Ökokrieger gegen Seeadler?

Greenpeace energy will gegen Widerstand von Naturschützern Windkraftanlagen durchsetzen.

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
21 Minuten
ein Vogel, der im Himmel fliegt [AI]

Energiewende gegen Naturschutz: Greenpeace energy will gegen den erbitterten Widerstand von Naturschützern einen Windpark im Revier des einzigen Seeadler-Brutpaares im norddeutschen Mittelgebirge durchsetzen. Helfen soll ein fragwürdiges Gutachten. Der Fall wird zum Lehrstück über den Konflikt zwischen Klimaschutz, Wirtschaftsinteressen und Naturschutz in einem Land, in dem durch den massiven Ausbau der Windenergie der Konflikt um die verbliebenen Flächen immer stärker eskaliert und der Naturschutz auf der Strecke zu bleiben droht.

Die Region entlang der Oberweser im niedersächsischen Weserbergland ist nicht eben das, was man sich als ursprüngliche Wildnis vorstellt. Die weitläufigen Weserauen werden intensiv landwirtschaftlich genutzt, die Region ist ziemlich dicht besiedelt und entlang des Flusses wird Kies abgebaut. Aber trotz – und teilweise wegen – der menschlichen Nutzung ist in den vergangenen Jahren entlang des Flusslaufs in einigen Abschnitten ein Naturparadies aus zweiter Hand entstanden.

In der „Auenlandschaft Hohenrode“ etwa, einem Naturschutzgebiet im Landkreis Schaumburg, hat sich umgeben von Intensivlandwirtschaft die Natur eindrucksvoll zurückgemeldet. Reste der einstigen Auwälder, aufgegebene Kiesseen, große, durch den teilweise noch laufenden Kiesabbau entstandene offene Wasserflächen und See- und Flussufer mit ausgedehnten Sandbänken umgeben von weitläufigen Weiden und ungenutzten Ruderalflächen – sie bilden ein Biotop-Mosaik, das sich auch zu einem landesweit bedeutsamen Refugium für selten gewordene Vogelarten entwickelt hat. 127 Hektar wurden mittlerweile als Naturschutzgebiet unter Schutz gestellt, der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat einen Teil der Flächen gekauft und lässt der Entwicklung freien Lauf.

Zum dritten Mal in Folge drei Junge

Die Liste der hier heimischen Vogelarten stellt dem Gebiet ein eindrucksvolles ökologisches Attest aus: 56 Brutvogelarten ermittelten Ornithologen, darunter auch überregional stark gefährdete Arten wie Turteltaube, Flussseeschwalbe, Kiebitz und Flussregenpfeifer. Für eine westdeutsche Mittelgebirgsregion herausragend, dass hier sogar Austernfischer brüten, die normalerweise eher an der Küste vorkommen. Und in diesem Jahr gibt es erstmals einen Brutverdacht für den Flussuferläufer, eine anspruchsvolle kleine Watvogelart, die am liebsten entlang sauberer und frei mäandrierender Flussläufe brütete. Immer wieder lassen sich auch Fischadler sehen, eine zukünftige Brut ist wahrscheinlich.

Die größte Sensation und ein regelrechter Ritterschlag für das Gebiet ist jedoch die Ansiedlung einer anderen Greifvogelart. Als erstes Brutpaar in einem norddeutschen Mittelgebirge hat sich 2014 ein Seeadler-Paar in der Umgebung niedergelassen. Wie gut die Lebensbedingungen für den großen Greifvogel in der Hohenroder Auenlandschaft und den angrenzenden Gebieten sind, zeigt die Tatsache, dass das Brutpaar in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge drei Junge hochgebracht hat – eine selbst im deutschen Kernverbreitungsgebiet in Mecklenburg-Vorpommern nicht alltägliche Leistung.

Eine Schleife der Weser in der  Hohenroder Aue im Weserbergland
Die Hohenroder Aue im Weserbergland hat sich zu einem Refugium für seltene Vogelarten entwickelt.
Ein Vogel fliegt mit einem Fisch im Schnabel [AI]
Auch Fischadler lassen sich hier immer wieder blicken. Eine Brutansiedlung ist nicht unwahrscheinlich.
Eine Flussseeschwalbe mit ihrem Jungen
Flußseeschwalben brüten auf den ausgedehnten Sandbänken
Porträtfoto eines Flussregenpfeifers
Auch das Brutvorkommen des Flußregenpfeifers unterstreicht den hohen ökologischen Wert der Region.
ein Vogel, der auf einem Metallgeländer steht [AI]
Sogar der im deutschen Binnenland extrem seltene Flußuferläufer brütet in diesem Jahr wahrscheinlich erstmals im Naturschutzgebiet.

Eine schöne Erfolgsgeschichte für den Naturschutz, sollte man denken. Aber nun schrecken Pläne zur Errichtung zweier Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet die lokalen Naturschützer und die Spitze der nahen Stadt Rinteln auf. Die Stadt klagt vor dem Verwaltungsgericht Hannover gegen die vom Landkreis Schaumburg bereits erteilte Baugenehmigung. Auch das ist angesichts knapper werdender Flächen und ambitionierter Ausbauziele für Erneuerbare Energien für sich genommen keine Seltenheit, sondern eher trauriger Alltag im Naturschutz.

Brisant macht den Fall Rinteln die Tatsache, dass sich hier nicht ein beliebiger Windkraftinvestor über die große ökologische Bedeutung des Umfelds seiner knapp 150 Meter hohen Windriesen hinwegsetzen will. Hinter dem Projekt steht vielmehr ein großer Name aus der Umweltszene selbst. Greenpeace energy will das Vorhaben umsetzen: die Genossenschaft, die aus der Umweltschutzorganisation hervorgegangen ist und auf deren ökologischer Wertebasis die Energiewende voranbringen will. Man will „Öko-Strom“ erzeugen, der seinen Namen auch verdient. Doch damit entsteht eine spannungsreiche Konstellation: In den Weserauen befinden sich die Nachkommen der einstigen „Ökokrieger“ im Kampf mit dem Naturschutz.

„Mit denen lässt sich reden, dachten wir zuerst“, sagt ein altgedienter Naturschutzaktivist. Diese Einschätzung hat sich mittlerweile gründlich geändert. „Von Greenpeace energy hätte ich eigentlich erwartet, dass man den Fachleuten vor Ort vertraut und sensibler im Umgang mit streng geschützten Arten ist", sagt beispielsweise Thomas Brandt, der wissenschaftliche Leiter der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer, die im Auftrag des Landes auch das Seeadler-Paar bei Rinteln betreut. Brandt und seine Mitstreiter vom Nabu unterstützen die Klage der Stadt Rinteln gegen die vom Landkreis Schaumburg erteilte Baugenehmigung für zwei Anlagen mit 4.800 Kilowatt Leistung. Sie werfen dem Investor vor, „mit denselben Tricks wie x-beliebige Investoren ein Projekt durchsetzen zu wollen, koste es, was es wolle“.

Was ist eine erhebliche Störung?

Dem widerspricht Greenpeace energy vehement. „Der Seeadler ist für uns nicht einfach ein Risiko oder ein abstraktes Phänomen, das wir einfach so in Kauf nehmen“, beteuert Sprecher Michael Friedrich. „Wir sind auf Basis von Gutachten sicher, dass es kein Risiko für dieses Paar gibt, sonst würden wir das nicht machen“, versichert er.

Im Zuge des Genehmigungsverfahrens für die Windkraftanlagen hat die Greenpeace-energy-Tochter „Planet energy“ ein Gutachten zu dem Seeadler-Vorkommen in Auftrag gegeben. Die Gutachter sollten herausfinden, ob die beiden Windräder eine tödliche Gefahr für die Adler darstellen. Solche Gutachten sind in der Genehmigungspraxis für Windparks vorgesehen, ihre Ergebnisse gehen als sogenannter „Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag“ in den Genehmigungsprozess ein.

Denn nach Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, streng geschützte Tierarten zu töten oder „erheblich“ zu stören, Das Gesetz definiert eine erhebliche Störung als dann gegeben, wenn sich durch einen Eingriff „der Erhaltungszustand einer lokalen Population verschlechtert“. Dieses in Paragraph 44 festgelegte sogenannte Tötungs- und Störungsverbot und besonders die Definition einer erheblichen Störung ist mittlerweile Kern ungezählter Prozesse um die Windenergie.

Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichte haben die Auslegung des Paragraphen bis ins kleinste ausgeurteilt. Als Kernaussage der Rechtsprechung hat sich der Satz herausgeschält: Ein Windpark darf dann nicht errichtet werden, wenn durch ihn ein „signifikant erhöhtes“ Risiko für die jeweils betroffene Population einer geschützten Art gegeben ist. Dass nämlich Windräder eine tödliche Gefahr für Vögel sind, haben mittlerweile ungezählte Studien belegt. Die riesigen Bauwerke in der offenen Landschaft greifen in unterschiedlichster Weise in die Ökologie des jeweiligen Lebensraums ein: Für ihren Bau müssen Wege gebaut werden; die Giganten mit einer Höhe von 150 Metern bilden für viele Tierarten eine Barriere und entwerten so riesige Flächen. Vor allem aber sind die pfeilschnellen Rotoren eine tödliche Gefahr, wenn Vögel mit ihnen kollidieren.

Naturschützer protestieren gegen Greenpeace energy – Früher waren Protestbanner eine Domäne von Greenpeace.
Naturschützer protestieren gegen Greenpeace energy – Früher waren Protestbanner eine Domäne von Greenpeace.

Um das Konfliktpotenzial zu reduzieren, haben die Vogelschutzwarten der Bundesländer einen Katalog von Abstandsempfehlungen zwischen Windrädern und Nestern geschützter Vogelarten erarbeitet. An die darin genannten Mindestabstände halten sich die meisten Bundesländer mehr oder weniger bei der Genehmigung neuer Windkraftanlagen.

Für den Seeadler ist darin ein sogenannter Tabubereich von 3000 Metern vorgesehen. Das Seeadler-Paar von Rinteln brütet in einem Abstand von 5000 Metern zum geplanten Windpark. „Die Abstandsempfehlungen zum Seeadler werden übererfüllt“, freut sich denn auch Greenpeace-energy-Sprecher Friedrich. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn die Richtlinien sehen nicht nur eine Tabuzone um den Horst vor, sondern auch einen weiter gezogenen Prüfbereich. Beim Seeadler beträgt dieser 6000 Meter.

Gutachten unter Verschluss

Soll ein Windpark in diesem Radius errichtet werden, muss geprüft werden, ob regelmäßig genutzte, essentielle Nahrungsgebiete oder Flugkorridore dort vorhanden sind. Ist das der Fall, soll auch dieser Bereich nicht bebaut werden. Das Hauptnahrungsgebiet der Adler, die Hohenroder Teiche, sind 5000 Meter vom Horst und nur rund 900 Meter vom geplanten Anlagestandort entfernt. Werden die Naturschutzregeln also wirklich „übererfüllt“, wie der Unternehmenssprecher sagt?

Michael Friedrich von Greenpeace energy hebt die Aussage aus dem Gutachten hervor, dass die Adler insgesamt nur 0,8 Prozent der beobachteten Flugstrecke in einem Radius von 500 Metern um die geplanten Windräder zurückgelegt hätten und nur 12 Prozent im Umkreis von einem Kilometer. „Wir lassen uns das richtig was kosten“, fügt er hinzu und verweist auf „600 Ornithologenstunden“, die man für Expertisen bezahlt habe. „Mehr als übliche Gutachten. Wir erfüllen alle Auflagen zu 100 Prozent, besser geht es eigentlich nicht“, sagt Friedrich. „Wir als Greenpeace energy mit Wurzeln in der Umweltbewegung wollen wirklich sicher sein, dass der Seeadler nicht bedroht ist. Aber wenn alles unbedenklich ist, soll auch gebaut werden.“

Wenn dieses so umfangreiche und so teure Gutachten, auf das sich Greenpeace energy beruft, alle Bedenken zerstreuen kann – schließlich hat es ja auch den Landkreis Schaumburg überzeugt, das Projekt zu genehmigen – wenn dieses Gutachten mithin so etwas ist, wie eine wissenschaftlich abgesicherte Unbedenklichkeitsbescheinigung, warum lässt Greenpeace energy Journalisten nicht Einblick darin nehmen? Das sei nicht üblich, lehnt der Sprecher die Bitte um Einsicht ab. Der Autor hat das 25-Seiten-Papier von anderer Stelle dennoch erhalten.

Eine genauere Prüfung zeigt, warum es wohl in der Schublade bleiben sollte. Denn die Raumnutzungsanalyse für das Seeadlerpaar weist erhebliche strukturelle Mängel auf. Nick Büscher, der für den örtlichen Nabu den Widerstand gegen Greenpeace energy organisiert, spricht von einem „defizitären Gutachten“. „Die kennen sich vielleicht mit Heidelerchen aus, ganz sicher aber nicht mit Seeadlern“, lautet sein Urteil über das Gutachterbüro.

Ein fliegender Seeadler mit weit ausgebreiteten Schwingen
In Deutschland wieder im Aufwind: Die Seeadlerpopulation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wieder deutlich erholt. Zugleich sind die Vögel mit neuen Gefährdungsursachen konfrontiert. Eine davon ist die boomende Windenergie.

Windkraftbetreiber suchen die Gutachter aus

Dass auch die Planer und späteren Betreiber von Windkraftanlagen ihre fachlichen Gutachter selbst aussuchen, ist eines der großen strukturellen Probleme, nicht allein, aber auch im Bereich der Erneuerbaren Energien. Die finanzielle Abhängigkeit des Gutachters vom Auftraggeber – mit dem Interesse, dass die Gutachter keine unüberwindlichen Hindernisse finden – fördert Gefälligkeitsgutachten und innere Zensur. Denn wird ein Büro das nächste Mal wieder einen Auftrag erhalten, wenn es mit den Befunden eines Gutachtens ein millionenschweres Vorhaben verhindert hat?

Gutachter sind oft Freiberufler oder sie sind in Büros organisiert, die dringend auf jeden Auftrag angewiesen sind. Gefällt ein Gutachten einem Auftraggeber nicht, weil es etwa den Brutplatz eines geschützten Vogels in der Nähe des geplanten Windparks entdeckt hat, kann der Auftraggeber es in der Schublade verschwinden lassen. Er bezahlt seinen Gutachter und beauftragt einen neuen, der dann womöglich zu einem für den Investor positiveren Urteil kommt, und legt dieses dann im Genehmigungsverfahren vor.

Das sind völlig legale Schlupflöcher im derzeitigen System der Energiewende. Dies schadet allen: Den Windkraftbetreibern, den Gutachtern und der Natur. Denn der gesamte Begutachtungsprozess steht unter dem Verdacht, dass sachfremde Erwägungen eine möglicherweise entscheidende Rolle gespielt haben. Und oft genug bleibt es in der Praxis nicht beim Verdacht.

Wie so oft hat auch das Gutachten im Fall Rinteln eine überragende Bedeutung bei der Entscheidung der Genehmigungsbehörde, dem Landkreis Schaumburg. Das Gutachterbüro kommt darin zu einem für die Windrad-Betreiber überaus positivem Ergebnis. Eine „signifikant erhöhte Gefährdung gemäß §44 Abs.1 Nr.1 Bundesnaturschutzgesetz durch Kollisionen“ könne ausgeschlossen werden. Diese Formulierung räumt alle Hindernisse aus dem Weg, sie ist ein Blankoscheck zum Bau der Windräder.

Die Gutachter verneinen nicht nur ein „signifikantes Risiko“, sie legen sich sogar fest, dass die Tötung auch nur eines Adlers des Brutpaares „ausgeschlossen“ werden kann. Das ist eine sehr mutige Aussage, denn die lokale Population, auf die es bei der Bewertung ankommt, besteht aus nur einem Paar. Damit ist jeder einzelne Vogel „signifikant" für die lokale Population. Wie also kommen die Gutachter zu ihrer Aussage angesichts der Tatsache, dass das Hauptnahrungsgebiet der Vögel nur 900 Meter vom geplanten Standort der Windräder entfernt ist?

Keine Messungen in kritischen Zeiten

Die „Raumnutzungsanalyse“ für die Seeadler beruht auf 20 Tagen der Beobachtung in den Monaten Mai bis September. Adlerbetreuer Brandt hält das für eine sehr dünne Datenbasis. „Gerade in der Zeit vor Brutbeginn sind Seeadler sehr flugaktiv und entfernen sich weit vom Brutplatz“, sagt er. „Auch die Balzflüge finden nicht nur in der Nähe des Brutplatzes statt, sondern können weit von diesem entfernt stattfinden.“

Diese maßgeblichen Gefahrenzeiten werden in dem Gutachten aber überhaupt nicht untersucht, denn der komplette Zeitraum von Herbst bis Frühling wird gar nicht erst betrachtet. Und selbst in dem betrachteten Zeitraum waren die Gutachter überwiegend in der für längere Flugaktivitäten wenig genutzten Zeit des frühen Morgens und der Zeit um Sonnenuntergang an Beobachten. An überhaupt nur fünf Tagen haben sie in der Zeit zwischen 11.00 und 15.00 Uhr beobachtet, in der die Tiere wegen der dann wärmebedingt herrschenden Thermik besonders flugaktiv sind.

Brandt verweist auf einen weiteren Aspekt: „In dem Gutachten wird also über rund zwei Monate – Mai bis Ende Juni – ein Zeitraum betrachtet, in dem ohnehin nur einer der beiden Seeadler flugaktiv ist, während der andere grundsätzlich zum Schutz der Brut in Nestnähe verbleibt.“ Mit anderen Worten: Durch die Wahl des Untersuchungszeitraums ist die Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Adler im kritischen Bereich der Windräder zu sehen, für die Hälfte des gesamten Untersuchungszeitraums um 50 Prozent reduziert. Die Gutachter dagegen verweisen in ihrem Bericht darauf, sich streng an die in Niedersachsen gültigen und beispielsweise von der Vogelschutzwarte erarbeiteten methodischen Vorgaben gehalten zu haben.

Der Teufel steckt im Detail

Besonders gravierend für die Aussagekraft des Gutachtens ist auch die Auswahl der Punkte, von denen aus beobachtet wurde, ob sich die Adler dem Bereich der Windräder nähern. Ausweislich des Gutachtens wurde von sieben Punkten aus beobachtet. Davon ist Brandt zufolge aber nur von einem einzigen aus das Gebiet der geplanten Windkraftanlagen überhaupt zu sehen. Und selbst dieser nächstgelegene Beobachtungspunkt liegt auch nach Angaben des Gutachtens selbst noch in einer Entfernung von rund 800 Metern zum geplanten Windstandort.

Im Gutachten wird nicht einmal aufgeschlüsselt, wie oft und wie lange von den einzelnen Beobachtungspunkten aus beobachtet wurde – ein gravierender Mangel, der nicht gerade dem wissenschaftlichen Anspruch genügt, dass die Datenerhebung nachvollziehbar sein muss. Nach Einschätzung Brandts entfielen „weniger als 10 Prozent aller Beobachtungsstunden auf den einzigen Punkt, von dem aus der Bereich der geplanten Anlagen überhaupt einsehbar ist – und das aus fast einem Kilometer Entfernung. Aus dieser Distanz ist es schwierig, überhaupt fliegende Seeadler zu sehen, geschweige denn, auch noch die Flugstrecke genau festzustellen.“

Auf Basis dieses Untersuchungskonzepts kommen die Gutachter zu ihrem für den Bau der Anlagen überaus positiven und sehr pauschal formulierten Ergebnis: „Der 500-Meter-Puffer um die geplante Windenergieanlage als potentieller Gefahrenbereich wird von den Seeadlern nur sehr selten genutzt (0,8 Prozent der Gesamtflugstrecke).“ Auch die Flugkorridore zu Nahrungsgebieten würden „großzügig eingehalten“. Auch diese Feststellung ist sehr wichtig: Denn würde ein Gutachten zeigen, dass die Adler regelmäßig nahe an den geplanten Windrädern zu Nahrungsgebieten oder etwa Schlafplätzen pendeln, wäre eine vertiefte Raumnutzungsanalyse angesagt.

Intensivere Untersuchungen vermieden

„Für im Gebiet vorkommende kollisionsgefährdete oder störempfindliche Greif- und Großvogelarten sowie Gastvogelarten, … für die konkrete Hinweise vorliegen, dass regelmäßig genutzte Flugkorridore oder regelmäßig genutzte Nahrungshabitate des Radius 2 (6000 Meter) von der Vorhabensfläche betroffen sein können, sind artspezifisch und problembezogen vertiefte Raumnutzungsanalysen durchzuführen“, heißt es im „Leitfaden zur Umsetzung des Artenschutzes bei der Planung und Genehmigung für Windenergieanlagen in Niedersachsen“ vom Februar 2016, den verbindlichen Vorgaben für die Windplanung in dem Bundesland. Gut für Greenpeace energy und das Tochterunternehmen Planet energy, dass der Gutachter den Abstand zu Flugkorridoren „großzügig“ eingehalten sieht. Andernfalls wäre es nämlich noch weitaus aufwändiger geworden, wie die Richtlinien verdeutlichen. Statt der 20-Tage-Untersuchung hätte es eine 70-tägige Analyse mit einem Gesamtaufwand von in der Regel 1260 Beobachtungsstunden geben müssen, nicht 489, die dieses Gutachten ausweist.

Biologe Brandt nennt die Entscheidung, auf eine vertiefende Analyse zu verzichten „völlig unverständlich“, denn „verdächtige“ Flüge eines Adlers am Abend in eine Richtung und zurück aus derselben Richtung am nächsten Morgen hätten Hinweise auf einen regelmäßig benutzten Schlafplatz gegeben, der über den kritischen Korridor erreicht werde. Brandt hegt auch ganz grundsätzliche Zweifel am Sinn dieser Raumnutzungsanalyse.

„In Rinteln lebt seit fünf Jahren das derzeit einzige Seeadlerpaar in der norddeutschen Mittelgebirgslandschaft“, sagt er. Dies führe dazu, dass mögliche Brutplätze und Nahrungsgebiete weit auseinander lägen. Die Adler nutzten den Raum zwangsläufig anders als die Paare in der von Menschen dünner besiedelten und meist weniger bewaldeten norddeutschen Tiefebene. Das aber finde bei den gängigen Abstandsregelungen und bei den Gutachtervorgaben keine Berücksichtigung. Zudem ruhten Seeadler zwischen 80 und 90 Prozent des Tages. Da sei es mehr als grenzwertig, dass Gutachter die Raumnutzung von Seeadlern anhand von vier- bis fünfstündigen Tagesbeobachtungen bewerten. „Die Zeitfester können so fallen oder auch geschickt so gelegt werden, dass man fast garantiert keine Flugbewegungen erfassen kann.“

„Tötungsrisiko kann nicht bewertet werden“

Der Nabu-Vertreter Büscher kritisiert zudem, dass insbesondere die Raumnutzung der Adler im Winter nicht untersucht wurde. „Natürlich nutzen die Adler auch die landwirtschaftlichen Flächen in der Nähe der geplanten Anlagen“, sagt er. Dies sei gerade im Winter der Fall, wenn sich die sonst als Nahrung dienenden Fische an den Teichen in tiefere Schichten zurückziehen. Die Gefahr sei im Winter eher größer als geringer. Dann suchten die Adler entlang der Bundesstraße nahe den Anlagen nach überfahrenen Tieren oder auf den Feldern nach rastenden Gänsen.

„Die Raumnutzung im Winter wurde nicht untersucht, also kann auch das Tötungsrisiko nicht bewertet werden“ argumentiert Büscher. Damit könne dann auch keine Genehmigung für die Windräder erteilt werden.

Ein Seeadler stößt mit nach vorne gestreckten Beinen auf die Wasseroberfläche eines Sees herab, um einen Fisch zu erbeuten
Seeadler jagen geschickt auch Fische

Greenpeace-energy-Sprecher Friedrich widerspricht: Er wirft dem Nabu sogar vor, bewusst unseriös gegen die Faktenlage zu argumentieren. Auf die Kartierung im Winter sei nämlich verzichtet worden, weil die Seeadler dann nicht standorttreu seien, sondern an das Steinhuder Meer zögen, um offene Wasserflächen zu finden. „Wir haben keine Winterkartierung gemacht, weil aufgrund der Kenntnis der Art klar ist, dass die Gefährdung im Winter in dem Gebiet eher noch geringer sei als im Sommer.“

Diese Behauptung weist Brandt, der als wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Station Steinhuder Meer weiß, ob sich im Winter die Adler bei ihm sammeln, zurück. „Die kommen natürlich nicht über 30 Kilometer hierhergeflogen“, sagt er. Aber nicht nur die Windrad-Gegner, auch die Genehmigungsbehörde widerspricht der von Greenpeace energy vorgebrachten These vom winterlichen Abzug der Adler aus der Region: Unter Berufung auf Beobachtungen während der winterlichen Gänsezählungen schreibt die zuständige Sachbearbeiterin: „Auch diese Ergebnisse sprechen dafür, dass es sich bei den Hohenroder Teichen um das essentielle Hauptnahrungsgebiet (auch im Winter) des Seeadlers handelt.“

Aggressives Lobbying für die Windanlagen

Mit ihren Einwänden haben die Adlerschützer auch die Stadt Rinteln auf ihre Seite gezogen, die nun gegen den eigenen Landkreis vor dem Verwaltungsgericht klagt. Der Landkreis hatte als zuständige Behörde die Baugenehmigung erteilt. Sie bescheinigt den verschiedenen vorgelegten Gutachten die Einhaltung fachlicher Standards und bestätigte die Auffassung von Planet energy, dass eine Winterkartierung nicht erforderlich sei. Momentan befindet sich das Verfahren in einem Mediationsprozess, zu dessen Verlauf sich keine der Parteien äußern will. Greenpeace energy fürchtet jedenfalls offenbar um seinen „grünen“ Ruf und setzt in seiner Öffentlichkeitsarbeit auch auf bekannte Methoden der politischen Krisen-Kommunikation:

Das Bild zeigt Windräder als Teil eines ganzen Parks solcher Anlagen in einer Agrarlandschaft mit Rapsfeld.
Windräder und Raps sind die Säulen der Erzeugung Erneuerbarer Energie. Bei einseitiger Fixierung auf die Reduzierung von Kohlendioxid werden die ökologische Kosten wie Lebensraumverlust und Vogelkollisionen in die Bilanz der „Öko-Energie“ allerdings nicht einbezogen.

Methode 1: Alles halb so schlimm – Relativierung des eigenen Schadens

In einer „RINTELN-FAKTEN“ überschriebenen Zusammenstellung, die Greenpeace energy den Medien übermittelte, wird ausführlich auf Todesursachen von Vögeln eingegangen, die mit dem konkreten Fall nichts zu tun haben. So verweist Greenpeace energy neben 220.000 durch Windkraft jährlich getötete Vögel auf 700 Millionen Vögel, die jährlich von Katzen getötet würden. Die Auflistung geht weiter: „Gebäude: 500.000.000 – 2500 mal mehr!“ als durch Windkraft, wird mit Ausrufezeichen hinzugefügt. „Autos 70.000.000 – 350 mal mehr!“ „Pesitizide in der Landwirtschaft 80.000.000“, „Freileitungen 95.000.000 – 500 mal mehr!“

Diese Zahlen sind im Wortsinne weit hergeholt. Sie stammen aus den USA und stehen in keinem Zusammenhang mit dem Vorhaben, in der niedersächsischen Provinz zwei Windkraftanlagen im Revier eines Seeadler-Paares zu errichten. Damit aber nicht genug: Statt für diese Zahlen, wie eigentlich üblich, die zugrunde liegenden Untersuchungen als Quelle zu zitieren, schiebt Greenpeace energy sie lieber jemanden anderem zu. Und zwar ausgerechnet Lars Lachmann, dem Vogelschutzexperten des Nabu – jenes Verbandes also, der den Widerstand vor Ort gegen das Projekt organisiert. Das dient:

Methode 2: Stelle deinen Gegner als isoliert dar, am besten mit Kronzeugen aus dessen eigenen Reihen

Lachmann, ein anerkannter und in der Naturschutzszene weithin bekannter Vogelschützer, wird von Greenpeace energy nicht allein mit den Studien aus den USA zitiert. Auch die Angaben zur Gesamtzahl der in Deutschland brütenden Seeadler wird ihm zugeschrieben. Doch Lachmann wehrt sich dagegen, als Kronzeuge vereinnahmt zu werden.

„Der NABU-Bundesverband vertritt in der Angelegenheit der geplanten Windenergieanlage bei Rinteln die gleiche Auffassung wie unser Landesverband Niedersachsen und die lokalen NABU-Vertreter in Rinteln“, erklärt er. Es sei „natürlich voll beabsichtigt, dass Greenpeace in seiner Argumentation bevorzugt andere NABU-Quellen oder andere Naturschutzverbände zitiert, um den Eindruck zu erwecken, die Naturschützer würden sich gegenseitig widersprechen". Das sei „eigentlich ein Standard-Vorgehen von Windenergieplanern und deren Juristen.“

Methode 3: Scheue auch vor Halbwahrheiten nicht zurück

Auch hierzu finden sich in den „Rinteln-Fakten“ für die Medien zahlreiche Beispiele. Neben den schon erwähnten irrelevanten Angaben zur Zahl der in den USA durch Autos und Leitungen zu Tode kommenden Stare, Schwalben etc. zum Beispiel:

– Die Seeadler-Population steige „exponentiell“, weil die Tiere nicht mehr gejagt würden und das Pestizid DDT verboten wurde. Heute gebe es sogar wieder 700 Brutpaare in Deutschland: Das stimmt zwar, hat aber mit Rinteln nichts zu tun, weil es dort eben laut Gesetz einzig darum geht, ob die „lokale Population“ – also das eine Paar – einem signifikant erhöhten Risiko ausgesetzt ist.

– „In der Roten Liste Deutschlands wird die Art als ungefährdet eingestuft“, argumentiert Greenpeace energy. Das ist allerdings nicht mehr als die halbe Wahrheit. Die Aussage stimmt zwar in etwa – der Seeadler wird in der Roten Liste Deutschland nicht mehr geführt und gilt deshalb als momentan bundesweit nicht gefährdet. In der für das betroffene Gebiet viel relevanteren Roten Liste Niedersachsens ist der Seeadler allerdings als stark gefährdet und in der regionalen Roten Liste sogar als vom Aussterben bedroht eingestuft.

– Weiter heißt es in den „Rinteln Fakten“; „Laut Landesumweltamt Brandenburg (Fundkartei) kollidiert alle drei bis vier Jahre ein Seeadler in Niedersachsen mit Windrad“. Diese Aussage kann nur mit Wohlwollen als Halbwahrheit durchgehen: Die sogenannte Schlagopferkartei des Landesumweltamts Brandenburg enthält keine Berechnungen darüber, wie oft Vögel mit Windrädern kollidieren, schon gar nicht auf Bundesländer bezogen. Sie zählt vielmehr auf, wie viele Vögel – meist rein zufällig – unter Windrädern gefunden wurden. Die Liste erfasst laut ihren Verfassern nur einen Bruchteil des tatsächlichen Ausmaßes an Kollisionen und markiert nur die „Spitze des Eisberges“, weil es keine regelmäßigen flächendeckenden und systematischen Schlagopfersuchen an Windrädern gibt. Der Seeadler wird in der Liste sogar als Art mit „hohem Schlagrisiko“ auch außerhalb des 6-km-Bereichs um den Horst bewertet.

– Schließlich heißt es in den „Rinteln-Fakten“: „10 mal so viele (90%)“ der durch menschliche Aktivitäten getöteten Seeadler kämen durch Züge, Bleivergiftungen (durch die Jagd mit bleihaltiger Munition und das Aufnehmen von Aas durch die Vögel), Stromleitungen um.

Nabu-Experte Lachmann sagt dazu: „Gerne versuchen Windenergieinvestoren, die Gefahren für geschützte Vogelarten kleinzureden, indem sie auf andere Ursachen verweisen, die mehr Todesfälle verursachen“. Die meisten davon seien aber für Seeadler irrelevant und hätten in dieser Diskussion nichts zu suchen. Auch andere tatsächliche Todesursachen des Seeadlers rechtfertigen nicht die mögliche Tötung eines Vogels dieser Art. „Sonst dürfte man ja auch Seeadler abschießen mit der Begründung, dass ja viel mehr Seeadler an Stromleitungen verunglücken oder durch Bleivergiftung umkommen“, sagt Lachmann.

Ein Seeadler sitzt in einem Baum – im Hintergrund ein Windrad
Ein Seeadler rastet in einem abgestorbenen Baum nahe eines Windrades. Künftig auch in Rinteln?

Klimaschutz, Profitinteresse, Naturschutz – Rinteln könnte nur ein Vorgeschmack sein

Der Ausbau der Windkraft in Deutschland boomt, die Branche eilt von Rekord zu Rekord. Dabei sind die bis 2050 im Kampf gegen den Klimawandel angepeilten Zielmarken für die Energiewende noch nicht einmal annähernd erreicht. Im Wettrennen um die knapper werdenden Flächen für neue Windkraftanlagen geraten Natur-, Landschafts- und Artenschutz immer stärker unter Druck.

Kaum verwunderlich, dass es mit der Akzeptanz der Windkraft nicht zum Besten steht. Für viele Menschen stellt sich angesichts der flächendeckenden Industrialisierung der Landschaft mittlerweile die Frage: Wie grün ist die Energiewende eigentlich? Und: Wie „Öko“ ist der als solches vermarktete Strom aus erneuerbaren Energien, wenn nicht ausschließlich die Vermeidung von Kohlendioxid als Kriterium für Umweltschutz herangezogen wird.

Dass es einen Ausstieg aus der fossilen Energienutzung geben muss und dass Atomkraft dabei keine Rolle spielen sollte, ist auch unter Naturschützern weitgehend unstreitig. Schließlich bekommen sie die Folgen des Klimawandels auch auf die Biodiversität oft früher mit als andere. Auch die Flugbegleiter haben gerade erst in einem umfangreichen Dossier auf die Folgen der Erderwärmung für Vögel hingewiesen. Die Sehnsucht nach einem Miteinander von Erneuerbaren Energien und Naturschutz ist also groß. Aber angesichts einer oft rücksichtslosen Windkraft-Vorrangpolitik haben viele Bürger den Verdacht, dass hier auch unter dem Deckmantel von Ökologie und Klimaschutz schlicht eine Branche Kasse machen will. Greenpeace energy ist eine Genossenschaft. Sie betont, sie arbeite nicht „gewinnmaximierend“. Dennoch will sie mit aller Macht an dem Vorhaben Rinteln festhalten. „Das Projekt steht nicht zur Disposition“, sagt Sprecher Friedrich. Schließlich sei der Klimawandel eine viel größere Gefahr für den Seeadler als die geplanten Windräder.

Sorgen um Renaturierungsprojekt

Auf der anderen Seite stehen die lokalen Naturschützer. Sie argumentieren, die Anlagen seien mitnichten unverzichtbar als Teil der Energiewende, denn sie entstünden an einem wenig windreichen Standort, die Investition sei ohnehin nur durch die Subvention durch die Einspeisevergütung darstellbar, die alle Bürger über die Stromrechnung bezahlten. Die Greenpeace-energy-Anlagen würden die Energiewende nicht voranbringen. „Im Gegenteil, sie erweisen ihr einen Bärendienst, denn sie kann nur bei Akzeptanz durch die Bevölkerung erfolgreich sein, nur, wenn sie Mensch und Natur mitnimmt.", sagt Nabu-Aktivist Büscher.

Es gehe um den Naturraum Weser und den Biotopverbund insgesamt. „Der Seeadler setzt hier im Mittelgebirge seine Rückeroberung von Lebensraum fort. Auch die Flussseeschwalbe brütet seit mehr als 100 Jahren wieder", berichtet er und stellt zur Windkraft fest: „Wir haben eine Ausbaustufe erreicht in Niedersachsen, die keinen weiteren Zubau zulässt, ohne wertvolle Naturräume zu beeinträchtigen. Irgendwo muss jetzt Schluss sein.“

Es geht in Rinteln um den Seeadler, aber nicht allein um ihn. Es geht auch um die Frage, ob hoffnungsvolle Entwicklungen von Renaturierung – die selten genug sind – auch in Zeiten der Energiewende eine Chance bekommen sollen. Zur Diskussion steht, ob der Erhalt letzter halbwegs natürlicher Gebiete ein Wert an sich ist oder ob im Kampf gegen den Klimawandel der Naturschutz auf der Strecke bleiben muss. Und es geht darum, ob Firmen aus Eigeninteresse den allgemeinen Konsens, dass das Klima geschützt werden muss, ausnutzen, um auf Kosten der Biodiversität mit grünem Anstrich Kasse zu machen.

Diese Fragen, die auch entscheidend sind für die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien, stellen sich längst nicht nur im Fall Greenpeace energy und nicht allein in Niedersachsen. Finden Bund und Länder hier keine schlüssigen Antworten – zum Beispiel durch eine bessere Raumplanung, die wertvolle Lebensräume ausspart – ist „Rinteln“ wohl nur ein Vorgeschmack darauf, welche Konflikte vielerorts in Deutschland drohen.

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