Gemeinsam unterwegs: So machen Radtouren mit Hund richtig Spaß

Ob Leine, Körbchen oder Anhänger - Radfahren mit Hund ist kein Selbstläufer. Wer mit seinem Vierbeiner per Fahrrad unterwegs sein will, braucht Zeit und Geduld.

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
5 Minuten
Ein Mann fährt auf einem Radweg Fahrrad und hat seinen Hund dabei an der Leine.

Rund 10,5 Millionen Hunde lebten laut Heimtierverband 2023 in Deutschland. Anders als die noch beliebteren Katzen (15,7 Millionen) begleiten sie ihre Besitzerinnen und Besitzer überallhin, auch beim Radfahren. Allerdings ist das nicht immer einfach. Körbchen kaufen, Hund hineinsetzen und losfahren – das funktioniert in den seltensten Fällen. Das gemeinsame Radfahren muss gut vorbereitet werden.

Ob der Hund neben dem Fahrrad laufen kann oder grundsätzlich nur als Beifahrer glücklich ist, entscheidet seine Körpergröße. Kleine Hunde wie Dackel oder Malteser sollten eher nicht neben dem Rad herlaufen. „Sie fallen bereits bei einem schnellen Spazierengehen ins Traben“, sagt Judith Förster, Haustierexpertin bei der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Gefahr zu überhitzen sei bei ihnen groß. Dagegen könnten größere, sportliche Hunde entspannt neben Fahrrädern herlaufen – sofern sie gesund sind.

Vor der ersten Radtour zum Tierarzt

Das sollte der Tierarzt vor der ersten gemeinsamen Fahrradausfahrt unbedingt abklären. Bei Judith Försters Jagdhund wurde bei dem Gesundheitscheck ein leichter Rückenschaden festgestellt. Die Diagnose des Mediziners lautete: Leichtes Traben neben dem Fahrrad ist für den Hund gut, weil es beim Muskelaufbau hilft. Er soll aber nicht dauerhaft sprinten.

Sie müssen sich nach dem Hund richten, nicht umgekehrt.

Judith Försters

Grundsätzlich ist das höhere Tempo beim Radfahren für Hunde ein großer Spaß. „Hunde sind Nachfahren des Wolfs. Laufen ist ihr Grundtempo, Spazierengehen ist ihnen eigentlich viel zu langsam“, erklärt Expertin Förster.

Allerdings sollten die Halter ihre Tiere beim Radfahren stets genau im Blick behalten. „Sie müssen sich nach dem Hund richten, nicht umgekehrt“, sagt sie. Denn die Vierbeiner können ihre Körpertemperatur nur übers Hecheln regulieren. Wenn sie überfordert werden, können sie schnell überhitzen.

Förster und ihr Hund sind regelmäßig gemeinsam mit dem Rad unterwegs. Er läuft dann rechts neben ihr an der Leine, so ist es Vorschrift. In einigen Bundesländern wie Niedersachsen dürfen die Vierbeiner außerhalb der Brut- und Setzzeit auch ohne Leine unterwegs sein, sofern sie auf Zuruf folgen.

Der Hundeanhänger fürs Fahrrad steht ohne Räder im Wohnzimmer. Er läuft durch den Anhänger.
An den Anhänger gewöhnen: Der Hund wird mit Leckerli in oder durch den Anhänger gelockt.
Ein kleiner Hund mit weißem Fell sitzt in einem Bastkorb, der auf dem Gepäckträger eines Fahrrads befestigt ist.
Ans Körbchen und den Anhänger gewöhnen: Der Hund wird mit Leckerli ans Körbchen oder den Anhänger gewöhnt.
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