Zukunft des Okavango-Deltas: Gelingt es, das Weltnaturerbe zu bewahren?

Angola, Botswana und Namibia arbeiten beim Schutz von Feuchtgebiet und Fluss zusammen. Doch ist der Spagat zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung möglich? Fotos: Roger Jardine

26 Minuten
Der Fischer steht mit einem Netz in der Hand neben zwei Holzbooten am Ufer des Okavango

Das Mädchen steht knietief im Wasser und pflückt weiße Wasserlilien. Sie wirkt versunken in ihre Tätigkeit, wählt die Blüten sorgfältig aus. Ein paar Meter weiter hebt ihre Mutter ein Bündel Mokamakama Grases auf den Kopf, das in dieser Gegend wächst. Ihre knallrote Jacke leuchtet mitten im Okavango Delta. Eine weite Landschaft breitet sich aus, fahlgelbes, windschiefes Gras und grüne Senken, in denen die Tzwii-Lilien aus dem Wasser ragen.

Hier, im Norden der Kalahari-Wüste mündet der Okavango, einer der bedeutendsten Flüsse im südlichen Afrika. Sein Wasser fließt nicht ins Meer, sondern versickert und verdunstet in dieser semi-ariden Region im Nordosten Botswanas und bildet dabei eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete des afrikanischen Kontinents.

Es ist die Heimat von Diphetogo Masupatsela und ihrer Tochter Omaata. Sie sind Nachfahren der San, der Ureinwohner, die schon seit über 20.000 Jahren in dieser Gegend leben. Sie gehören dem Clan der Bugakhwe an, die sich auch als „River San“ bezeichnen, denn ihr Leben ist eng mit dem Okavango-Fluss und seinem Delta verbunden.

Das Mädchen steht bis zu den Knöcheln im Wasser in der weiten Landschaft, in der Hand hält sie eine Wasserlilie, im Hintergrund sind Bäume zu sehen.
Omaata sammelt Wasserlilien für den Verzehr
Die Frau trägt eine rote Jacke und hält mit einer Hand das Grasbündel auf ihrem Kopf fest
Diphetogo Masupatsela trägt das Gras zum Decken der Häuser
Am Ufer einer Wasserstelle unter einem großen Baum steht eine Elefantenherde
Das Okavango Delta ist berühmt für seine großen Elefanten-Herden
Ein paar Elefanten, darunter ein Junges, waten durch das Wasser. Im Vordergrund steht ein trinkender Elefant. Am Ufer der Wasserstelle wachsen Bäume.
Elefanten lieben das riesige Feuchtgebiet
Der Elefant kommt gerade aus dem Wasser. Der untere Teil seines Körpers ist vom Wasser dunkler als der obere. Der Elefant schwenkt den Kopf zur Seite, die Ohren stehen ab, der Rüssel berührt die Flanke.
Nach dem Bad
Aus dem Wasser schauen die Köpfe, Augen und Ohren von Nilpferden
Auch Nilpferde tummeln sich in der Wasserstelle
Das Paar sitzt auf zwei Plastikcontainern vor einem Baum und einer Wäscheleine in ihrem Zeltlager. Er trägt kurze Hosen, sie ein rot-weiß-kariertes Kleid
Tumelo Sejwara und Lesoto Ikaegeng
Mehrere Bündel des langen trockenen gelblichen Grases lehnen an einem Baum
Neues Gras für neue Dächer
Das Mädchen hält mit einem Lächeln zwei Wasserlilien in die Kamera
Omaatas Wasserlilien-Ernte
Zwei Frauen hocken vor einer Plane und sortieren die Früchte des Schakalbeerenbaums, die dort zum Trocken ausgebreitet sind
Frauen sortieren Früchte des Schakalbeeren-Baums
Die Bäume am Ufer spiegeln sich auf der Oberfläche der Wasserstelle
An einer Wasserstelle
Im Innenhof des Okavango Research Institute in Maun sitzen beziehungsweise stehen die drei Wissenschaftler
Wissenschaftler Gondwe (re), Mogende und Mazrui
Blaue Bürostühle stehen vor Tischen mit den Laborgeräten
Ein Labor im Okavango Research Institute
Auf dem Schild steht Botswana „Water Ahead“, es warnt vor möglichen Überschwemmungen
Vorsicht Wasser!
Die Frau schirmt ihre Augen mit einer Hand vor dem Sonnenlicht ab und schaut lächelnd in die Ferne, sie trägt ein rosa-gemustertes Tuch auf dem Kopf und ein blaues Kleid
Diphetogo Anita Lekgowa
Der Khwai Fluss mäandert durch die bewaldete Landschaft
Am Khwai Fluss
Ein kleines Steinhaus mit Holztür steht in der weiten Landschaft des Dorfes, daneben steht ein Stuhl im Schatten
Haus in der Khwai Community
Ein Krokodil schwimmt durch das bräunliche Wasser
In den Wasserstellen leben auch Krokodile
Die Glas-Röhrchen stehen im Labor eng beieinander
Im Labor wird die Wasserqualität getestet
Das Wasser des Okavango-Flusses fließt langsam und ruhig, am Ufer wachsen Papyrus und Bäume, darüber blauer Himmel mit ein paar Wölkchen
Okavango Flusslandschaft
Die Grafik zeigt den Flusslauf des Okavango von den Quellseen und Torfgebieten in Angola über die Grenze zu Namibia bis zum Delta in Botswana
Schematische Darstellung des Okavango von der Quelle bis ins Delta
Höhe des Pegelstands wird an der Pegellatte angezeigt
Wasserpegel im Delta hängen von der Quellregion ab
Die Straße ist ungeteert und sandig, am Straßenrand beginnt der lichte Wald
Auf dem Weg zu den „Forest San“
In der Mitte steht Forest San Mahindi, links von ihm San Aktivist Satau und auf der rechten Seite Journalistin Leonie March
Ronny Mahindi (Mitte) im Gespräch
Mahindi trägt ein rot-gelb kariertes Hemd und lehnt an einem grossen Manketti-Baum, der als Wasserspeicher dient
Ronny Mahindi lehnt an einen Manketti
Der Baum teilt sich in drei Stämme, in der Mitte sammelt sich das Wasser, die Rinde ist gelblich-grau
Der Baum ist ein Wasserspeicher
Satau ist in die Hocke gegangen und inspiziert ein Stück einer Pflanze, das er in der Hand hält
Gakemotho Wallican Satau
Mahindi gräbt ein Stück des Wurzelstocks eines Busches aus, Satau schaut zu, die beiden teilen ihr indigenes Wissen über die Natur
Mahindi teilt sein Wissen mit Satau
Der Mann lehnt am Geländer einer Holzbrücke. Er trägt eine Steppjacke und schaut in die Ferne.
Sekgowa Motsumi
Ein Schreiseeadler hat die Beine gen Wasseroberfläche ausgestreckt, kurz davor einen Fisch zu greifen
Schreiseeadler am Okavango
Zwei Schwalben sitzen auf einem Papyrus-Gras-Stengel am Ufer des Okavango, eine hat ihr Brustgefieder aufgeplustert
Zwergrötelschwalben im Papyrus-Gras am Okavango
In der lehmigen Uferböschung des Okavango haben viele Vögel ihre Nester. Ein farbenfroher Vogel, ein Weißstirnspint aus der Familie der Bienenfresser, sitzt auf einem Zweig davor,
Weißstirnspint vor den Nestern am Okavango
Der Fischer sitzt in seinem Makoro, dem traditionellen Einbaumboot der San
Kachire Xhoro auf dem Okavango
Der ältere Mann schaut direkt in die Kamera. Er hält das Ruder seines Holzkanus und trägt ein blaues Hemd.
Kachire Xhoro
Die Journalistin und der Fotograf am Okavango.
Leonie March (Text) & Roger Jardine (Foto)