil. „Dann wurde mir klar, dass es kein Feuer war – die riesige, rotbraune Wand, die auf mich zurollte, bestand ausschließlich aus Staub!“
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