Vorsorge für Vierbeiner: Sind Hunde-Gentests sinnvoll oder Geldmacherei?

Stäbchen ins Maul, DNA-Probe einschicken: Gentests für Hunde sind so einfach wie nie. Sie sollen Abstammungen und Krankheiten nachweisen können. Doch wie aussagekräftig sind die Ergebnisse?

vom Recherche-Kollektiv Tierreporter:
7 Minuten
Schwarzer Mischlingshund im Porträt

Der Schlüssel zum Hunde-Genom kommt per Post. In einem gepolsterten Briefumschlag liegen zwei Stäbchen, an deren Enden sich eine Bürste befindet. Mit diesem Werkzeug nehmen Frauchen oder Herrchen einen Abstrich der Mundschleimhaut: Maul auf, Stäbchen rein, Bürste zwischen Lefze und Kiefer führen.

Das Ganze erinnert an einen Coronatest mit einem ungeduldigen „Patienten“. 45 Sekunden soll man die Bürste im Hundemaul drehen – eine lange Zeit für einen Vierbeiner, der den Fremdkörper am liebsten zerbeißen würde.

Endlich geschafft! Stäbchen trocknen lassen, zurück in den Umschlag, ab ins Labor. Die Prozedur dient dazu, die Gene des Vierbeiners zu testen. Eine Handvoll Anbieter verkauft in Europa solche Tests an Privatpersonen. Zur Auswahl stehen meist zwei Varianten: eine Rassebestimmung und ein Gesundheitscheck.

Ein Teströhrchen liegt auf einem Briefumschlag.
Der Hunde-Gentest kommt per Post.
Eine Hand schiebt ein Stäbchen ins Hundemaul, die andere Hand hält die Lefze hoch.
Wackelige Angelegenheit: Dieses „Testobjekt“ zappelt beim Abstrich.