10 Irrtümer und Mythen über Long-COVID

Wie das Krankheitsbild entsteht, welche Rolle die Impfung spielt, wie viele Menschen von den Corona-Spätfolgen betroffen sind und was Reha-Angebote bringen: Zu Long-COVID kursieren zahlreiche Behauptungen und Gerüchte – viele davon sind falsch.

vom Recherche-Kollektiv Postviral:
10 Minuten
Eine offenbar erschöpfte Frau stützt den schmerzenden Kopf auf beide Arme, der Hintergrund verschwindet in einer sich drehenden Unschärfe.

Mal ist Long-COVID nur eingebildet, mal allein eine schwere Folge der Corona-Impfungen: In sozialen Medien – aber längst nicht nur dort – kursieren viele Halbwahrheiten und Falschinformationen. RiffReporter klärt auf: 10 verbreitete Aussagen – und was wirklich dahintersteckt.

1. „Long-COVID ist nur Einbildung“

Any such thing as Long-COVID?“, also: „gibt es so etwas wie Long-COVID?“, fragte kürzlich der Nephrologe Gunnar Henrik Heine, Professor am Universitätsklinikum des Saarlandes, auf X (ehemals Twitter) – offenbar rhetorisch. Auch in Teilen der Ärzteschaft wird die Existenz von Long-COVID als relevante Erkrankung bezweifelt. Anlass für Heines Tweet war eine Kohortenstudie, der zufolge Menschen ein Jahr nach einem COVID-19-bedingten Krankenhausaufenthalt kein signifikant höheres Risiko für Erkrankungen wie Parkinson, Rheuma, Herzinfarkt oder Demenz trugen als Vergleichspersonen, die vor der Corona-Pandemie mit Influenza oder Sepsis in die Klinik kamen. „Was haben die Apokalyptiker nicht alles orakelt“, ergänzte Christoph Kleinschnitz, der Leiter der Neurologie am Universitätsklinikum Essen: „Praktisch jede Krankheit werde selbst durch eine leichte [COVID-19-Infektion] explodieren. Epidemien von Schlaganfall- und Demenzpat[ienten]. Nichts davon ist eingetreten. Nichts davon unterscheidet sich von anderen Atemwegsinfekt. Nichts davon ist wahr.“

Allein: Für die Frage, ob Long-COVID existiert, ist die Studie wenig aussagekräftig.

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